Bei einer Methangasexplosion in einer kolumbianischen Kohlemine sterben 15 Arbeiter. Unter besseren Arbeits- und Sicherheitsbedingungen wären solche Unfälle vermeidbar.
Bogotá. Bei einem Grubenunglück in der Kohlemine „La Chapa“ bei Tasco im Nordosten Kolumbiens sind 15 Tote zu beklagen. Als Ursache gilt eine Methangasexplosion, die sich bereits am vergangenen Samstag ereignete. Zunächst waren zehn Arbeiter bei der Explosion durch Verbrennung bzw. Verschüttung gestorben, nun steht fest, dass auch die fünf bislang vermissten Kollegen nicht überlebt haben: Alle Leichen wurden geborgen und die Rettungsbemühungen beendet.
Minenunglücke dieser Art sind in Kolumbien leider keine Seltenheit. Allein in der betroffenen Provinz Boyacá gab es seit Jahresbeginn nicht weniger als 14 Unfälle mit 25 Todesopfern. In den regionalen Kohleminen kommt es immer wieder zu Kohlenstaub- und Schlagwetterexplosionen, was letztlich vermeidbar wäre: Es bedürfte einer regelmäßigen Messung und ggf. einer Regulierung des Methangehalts in der Luft, der Reduzierung von möglichen Zündquellen beim Arbeitsgerät, aber auch der Errichtung von Gesteinstaub- und Wassertrogsperren.
Solche Maßnahmen kosten aber natürlich Geld, und die nach maximalem Profit strebenden Bergbaukonzerne und Minenbetreiber – in diesem Fall das einheimische Unternehmen Ingecolmaq – sind in Kolumbien oft nicht willens, ausreichend in die Sicherheit der Arbeiter zu investieren, denn diese sind angesichts hoher Arbeitslosigkeit und Armut „ersetzbar“ – so zumindest die Logik des Kapitalismus. Von dieser Rücksichtslosigkeit zeugt auch, dass im Jahr 2021 insgesamt 130 tote kolumbianische Bergleute zu verzeichnen waren.
Quelle: El Espectador