Hunderttausende Menschen protestieren in Großbritannien gegen den israelischen Angriff auf Gaza. Prominente Sozialdemokraten fordern von Labour-Chef Starmer, nicht weiter die Tory-Regierungslinie zu unterstützen.
London. Eine halbe Million Menschen marschierten am Samstag durch das Zentrum Londons, um gegen den völkermörderischen Angriff Israels auf Gaza zu protestieren. Tausende weitere Menschen gingen in anderen Städten Großbritanniens auf die Straße.
Der ehemalige Labour-Chef Jeremy Corbyn sprach auf der Hauptdemonstration: „Die Nationen der Welt haben gestern Abend in der Generalversammlung der Vereinten Nationen mit überwältigender Mehrheit für einen Waffenstillstand gestimmt. Es ist nicht viel verlangt, einen Waffenstillstand zu fordern, wenn Kinder durch Waffen getötet werden, die durch die Räume ihrer Häuser kommen. Es ist ein ewiger Skandal, dass sich die britische Regierung bei dieser Abstimmung enthalten hat.“
Naomi Greenberg von der Black Jewish Alliance sagte: „Israel führt in Gaza einen Völkermord durch – mit Waffen, die unsere Regierung ihnen verkauft hat. Das Abschlachten meiner Familienangehörigen im Holocaust wurde durch dieselbe rassistische Entmenschlichung ermöglicht, die wir jetzt von unseren eigenen politischen Führern gegen die Palästinenser gerichtet sehen.“
Die massiven Proteste haben Druck auf die Führung der Labour Party ausgeübt, die weiterhin die pro-israelische Linie der Regierung unterstützt. Mindestens 16 lokale Regierungsvertreter sind bereits aus der Partei ausgetreten, und Sadiq Khan, Bürgermeister von London, und Anas Sawar, Vorsitzender der schottischen Labour Party, die ansonsten Starmer treu ergeben sind, haben die Labour-Führung aufgefordert, einen Waffenstillstand zu verlangen.
Quelle: Morning Star
