Paris. Zum wiederholten Male streikten in Frankreich die Beschäftigten gegen die geplante Reform des Pensionssystems. In besonders streikbereiten Sektoren wie dem Öffentlichen Personennahverkehr, aber auch an Schulen und im Energiesektor, beispielsweise den Ölraffinerien, wo schon in der jüngeren Vergangenheit Arbeitskämpfe stattfanden, standen die Betriebe still.
Die Streiks, an denen sich nach Schätzungen ein bis zwei Millionen Menschen beteiligten, wurden sowohl von eher sozialpartnerschaftlich orientierten Gewerkschaftsverbänden, als auch von klassenkämpferischeren Gewerkschaften wie der CGT organisiert. In der sogenannten Intersindycale wurden sektoren- und gewerkschaftsübergreifend weitreichende Arbeitskampfmaßnahmen schon im Januar beschlossen und durchgeführt, nachdem die Macron-Regierung jegliche Rücknahme der antisozialen Renten- und Sozialversicherungsreformen abschmetterte.
Konkret soll das allgemeine Pensionsantrittsalter von 62 auf 64 Jahren angehoben und die Beitragsgrundlagen so verändert werden, dass ein großer Teil der Arbeiterklasse Frankreichs höchstens mit 67 Jahren abschlagsfrei ihre Pension genießen wird können. Diese und andere Konsequenzen führten zum dritten Mal in Folge zu einer landesweiten Streikwelle, an der auch Schülerinnen und Schüler sowie Studierende gemeinsam mit den Beschäftigten an mehr als 200 Demonstrationen Kämpfe organisierten.
Quelle: Tagesschau