Während in den USA Millionen Menschen ihre Lebensmittelhilfe verlieren, investiert die Regierung täglich 18 Millionen Dollar in eine Marineflotte vor Venezuela. Offiziell zur Drogenbekämpfung entsandt, deutet alles auf eine militärische Eskalation hin – im Schatten des längsten Government Shutdowns der US-Geschichte.
Washington DC. Die Vereinigten Staaten befinden sich inmitten eines der längsten Finanzierungsausfälle ihrer Geschichte. Der andauernde Government Shutdown dauert inzwischen über 30 Tage und gefährdet zunehmend die Versorgung von Millionen US-Amerikanerinnen und US-Amerikanern mit Nahrungsmitteln. Besonders betroffen ist das Programm zur ergänzenden Ernährungshilfe (SNAP), auf das monatlich rund 42 Millionen Menschen angewiesen sind. Da die Mittel versiegen und die Trump-Regierung sich weigert, Notfallfonds zu nutzen, drohen viele Empfängerinnen und Empfänger ab dem 1. November ihre Leistungen zu verlieren.
Gleichzeitig investiert die US-Regierung täglich Millionen Dollar in militärische Operationen in der Karibik – ein massiver Kontrast zwischen sozialer Vernachlässigung im Inland und aggressiver Aufrüstung im Ausland.
Eine Flotte für den Krieg – 18 Millionen Dollar pro Tag
Während im Inland soziale Programme ausgehungert werden, hat die Trump-Regierung eine gewaltige Marineflotte in die Gewässer vor Venezuela entsandt. Offiziell handelt es sich um eine Operation zur Drogenbekämpfung, doch die Zusammensetzung der Streitmacht und ihre enormen Kosten weisen auf ein anderes Ziel hin: eine mögliche Invasion.
Kern der Operation ist die Gerald R. Ford-Trägergruppe – angeführt vom größten und teuersten Flugzeugträger der Welt, der USS Gerald R. Ford (CVN-78), deren Anschaffung rund 13,3 Milliarden US-Dollar kostete. Der tägliche Betrieb der gesamten Trägerkampfgruppe beläuft sich auf geschätzte sechs bis acht Millionen Dollar. Hinzu kommen Kriegsschiffe wie der Zerstörer USS Jason Dunham (ca. zwei Millionen Dollar täglich) sowie amphibische Angriffsschiffe wie die Iwo Jima, die weitere ein bis drei Millionen Dollar pro Tag verschlingen.
Insgesamt betragen die täglichen Kosten der Militäroperationen in der Karibik mindestens 18 Millionen US-Dollar – über 600 Millionen seit Ende August. Diese Summe wächst weiter, ohne dass sie den Drogenschmuggel in die USA messbar verringert hätte. Stattdessen werden Hunderttausende Menschen im eigenen Land ihrer Lebensmittelhilfe beraubt.
Seit Anfang September wurden im Zuge dieser Eskalation mindestens 14 Angriffe in der Karibik und im Pazifik durchgeführt, bei denen mindestens 60 Menschen starben – darunter Bürgerinnen und Bürger Venezuelas, Kolumbiens sowie Trinidads und Tobagos. Die Opfer wurden von der US-Regierung als „Narkoterroristen“ bezeichnet, Beweise dafür blieben jedoch aus. Angehörige berichteten, bei den Getöteten habe es sich um Fischer gehandelt.
Eskalation im Namen des Öls
Hinter der militärischen Aufrüstung steht mehr als die offizielle Begründung des Drogenkampfes: Es geht um geopolitische Kontrolle und Zugang zu Ressourcen. Venezuela verfügt über die größten nachgewiesenen Erdölreserven der Welt. Die US-Regierung betrachtet – wie schon frühere Administrationen – die sozialdemokratische Regierung unter Nicolás Maduro als Hindernis für die Sicherung dieser Ressourcen.
Mit der Stationierung der Gerald Ford-Trägergruppe und gezielten Angriffen auf militärische Ziele auf venezolanischem Boden vollzieht die US-Regierung einen qualitativen Schritt hin zu einer direkten militärischen Intervention. Ziel ist es, die Regierung zu destabilisieren, einen politischen Zusammenbruch herbeizuführen und letztlich ein US-freundliches Regime zu etablieren, das den Zugang zu venezolanischem Öl erleichtert.
Diese Strategie reiht sich ein in die lange Tradition der US-Außenpolitik, die Kontrolle über globale Energiequellen als zentralen Machtfaktor betrachtet.
Quelle: PeoplesDispatch





















































































