In einer inoffiziellen Goldmine im südlichen Kongo kam es zu einem Erdrutsch, der Dutzende Bergleute begrub. Die riskante Unternehmung war den Bedürfnissen und Zwängen des Kapitalismus und Imperialismus geschuldet.
Kinshasa. Im Süden der Demokratischen Republik Kongo sind bei einem Erdrutsch in einer Goldmine über 100 Bergleute ums Leben gekommen. Das Unglück ereignete sich bereits am vergangenen Freitag in der Mine Mulondo Lwalaba bei der Stadt Kolwezi. Während zunächst von bis zu 70 verschütteten Arbeitern die Rede war, stieg die Zahl der geborgenen Leichen bereits am Samstagvormittag auf 101. Die Rettungsarbeiten dauern an. Es wird davon ausgegangen, dass sich noch weitere Menschen unter der Erde befinden und die Opferzahl nochmals erheblich steigt.
Im Falle von Mulondo Lwalaba handelte es sich nicht um eine offizielle Bergbauunternehmung, sondern um eine Form des unregulierten “Kleinbergbaus”, wobei Arbeiter auf eigene Faust nach Mineralien graben. Dies tun sie somit aber nicht nur ohne formelle staatliche Genehmigung, sonder eben auch ohne Sicherheitsüberprüfungen. Die Bedingungen sind entsprechend prekär und gefährlich: Instabile Gruben, kaum Sicherheitsvorkehrungen, mangelhafte Werkzeuge und unerfahrene Arbeiter, die oft verzweifelte Binnenflüchtlinge sind.
Vor diesem Hintergrund kommt es regelmäßig zu Erdrutschen und Verschüttungen in der rohstoffreichen Region im südlichen Kongo, oft verstärkt durch starke Regenfälle. Erst im Juni gab es bei Rubaya ein Grubenunglück mit über 200 toten Bergleuten. Das Zusammentreffen von Rohstoffhunger internationaler Konzerne, politischer Instabilität und Menschenmassen ohne soziale Perspektiven begünstigt es, dass tagtäglich tausende Menschen in der DR Kongo ihr Leben aufs Spiel setzen müssen, um ihre bloße Existenz zu erhalten.
Quelle: ORF


















































































