Auch unter Biden werden Flüchtlinge festgenommen und abgeschoben. Die Zoll- und Grenzschutzbehörde stellte mit einem 37-prozentigen Anstieg der Aufgriffe sogar einen neuen Rekord auf.
Die Zoll- und Grenzschutzbehörde der USA (U.S. Customs and Border Protection – CBP) verzeichnete im vergangenen Geschäftsjahr (September 2021 – September 2022) ein Rekordhoch von Festnahmen an der Grenze zwischen den USA und Mexiko. Die offiziellen Zahlen belaufen sich dabei auf nicht weniger als 2,38 Millionen. Diese 2,38 Millionen Menschen wurden aufgegriffen, als sie versuchten, die Südgrenze der Vereinigten Staaten zu überqueren.
Die Zahl stellt einen Rekord in der Geschichte der Zoll- und Grenzschutzbehörde dar. Sie bedeutet einen Anstieg von rund 37 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damals wurden 1,73 Millionen Aufgriffe verzeichnet. Die sogenannte Einwanderungskrise beschäftigt das Weiße Haus auch schon seit Beginn der Amtszeit von Joe Biden. Seitdem kam es nicht nur massiv zu Inhaftierungen und Abschiebungen, sondern auch zu humanitären Krisen und Todesfällen von Migrantinnen und Migranten.
Fund von 50 Leichen in Texas
Erst im Juni wurde am Stadtrand von San Antonio (Texas) ein LKW mit rund 50 Leichen von Migrantinnen und Migranten gefunden. Sie starben an Erstickung, Hitzeschlag und Hunger. Die Behörden des Bundesstaates Texas berichteten, dass der LKW von einem Schlepper gefahren wurde, der, nachdem er das Massensterben der menschlichen Fracht bemerkt hatte, geflohen war. Dabei hätte der LKW über ein Kühlsystem verfügt, das jedoch entweder nicht funktionierte oder nicht aktiviert worden war.
Viele Flüchtlinge aus Venezuela
Allein im September 2022 hat die Zoll- und Grenzschutzbehörde 78.000 Migrantinnen und Migranten aus Venezuela, Kuba und Nicaragua aufgegriffen. Der Rest stammte hauptsächlich aus Mexiko, El Salvador, Honduras und Guatemala.
Die venezolanischen Migrationswellen haben aufgrund der wirtschaftlichen Instabilität Venezuelas zugenommen. Diese Instabilität resultiert einerseits aus den gegen das Land festgesetzten US-Sanktionen, andererseits aber auch aus dem von der Regierung Maduro fortgesetzten Sozialabbau und Ausverkauf staatlicher Betriebe und Ressourcen. Venezolanerinnen und Venezolaner stehen, wenn sie die Grenze zu den USA überqueren, jedoch denselben Einreisehindernissen gegenüber, wie auch andere Migrantinnen und Migranten. Dem mexikanischen Außenministerium zufolge haben die US-Einwanderungsbehörden innerhalb von vier Tagen mehr als 1.700 Flüchtlinge aus Venezuela auf mexikanisches Territorium zurückgeschickt und sie schickt täglich zwischen 340 und 450 Venezolanerinnen und Venezolaner nach Mexiko zurück.
Quelle: telesur