Die Austrian Airline, ein Tochterunternehmen des deutschen Lufthansa-Konzerns, hat Boni in Millionenhöhe an das Management ausgezahlt. Ticket-Entschädigungen sind weiterhin vielfach ausständig und die Beschäftigten sind mit einem harten Sparkurs konfrontiert.
Österreich. Das Management der AUA hat eine Boni-Auszahlung in Höhe von 2,9 Millionen Euro erhalten. Aufgrund der Corona-Krise und dem damit verbundenen Einbruch an Flugreisen geriet der Tochterkonzern der deutschen Lufthansa in die Krise. Die österreichische Regierung knüpfte ein Rettungspaket, das für die Beschäftigten große finanzielle Einbußen beinhaltet, darunter Lohnkürzungen bis zu 8 % und Kurzarbeit bis 2022. Außerdem gab Alexis von Hoensbroech, Vorstandsvorsitzender der AUA, bereits im Juni bekannt jede sechste Stelle abbauen zu wollen.
Nachdem bereits der ÖGB die Boni-Zahlungen an die Manager der AUA kritisiert hatte, verteidigte sich der Konzern nun damit, dass dies lediglich Zahlungen das Jahr 2019 betreffend wären und nichts mit dem aktuellen Krisengeschäftsjahr zu tun hätten. Nun schloss sich auch Finanzminister Blümel der Kritik an und meinte, dass diese „Vorgangsweise“ für ihn „unverständlich“ sei und „jede Sensibilität vermissen“ lasse.
Das aktuelle Beispiel der Austrian Airlines und die Kritik daran zeigt einmal mehr, was Kapitalismus bedeutet: Profite für die Monopolherren und Krise für die Arbeiterklasse, aber das ganze bitte nicht zu offensichtlich damit die Arbeitenden nicht begreifen, was hier vor sich geht. Dementsprechend wurden mit dem Rettungspaket auch nicht die Arbeitsplätze gerettet, sondern lediglich die Profite. Bei der Erstattung der Ticketpreise für nicht genutzte Tickets aufgrund der Corona-Krise ist der Konzern im Übrigen noch immer säumig.
Quelle: ORF