HomeKlassenkampfAUA-Boss träumt schon wieder von satten Gewinnen

AUA-Boss träumt schon wieder von satten Gewinnen

Nach Millionengeschenken der Regierung und Lohnverzicht beim Personal: AUA-Management will jeden sechsten Job streichen, um der deutschen Konzernmutter Profite zu sichern.

Wien. Unter anderem mit gefährdeten Arbeitsplätzen wurde argumentiert, dass die Austrian Airlines (AUA) hunderte Millionen Euro an Subventionen vom Steuerzahler erhält (die ZdA berichtete). Gerettet dürfte nun aber primär der Arbeitsplatz von „Chief Executive Officer“ Alexis von Hoensbroech (dem BRD-Bürger ist das Tragen eines Adelstitels erlaubt) sein. Der AUA-Boss drückt nun einen knallharten Sparkurs durch, um spätestens 2022 wieder Profite zu machen.

Neben dem bereits beschlossenen Lohnverzicht der Belegschaft – bei manchen Piloten über 8 % und insgesamt 300 Millionen Euro – will Hoensbroech zumindest 1.100 von insgesamt 7.000 Jobs streichen. Die originelle Begründung, warum knapp jeder sechste Beschäftigte der „geretteten“ Fluglinie seine Existenzgrundlage verliert: Das Unternehmen soll wachstumsfähig (!) werden, so Hoensbroech in einem Ö1-Interview. Dabei wächst in den nächsten Jahren nicht die AUA, sondern allein ihr Betriebsergebnis. Dieses kann gar nicht hoch genug sein: 19 Millionen Euro Gewinn wie im Vorjahr seien „natürlich nicht genug“, so der Manager offenherzig gegenüber dem liberalen „Standard“.

Dringend benötigtes Personal in Kurzarbeit geschickt

Hoensbroech bestätigte ebenfalls, dass zahlreiche für Rückerstattungen zuständige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt wurden. So verzögerte das Management die Auszahlung von mehreren Millionen Euro und sparte sich noch dazu Personalkosten, obwohl in diesem Fall Homeoffice durchaus möglich gewesen wäre. Über Kurzarbeit für einen großen Teil der Beschäftigten für die nächsten zwei Jahre (!) soll der Staat nochmal zu Gewinnen und Dividendenausschüttungen beitragen.

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