Wien. Am 23. Oktober wurde in der zweiten Verhandlungsrunde zwischen den Bierkonzernen und den Gewerkschaften PRO-GE und GPA ein Abschluss für die Beschäftigten der Brauindustrie erzielt. Die kollektivvertraglichen Mindestlöhne und ‑gehälter sowie Ist-Löhne und ‑Gehälter steigen um 2,55 Prozent. Auch die Lehrlingseinkommen sowie Zulagen und Zuschläge werden um diesen Prozentsatz erhöht. Der Preis für den Haustrunk wird ebenfalls einmalig um 2,55 Prozent angehoben.
„Der heutige Abschluss ist ein Kompromiss für beide Seiten in einer wirtschaftlich schwierigen Situation“, betonen die Verhandler der Arbeitnehmerseite, Bernhard Hirnschrodt (Gewerkschaft GPA) und Patrick Stockreiter (Gewerkschaft PRO-GE). Dass die sozialdemokratischen Gewerkschaftsbosse immer bereit sind, die Interessen der Beschäftigten, die sie zu vertreten haben, den Interessen der Unternehmer unterzuordnen, gehört aktuell schon zum gewohnten Ritual bei Kollektivertragsabschlüssen. Es ist wieder ein Abschluss unter der Inflationsrate, also ein Reallohnverlust, wenn auch nicht so katastrophal wie der Metallerabschluss, den die PdA als Bankrotterklärung der Gewerkschaften bezeichnete. Auch der Abschluss der öffentlich Bediensteten endete mit Reallohnverlust und Gewerkschaftsversagen. Der ÖGB und seine Teilgewerkschaften sind so organisiert, dass die Mitglieder selbst praktisch keine Mitwirkungsrechte haben, und Urabstimmungen oder Kampfmaßnahmen scheuen die etablierten Funktionäre wie der Teufel das Weihwasser.
Quelle: OTS



















































































