BRD. In mehreren Bundesländern hat die Branchengewerkschaft IG Metall am Dienstag mit Warnstreiks begonnen. „Wir wollen Beschäftigung, Zukunft und Einkommen stärken. Doch die Arbeitgeber bleiben stur: Sie wollen sparen, Tarife absenken und keinerlei verbindliche tarifliche Regelungen zu Arbeitsplätzen und Zukunft abschließen“, begründet die Gewerkschaft die Kampfmaßnahmen.
Kurz nach Mitternacht legten Beschäftigte beispielsweise im Bremer Mercedes-Werk, in Hamburg bei Airbus Operations, im Daimler-Werk in Berlin-Marienfelde oder bei Continental im rheinland-pfälzischen Rheinböllen die Arbeit kurzfristig nieder. Im Laufe des Tages folgten viele weitere Betriebe.
Kampfposition statt Reallohnverluste hinnehmen
„Während die Arbeitgeber in der Pandemie mit Milliarden an Steuergeldern unterstützt werden, behaupten sie, dass es an die Beschäftigten nichts zu verteilen gibt“, sagte der Chef des Bezirks Mitte, Jörg Köhlinger. Diese Haltung werde man ganz sicher nicht hinnehmen. Im Gegensatz zu einer solchen gewerkschaftlichen Kampfposition haben sich ja die ÖGB-Teilgewerkschaften in Österreich von den Märchen der Konzernbosse einlullen lassen, und Reallohnverluste für die Beschäftigten ausverhandelt.
Schon am Vortag hatten sich tausende Metaller an Protestaktionen beteiligt, die wegen der Coronavirus-Pandemie mit großem Abstand erfolgen mussten. So kamen unter anderem Licht-Installationen und Fahrrad-Demos zum Einsatz. In der Nacht wurde mit Feuertonnen und bengalischen Feuern protestiert.
„Wir wollen Beschäftigungssicherung und Kaufkraftstärkung fair miteinander verbinden. Doch die Arbeitgeber beharren auf ihrer Gegenforderung nach automatischen Abweichungen vom Tarifvertrag“, kritisiert Johann Horn, Bezirksleiter der IG Metall Bayern. „Außerdem versuchen sie weiterhin, Teile des hart erkämpften Weihnachts- und Urlaubsgeldes aus den Tarifverträgen herauszulösen. Wesentliche Einkommensbestandteile je nach betrieblicher wirtschaftlicher Lage variabel zu gestalten, kommt für uns nicht in Frage. Damit provozieren sie den Widerstand der Beschäftigten und Warnstreiks“.
Den kämpfenden Kolleginnen und Kollegen in Deutschland ein herzliches „Glück auf!“.