HomeKlassenkampfElektroindustrie: Kein Ergebnis in zweiter Verhandlungsrunde

Elektroindustrie: Kein Ergebnis in zweiter Verhandlungsrunde

Trotz enormen Gewinnausschüttungen, bester Auftragslage und der stark gestiegener Inflation sperren sich die Unternehmer gegen einen Erhalt der Realeinkommen – mehr wären die 6 % Forderung der Gewerkschaft bei der aktuellen Teuerung nicht.

Wien. Fünf Stunden dauerten die Gespräche, dann war die zweite Verhandlungsrunde zum Kollektivvertrag der Elektro- und Elektronikindustrie gestern schon wieder beendet. Damit wurden die zuständigen Teilgewerkschaften GPA und PRO-GE immerhin nicht so blamiert wie in der 1.KV-Runde der Papierindustrie, in der die Unternehmervertreter am 30. März einfach aufgestanden und gegangen waren. Zur Erinnerung: Kartonproduzent Mayr-Melnhof hatte im Vorjahr überhaupt kein Problem damit, die ohnehin üppige Dividenden für die Eigentümer um über 9 % anzuheben. In der Elektroindustrie stiegen die Gewinnausschüttungen zuletzt ebenso deutlich.

Das wollen die Vertreter der Konzerne nun gerne vergessen machen und jammern, was das Zeug hält; auch bei der chemischen Industrie – auch hier liegt die Forderung nach 6 % mehr auf dem Tisch – gab es am gestrigen Montag kein Ergebnis.

Dabei berufen sich die Vertreter der Industrie ausgerechnet auf die Teuerung – allerdings nur beim selbst bezogenen Gas; die Lebensrealitäten der eigenen Beschäftigten werden kaum zur Kenntnis genommen. Für den 26. April ist in der Elektroindustrie die nächste Runde angesetzt, bis dahin wollen GPA und PRO-GE bei einer Betriebsräte-Konferenz vorsorglich Maßnahmen beschließen. Dass man sich bereits für die Forderung (!) nach 6 % mehr Lohn selbst abfeierte, lässt jedenfalls gewohnt üble Kompromisse befürchten.

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