HomeKlassenkampfElon Musks Profitgier führt zu hunderten kranken Arbeitern

Elon Musks Profitgier führt zu hunderten kranken Arbeitern

In Fremont, Kalifornien, erzwang Musk die illegale Wiedereröffnung seines Tesla-Werks – dies wurde mit hunderten Corona-Fällen in der Belegschaft bezahlt.

San Francisco. Im Mai vergangenen Jahres erzwang Elon Musk die Wiedereröffnung seiner Tesla-Fabrik in Fremont. Das Werk in der Bay Area war damals zu Monatsbeginn gemäß Anordnung der kalifornischen Regierung aufgrund der Corona-Pandemie – wie sämtliche Betriebe – geschlossen worden, doch Musk wollte sich nicht an die Gesetze halten. Er verkündete einseitig die Wiederaufnahme der Arbeit, nannte den Lockdown eine „faschistische“ Maßnahme und verlangte süffisant, die Behörden mögen es doch wagen, ihn zu verhaften. Und das taten sie natürlich tatsächlich nicht: Dem Multimilliardär wurde gestattet, die Produktion seiner Elektroautos fortzusetzen, wenngleich unter Auflagen: Die Arbeiter sollten nur freiwillig an ihre Arbeitsplätze zurückkehren – und die Schutzmaßnahmen müssten verstärkt werden. Beides dürfte so nicht passiert sein, wie die „Washington Post“ berichtet. Aber so ist das im Kapitalismus: Auf die Rechte und die Gesundheit der Arbeiter wird keine Rücksicht genommen.

Zum einen erhielten alle jene Fabrikarbeiter, die sich aus Angst vor einer Infektion nicht wieder im Betrieb einfanden, offenbar einen eindringlichen Brief der Geschäftsleitung, mit der ultimativen Aufforderung, sofort wieder zur Arbeit zu kommen – oder gar nicht mehr. Darüber hinaus dürften die Sicherheitskonzepte im Tesla-Werk auch nicht wirklich gefruchtet haben, wie die nun veröffentlichten Zahlen zeigen: Mindestens 450 erkrankte Arbeiter sind amtsbekannt, was mit fünf Prozent der knapp 10.000-köpfigen Belegschaft eine deutlich höhere Infektionsrate bedeutet, als ansonsten in Kalifornien festzustellen war. Die vorliegenden Daten von Mai bis Dezember 2020 markieren auch einen kontinuierlichen Anstieg der monatlichen Fälle: Von zehn Infektionen im Mai erhöhte sich die Zahl auf den Spitzenwert von 125 im Dezember des Jahres. Kurz gesagt: Natürlich wurde der Großbetrieb in Fremont zum CoViD-19-Herd. Aber das war und ist Elon Musk eben egal, ihm geht es nur um seine Profite, obwohl er eh schon auf einem Vermögen von 185 Milliarden Dollar sitzt, das „seine“ Arbeiter erschuftet haben. Allerdings haben auch die kalifornischen Behörden versagt: Sie gingen vor Musk in die Knie und erlaubten die eigentlich illegale Wiedereröffnung der Fabrik. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, Herrn Musk ins Gefängnis zu stecken.

Quelle: Washington Post

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