Wien. Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA melden einen Kollektivvertragsabschluss in der Mineralölindustrie, der mit 1. Februar gültig ist. Zu den Betrieben dieser Branche zählen solche, die Rohöl und Erdgas aufsuchen und fördern (upstream), Rohöl in Pipelines transportieren (midstream) und in eigenen oder konzernverbundenen Raffinerien verarbeiten oder Mineralölprodukte vertreiben (downstream). Der Großteil der Kolleginnen und Kollegen in diesem Bereich arbeitet in der teilstaatlichen OMV.
Das Verhandlungsergebnis sieht ab 1. Februar 2025 für die ArbeiterInnen und Angestellten eine durchschnittliche Erhöhung von 3,39 % der monatlichen Ist-Bezüge und der KV-Mindestbezüge vor. Die Lehrlingseinkommen werden um 3,5 %, die Zulagen um 2,9 % erhöht. Verhandelt wurde auf Grundlage einer Jahresinflation (Basis sind die letzten 12 Monate) in der Höhe von 2,9 Prozent.
Im Rahmenrecht wurden einige Verbesserungen vereinbart, so wird das Kilometergeld erhöht und ein zusätzlicher Freizeittag bei einem Wohnsitzwechsel gewährt. Zudem wird eine neue Arbeitsgruppe zum Thema Jubiläumsgeld ins Leben gerufen.
Von diesem KV-Abschluss sind etwa 4.200 Beschäftigte, davon ca. 3.300 Angestellte und ca. 900 ArbeiterInnen (inklusive Lehrlinge) erfasst.
So erfreulich es ist, wenn KV- und Istlohn-Abschlüsse über der Inflationsrate getätigt werden, so wenig bildet das ab, wie sehr die Preise für die wichtigsten Dinge des Lebens, wie Wohnen, Lebensmitteleinkauf oder Verkehr gestiegen sind. Ganz abgesehen davon, dass diejenigen, die für gute Konzernergebnisse und damit auch hohe Dividendenausschüttungen an die Aktionäre verantwortlich sind, nämlich die Beschäfigten, von den erzielten Gewinnen so gut wie nichts abkriegen.