Wien. Gestern wurde vermeldet, dass sich das durchschnittliche Pensionseintrittsalter bei Männern und Frauen gleichermaßen um sechs Monate erhöht hat. Zurückgeführt wird diese Erhöhung auf die arbeiterklassenfeindliche Abschaffung der Hacklerregelung. Auch die Einführung des befristeten Rehabilitationsgeldes habe dazu geführt, dass Invaliditäts- und Berufsunfähigkeitspensionen später angetreten werden würden. Die Erhöhung des Pensionseintrittsalters steht somit unter den Vorzeichen einer solchen Politik auf dem Rücken der Arbeiterklasse.
Es geht hierbei um eine maximale Ausbeutung der Arbeitskraft, solange wie möglich. Das ‚lebenslage lernen‘ und das ‚aktive Altern‘ führt dazu, dass die Älteren als produktive Reserve im Zeiten des demografischen Wandels entdeckt wurden und man sie somit länger ausbeuten kann.
Eine armutsfeste Pension und ein verdienter Ruhestand spielen hier keine Rolle, sondern die Sicherung der Profite der wenigen. Das Pensionssystem steht nicht wegen fehlendem Vermögen auf wackeligen Füßen, sondern wegen der Eigentumsordnung, die den Kapitalismus ausmacht.
Die Tendenz, dass sich das Pensionseintrittsalter schleichend erhöht ist ein internationales und hat mit dieser Erhöhung sicherlich auch in Österreich kein Ende erreicht.
Quelle: Der Standard