Klagenfurt. Im Vergleich zum Vorjahr seien im Zeitraum Anfang Mai bis Mitte Juli des laufenden Jahres die Arbeitsunfälle leicht gestiegen, erklärte das Arbeitsinspektorat in Kärnten. Es haben sich die Arbeitsunfälle in den letzten Wochen gehäuft, was sich auch in den Zahlen niederschlägt, sodass sich ein Anstieg von Arbeitsunfällen im Jahr 2021 abzeichne. Insbesondere die Branchen Hoch- und Tiefbau, die Sägewerkindustrie und das produzierende Gewerbe seien betroffen.
Besonders schwere Unfälle habe es im Forstbereich gegeben. Zwar sei die Zahl von Unfällen nicht höher als in anderen Branchen, nur was die Schwere der Verletzungen betreffe, gebe es hier eklatante Unterschiede. Denn die Zahl von schweren Unfällen sei bei Forstarbeiten besonders hoch. Die Unfallgefahr sei in diesem Arbeitsbereich schwer zu evaluieren, da auch Naturereignisse, wie Windwurf und Schneebruch, Einfluss hätten.
Als Hauptursache für die Arbeitsunfälle sei der Stress am Arbeitsplatz verantwortlich. Denn seit Jahren komme es zu einem erhöhten Arbeitsdruck auf die Kolleginnen und Kollegen. „Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben Angst vor Arbeitsplatzverlust und gehen womöglich auch in einem Gesundheitszustand zur Arbeit, wo man vielleicht den einen oder anderen Unfall diesem Umstand zuschreiben kann“, weiß Herbert Ruhdorfer, Amtsleiter des Arbeitsinspektorates in Kärnten.
Aber auch die höheren Beschäftigungszahlen im Vergleich zu Vorjahreszeitraum würden sich in der Statistik niederschlagen. Ruhdorfer hierzu: „Im sogenannten Coronavirus-Jahr gab es 348 gemeldete Arbeitsunfälle im Bau; im gleichen Zeitraum von heuer waren es 402. Wenn man das in Relation zueinander setzt, hatten wir im Vergleichszeitraum 211.000 unselbstständig Beschäftigte und im heurigen Jahr im gleichen Zeitraum 224.000.“
Quelle: ORF