Bei René Benkos Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof werden die NRW-Filialen bestreikt. Nach dem Insolvenzplan wird eine Lohnerhöhung über der Inflation gefordert.
Essen. Kurz nach Verkauf, Massenkündigung und Insolvenz bei Kika/Leiner bleiben die Unternehmungen von René Benkos Signa-Holding in den Schlagzeilen. Bei der deutschen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof, die sich in dieser Struktur seit 2019 in Besitz des Tiroler Milliardärs befindet, kam es am Freitag zu Warnstreiks. An den Standorten Aachen, Bochum, Dortmund, Duisburg, Essen, Köln, Mülheim, Münster, Oberhausen, Siegburg und Wuppertal legten die Angestellten vorübergehend die Arbeit nieder.
Mit dem Streik in den nordrhein-westfälischen Filialen will die Gewerkschaft ver.di angesichts der Tarifverhandlungen den Druck auf das Management erhöhen. Sie fordert eine Gehaltserhöhung, die über der Inflationsrate liegt. Gleichzeitig verweist man darauf, dass die Lasten der jüngsten „Rettung“ des Unternehmens bereits auf den Rücken des Personals gelandet waren: Die Angestellten verzichteten im Zuge des laufenden Insolvenzplans im Schnitt auf 5.500 Euro an Lohn, 42 von 129 Standorten werden geschlossen, wodurch ca. 6.000 der rund 17.000 Beschäftigten ihre Jobs verlieren.
Wenn die kapitalistischen Profite saniert werden, bezahlt die Arbeiterklasse – in Deutschland wie in Österreich, bei Galeria Karstadt Kaufhof wie bei Kika/Leiner. Eine anständige Lohnerhöhung für die verbliebene Belegschaft, die die Inflation abdeckt, ist das Wenigste, was man verlangen kann.
Quelle: Der Standard