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Kapitalismus und „unabhängige Medien“

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In einer Jugendbroschüre sagt die Regierung versehentlich die Wahrheit: Es gibt keine unabhängigen Medien in Österreich. – Na sapperlot!

Wien. Ein klassischer Fall von “dumm gelaufen”: Im März dieses Jahres erschien eine Informationsbroschüre des Bundesnetzwerkes Österreichische Jugendinfos (BÖJI) im Auftrag des Jugendstaatssekretariats. Im Themenheft “Demokratie” wird dabei recht prägnant und treffend ausgeplaudert, wie es um die Medienlandschaft im bürgerlich-kapitalistischen Staat bestellt ist: 

„Wichtig zu wissen: Hinter Zeitungen und Drucksachen stehen immer finanzielle Mittel, also Geld. Und der, der Geld gibt, will seine Meinung verbreiten. Es gibt in Österreich keine unabhängigen Medien.“ Selbiges gelte für Fernsehen und Radio, ob öffentlich-rechtlich oder privat: „Wie auch bei den Zeitungen entscheidet das Geld dahinter über die Art der Berichterstattung.“

Derart offen die Wahrheit zu sagen – das geht natürlich gar nicht in einer Publikation, die im Verantwortungsbereich der Bundesregierung liegt. Die zuständige Staatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) zeigt sich verwirrt bis irritiert und kündigt eine Prüfung und Umformulierung an. Und just als hätte es eines weiteren Beweises für den Inhalt des Zitates gebraucht, so echauffieren sich binnen Sekunden selbstverständlich alle Staats- und Konzernmedien, die in trauter Eintracht diese Wahrheit unterdrücken wollen. – Kannst’ nicht erfinden!

Medien in der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft

Faktum ist: Die großen Medien in unserer Gesellschaft – seien sie staatlich oder privatkapitalistisch organisiert, seien es Printprodukte oder elektronische Medien – stellen sich unter eine gemeinsame Lebenslüge: Sie behaupten ihrerseits einen unabhängigen Journalismus und Objektivität als Unparteilichkeit. Diese Selbstzuschreibungen sind unzutreffend. Die meisten Medien in Österreich gehören großen kapitalistischen Konzernen, Banken oder Institutionen, und der Rest wird durch den bürgerlichen Staat kontrolliert.

„Objektivität“ gibt es freilich nur innerhalb des bürgerlich-kapitalistischen Spektrums, denn in Wahrheit sind die Medien im bürgerlichen Staat ein Teil des gesellschaftlichen Überbaus, mit der Aufgabe, die Gesellschafts- und Produktionsverhältnisse zu verteidigen, zu reproduzieren und zu verewigen. Die Systempresse ist zwangsläufig antikommunistisch und gegenrevolutionär, arbeiterfeindlich und imperialistisch. Und es spielt auch gar keine Rolle, ob es sich um den so genannten „Boulevard“ oder um angebliche „Qualitätszeitungen“ handelt. Sie unterscheiden sich in Methoden und Zielgruppe, aber nicht in Zweck und Zielsetzung.

Man kann also alle Märchen über journalistische Ethik, professionelle Äquidistanz und objektive neutrale Berichterstattung vergessen. Österreichs Journalistinnen und Journalisten sind aufgrund ihres Berufes und ihrer Funktion in unserer Gesellschaft Lohnschreiberlinge des Kapitals, manche offensichtlicher, andere weniger offensichtlich. – Im klaren Gegesatz dazu stehen die Zeitung der Arbeit (ZdA) und die anderen Publikationen der der Partei der Arbeit Österreichs (PdA).

“Zeitung der Arbeit” als Gegenentwurf

Wir klammern uns nicht an irgendeine bürgerliche „Objektivitätslüge“, denn das ist nicht unsere Aufgabe. Die ZdA – als Printprodukt wie als Online-Zeitung – ist das Zentralorgan der Partei der Arbeit Österreichs. Und die PdA ist ihrem Wesen nach die marxistisch-leninistische Kampfpartei der österreichischen Arbeiterklasse. Unsere Zeitung ist daher nicht unabhängig, sondern sie ist die Zeitung unserer Partei, sie ist parteilich im Sinne der PdA. Sie ist gleichzeitig parteiisch im Sinne der Arbeiterklasse und der verbundenen Volksschichten, sie hat einen proletarischen Klassenstandpunkt. Sie ist antikapitalistisch und prosozialistisch. Das sind Sinn und Zweck: Die ZdA ist der Gegenentwurf zu den bürgerlichen Systemmedien, sie soll revolutionäre Gegenöffentlichkeit schaffen.

Objektiv ist die ZdA jedoch in jener Hinsicht, dass sie als wissenschaftlich-kommunistische Zeitung faktenbasiert und wahrheitsgemäß berichtet. Wir übertreiben nicht, wir verfälschen nichts, wir halten uns an überprüfbare Fakten. Diese betrachten und bewerten wir jedoch immer im Sinne unserer Weltanschauung, des Marxismus-Leninismus, unseres Klassenstandpunktes sowie in Übereinstimmung mit unseren programmatischen Grundsätzen und politischen Positionen. Letztlich geht es uns darum, diese zu transportieren und zu verbreiten, damit sie die Massen ergreifen.

Quelle: ORF

Kärntner Jägerin stellt deutsche Soldaten

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In einem Wald bei Friesach durchkreuzt eine 69-jährige Jägerin die Pläne der deutschen Bundeswehr: Sie beendet die “bedrohliche” Situation durch eine beherzte Schussabgabe.

St. Veit an der Glan. Man soll nicht glauben, dass Österreichs Bevölkerung gegenüber fremden Soldaten nicht wehrfähig sei. Am vergangenen Wochenende kam es zu einem Vorfall in Kärnten, der Gegenteiliges andeutet. Eine 69-jährige Jägerin aus Friesach war im Wald unterwegs, als sie Soldaten in ausländischer Uniform bemerkte. Wie sich später herausstellen sollte, handelte es sich um ein Jagdkommando der deutschen Bundeswehr. Eine solche Einheit hat freilich u.a. die militärische Aufgabe, unbemerkt hinter der Front einzusickern und Spezialaufgaben auszuüben. Doch die Kärntner Jägerin unterband die Pläne der Bundeswehr auf mutige Weise, indem sie selbst einen Schuss abgab und die deutschen Soldaten faktisch zur Aufgabe zwang. Sie habe sich bedroht gefühlt, gab sie zu Protokoll.

Die bald darauf eintreffende österreichische Polizei musste die Situation klären. Wie sich zeigen sollte, war das deutsche Jagdkommando natürlich nicht in geheimer feindlicher Mission unterwegs, sondern in Übereinkunft mit dem österreichischen Bundesheer. Tatsächlich hielt man, wie schon früher am selben Ort, wieder eine gemeinsame Übung der österreichischen und deutschen Armee ab, an der rund 130 Soldaten teilnahmen und die noch eine weitere Woche andauert. Die verteidigungsbereite Jägerin wusste allerdings nichts von diesem Manöver, das seitens des Bundesheeres nur bei der Bezirkshauptmannschaft St. Veit angemeldet worden war.

Daraus geht zunächst hervor: Wenn sich Soldaten abseits von Truppenübungsplätzen zu Kriegstestläufen treffen, dann muss es bessere Sicherheitsvorkehrungen geben. Es ist in einem öffentlich zugänglichen Waldgebiet eine höchst gefährliche Situation entstanden, die in dieser Form untragbar ist. Andererseits möchte man im Sinne der österreichischen Souveränität und Neutralität anmerken: Deutsche und NATO-Soldaten haben auf österreichischem Territorium sowieso nichts verloren.

Quelle: ORF

Venezuela: Flucht von Ex-Präsidentschaftskandidat Edmundo González nach Spanien

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Caracas. Der venezolanische Oppositionspolitiker Edmundo González hat das Land verlassen und politisches Asyl in Spanien beantragt. Die Flucht fand am 7. September statt, nachdem die Staatsanwaltschaft Venezuelas einen Haftbefehl gegen ihn ausgestellt hatte. Die Vizepräsidentin Delcy Rodríguez bestätigte, dass González das Land in Abstimmung mit der spanischen Regierung verließ.

Der Haftbefehl gegen González, der für das rechte Oppositionsbündnis „Einheitliche Plattform“ bei den Präsidentschaftswahlen antrat, wirft ihm eine Reihe schwerwiegender Vergehen vor: Amtsanmaßung, Fälschung öffentlicher Dokumente, Verschwörung und Sabotage. González und sein Lager erkennen die Wahl, die Präsident Nicolás Maduro mit 52 Prozent der Stimmen zum Sieger erklärten, nicht an und erklärten ihn zum Sieger. Die rechte Opposition stützt sich auf fragwürdige Auszählungen, die auf einer durch sie eingerichtete Webseite veröffentlicht wurden.

Dass González wenige Tage nach der Ausstellung des Haftbefehls das Land verließ und in Spanien Asyl beantragte, lässt vermuten, dass seine Flucht lange geplant war. Das spanische Außenministerium bestätigte, dass er mit einem Militärflugzeug aus Caracas nach Madrid geflogen wurde. Der Asylantrag wurde bereits eingereicht, und es wird erwartet, dass das Verfahren „positiv abgeschlossen“ werde. Es stellt sich jedoch die Frage, ob González wirklich aus Furcht um sein Leben das Land verlassen hat oder ob dies ein taktischer Schachzug war, um sich dem venezolanischen Rechtssystem zu entziehen.

Die rechte Opposition in Venezuela hat sich in den letzten Jahren immer wieder durch fragwürdige Aktionen hervorgetan. Der neuerliche Versuch, die Wahlergebnisse zu delegitimieren und eine parallele Präsidentschaft zu beanspruchen, erinnert an frühere, ebenso erfolglose Versuche, die Macht in Venezuela an sich zu reißen. María Corina Machado, die den Wahlkampf von González leitete, sprach nach seiner Flucht davon, dass sein Leben in Gefahr gewesen sei, und stellte die Flucht als notwendig dar, um seine Freiheit und Integrität zu schützen.

González ist nicht der erste venezolanische Oppositionspolitiker, der in Spanien Asyl sucht. Vor ihm hatten bereits bekannte Figuren der extremen Rechten wie Leopoldo López, Antonio Ledezma und Julio Borges Zuflucht in Spanien gefunden. Diese Politiker sind für ihre reaktionären Ansichten und teils undemokratischen Methoden bekannt, um politischen Druck auf die Regierung Venezuelas auszuüben. Spanien, das sich oft als Hüter der Demokratie präsentiert, bietet diesen Figuren ein sicheres Zuhause – was nicht zuletzt Fragen zur politischen Agenda Madrids aufwirft.

Quelle: Amerika21

USA: Gewaltsame Festnahme von NFL-Star Tyreek Hill

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Miami. Die kurzzeitige Festnahme von NFL-Star Tyreek Hill während einer Verkehrskontrolle am vergangenen Sonntag sorgt in den USA für heftige Kritik. Ein von der Polizei im Bezirk Miami-Dade veröffentlichtes Video zeigt das brutale Vorgehen der Beamten gegen den Footballspieler – ein Verhalten, das Hill selbst auf seine Hautfarbe zurückführt. Der Vorfall hat nicht nur in der afroamerikanischen Gemeinschaft, sondern auch bei Hills Team, den Miami Dolphins, für Empörung gesorgt.

Das Video, das von der Bodycam eines Polizisten aufgenommen wurde, zeigt den Footballer Tyreek Hill, wie er mit seinem Luxussportwagen am Straßenrand angehalten wird. Nachdem Hill etwas durch das Fenster an den Beamten überreicht hat, fährt er die Scheibe wieder hoch. Der Polizist fordert ihn auf, das Fenster erneut zu öffnen, was Hill jedoch nicht sofort tut. Daraufhin wird die Fahrertür gewaltsam geöffnet, Hill wird brutal aus dem Wagen gezerrt und zu Boden gedrückt. Ein Polizist presst sein Knie in Hills Rücken, bevor ihm Handschellen angelegt werden.

In einem anschließenden Statement äußerte sich Hill fassungslos über den Vorfall. Er sei wegen überhöhter Geschwindigkeit und rücksichtslosen Fahrens angehalten worden, wie er gegenüber der US-Nachrichtenagentur AP berichtete. Hill, der am selben Tag noch das NFL-Auftaktspiel gegen Jacksonville absolvierte, stellte die Frage: „Was wäre, wenn ich nicht Tyreek Hill wäre? Gott weiß, was diese Burschen getan hätten.“

Hill betonte, dass er den Beamten gegenüber respektvoll geblieben sei: „So hat mich meine Mutter nicht erzogen. Ich habe weder geflucht noch war ich respektlos. Ich versuche noch immer zu verstehen, was passiert ist.“

Tyreek Hills Erlebnisse sind kein Einzelfall. Der Vorfall offenbart einmal mehr den tief verwurzelten Rassismus und die Polizeigewalt in den USA, insbesondere gegenüber schwarzen Männern.

Die Miami Dolphins, Hills Mannschaft, äußerten sich in einer scharfen Stellungnahme und kritisierten das Verhalten der Beamten deutlich. „Wie in den veröffentlichten Videos zu sehen ist, verwechseln einige Beamte ihre Verantwortung und ihr Engagement im Dienst mit fehlgeleiteter Macht“, erklärten die Dolphins. Der Club forderte ein rasches und entschlossenes Vorgehen gegen die verantwortlichen Polizisten und stellte sich hinter Hill und seine Teamkollegen.

„Wir stehen fest zu unseren Spielern, während sie diese Situation nutzen, um einen positiven Einfluss auf unsere Gemeinschaft auszuüben“, betonte die Organisation.

Die Leiterin der Polizei des Bezirks Miami-Dade, Stephanie Daniels, kündigte eine Untersuchung des Vorfalls an. Währenddessen bleibt die South Florida Police Benevolent Association, die Gewerkschaft der Polizeibeamten, vorerst hinter den an der Festnahme beteiligten Polizisten. Laut Medienberichten wurde ein Polizeibeamter bereits suspendiert.

Quelle: ORF

Bierpartei: Antidemokratisch und asozial

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Satireschmäh, PR-Projekt, Egomanie – Dominik Wlaznys “Bierpartei” taumelt vor der NRW zwischen Naivität, innerparteilicher Diktatur und asozialen Positionen. Was daran “links” sein soll, bleibt geheim.

Eigentlich war’s ursrpünglich ja nur “a b’soffene G’schicht”, als Dominik Wlazny (Künstlername: Marco Pogo) 2015 in Wien-Simmering die “Bierpartei” (BPÖ, BIER) aus der Taufe hob. Wlazny ist Kopf und Frontman der Band “Turbobier”, die seit 2014 mit deutschösterreichischen Punkrock-Songs im Wesentlichen das Thema Alkoholmissbrauch bearbeitet. Bei diesen Bemühungen werden weder Künstler noch Publikum allzu sehr gefordert, musikalisch und lyrisch ist ordentlich Luft nach oben. Größter Hit war ein Helene Fischer-Cover, “Arbeitslos durch den Tag”, in dem v.a. beschäftigungslose Menschen diffamiert werden – wahrlich, sehr lustig.

Aber zurück zur Partei. Diese war zunächst eher ein Satireprojekt oder, richtiger: eine Spaßpartei – bei der Nationalratswahl 2019 reicht das nicht, denn wer soll Ibiza toppen? Also verspricht man für Wien einen Bierbrunnen, ansonsten sollen die Band und deren Merchandise promotet werden. Denn Wlazny, eigentlich studierter Mediziner, besitzt auch ein Unternehmen, “Pogo’s Empire”, eine GmbH, die gleichzeitig die Turbobier-Musik verlegt und vermarktet, aber auch das eigene “Turbobier”-Bier vertreibt (erhältlich bei Spar, durchaus trinkbar). Mit dem Bierparteischmäh kam man kostenlos in die Medien – und das kann sich ein Unternehmer nur wünschen. Bei den Wiener Bezirksvertretungswahlen 2020 erreichten Wlaznys Listen mit Spott- und Proteststimmen sodann tatsächlich einige Mandate, nämlich in elf verschiedenen Bezirken.

Im Zuge der Präsidentschafstwahl 2022, als das Angebot aufgrund der fixen VdB-Wiederwahl reduziert war, roch Wlazny Lunte und bemühte sich, die Scherzpartei etwas seriöser zu positionieren, also zu politisieren. Allerdings blieb vieles schwammig und unausgegoren, man merkt Wlazny an, dass er bei vielen Themenbereichen weitgehend ahnungslos oder zumindes recht naiv ist (aber er arbeitet an sich). Seit dem wenig aussagekräftigen guten Ergebnis bei der Präsidentschaftswahl (8,3 Prozent, dritter Platz) bemühen sich diverse Medien, die Bierpartei weiter zu hypen und in den Nationalrat zu schreiben. Der geschmeichelte Wlazny ließ sich nicht lange bitten und deshalb kandidiert seine Liste nun bei der Parlamentswahl am 29. September – mit realistischen Chancen auf Mandate.

Im Allgemeinen werden Wlazny und die Bierpartei stets als “links” oder zumindest “linksliberal” geframt. Offenbar genügt es, wenn die Haare ein bisserl länger sind als bei der Hitlerjugend und nicht dauernd auf Ausländer geschimpft wird – und schon ist man “links”. Einer genaueren Betrachtung hält diese Einordnung kaum stand.Wlazny äußerte sich u.a. gegen eine gesetzliche Arbeitszeitverkürzung, gegen eine Erbschaftsteuer (ab 1,5 Millionen Euro), aber für ein höheres Pensionsalter sowie eine private Pensionssäule. Gegen Teuerung und Arbeitslosigkeit fällt ihm nix ein, aber die EU ist super und die ukrainische Eskalation ist es auch. Besonders links wirkt das nicht – mit Wlaznys Programm kann man jederzeit problemlos mit der ÖVP koalieren, auch wenn er sich selbst eher eine SPÖ-Nähe zuschreibt. Aber wer weiß? Vielleicht braucht man die Bierpartei ja noch? Es könnte um knappe Mehrheiten gehen.

Die Partei selbst ist übrigens ein Unding. Nun ist schon klar, dass Bandleader Wlazny eine Ego-Show abziehen muss, die nur auf ihn selbst fokussiert. Na eh. Trotzdem neigt Wlazny auf der Metaebene zu einer recht ungbegründeten, tendenziell doch wenig sympathischen Überheblichkeit. Noch wichiger ist: Das Parteistatut ist dermaßen undemokratisch, dass andere Mitglieder nicht einmal die theoretische Möglichkeit haben, mitzureden oder gar mitzuentscheiden. Alle Macht liegt beim vierköpfigen Vorstand, bestehend aus Wlazny, dessen Vater sowie einem Kassier und Schriftführer – und bei Stimmengleichheit gibt der Vorsitzende Wlazny den Ausschlag. D.h. er und sein Papa haben die Bierpartei faktisch diktatorisch in der Hand, die normalen Mitglieder dürfen nicht einmal einen Antrag stellen, können absolut nichts beeinflussen. Trotzdem hat man anscheinend 10.000 Mitglieder gefunden, die aber eben nur als Financiers, Statisten und Fußvolk dienen sollen. Ein strukturell überaus bizarres Konstrukt, das irgendwo zwischen Frank Stronach und dem Schah von Persien angesiedelt ist. Hier ist man nicht „Teil einer Reformbewegung“, sondern Teil einer Inszenierung. Die berechtigte Frage lautet jedenfalls: Soll man einen Mann ins Parlament wählen und demokratiepolitische Aufgaben anvertrauen, wenn er selbst in seiner Partei keinerlei Demokratie zulässt und streng antidemokratisch agiert?

Es ist schwer zu sagen, was Dominik Wlazny wirklich will. Treibt er nur die “Pogo’s Empire”-PR auf die Spitze, um zusätzliche Profite abzugreifen? Oder will er mit seiner politischen Tätigkeit tatsächlich ein neues Geschäftsfeld eröffnen? Aus Langeweile? Aus Größenwahn? Weil’s eh schon wurscht ist? Faktum ist: Inhaltlich haben Wlazny und die Bierpartei nichts vorzuweisen, was man als eigenständigen sinnvollen Beitrag zum politischen Diskurs werten könnte. Vermutlich ist Wlazny kein schlechter Mensch, durchaus mit einem Gewissen ausgestattet. Aber er hat keine Ahnung von den gesellschaftlichen, ökonomischen und internationalen Problemen und v.a. deren tieferen Ursachen, sondern er gibt sich naiv menschenfreundlich, was aber bei der notorischen Wirtschaftsfreundlichkeit schon wieder aufhört – natürlich, er ist ja Unternehmer, nicht Arbeiterklasse.

Möge der Spuk am 29. September sein Ende haben! Vielleicht kann Wlazny sich dann wieder in Marco Pogo verwandeln und künstlerisch weiterentwickeln. Den anderen Bandmitgliedern ist sicher schon fad geworden. Aber die haben vermutlich auch nix mitzureden.

2.000 SUVs für die Wiener Polizei

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Die Streifenwagen der Polizei werden in den nächsten vier Jahren durch 2.000 SUVs ersetzt.

Wien. Bei einer Pressekonferenz am 5. September kündigte Innenminister Gerhard Karner an, die bisher genutzten Streifenwagen, Skoda Octavia und VW Touran, durch den neuen Skoda Kodiaq zu ersetzen. In den kommenden vier Jahren sollen 2.000 Autos ausgetauscht werden, bis 2029 sollten sämtliche Polizeiinspektionen mit dem neuen Wagen ausgestattet sein.

Der Skoda Kodiaq

Der Kodiaq ist laut Pressemitteilung „ein unübersehbares Symbol für die Sicherheit im öffentlichen Raum und das ultimative Upgrade für den täglichen Polizeidienst, sowohl in der Stadt, als auch im Gelände“. Dass ein SUV mit einer Länge von 4,80 und einer Breite von 1,80 Metern in einer Großstadt mit engen Gassen nicht ideal sein könnte, scheint im Innenministerium niemand bedacht zu haben. Auch wofür die 200 PS und der Allrad Antrieb in Wien gebraucht werden, bleibt unklar.

Kritik an SUVs

SUVs stehen vor allem in Städten zunehmend in der Kritik. Da sie durch ihre Größe und ihr Gewicht die Verkehrssicherheit beeinträchtigen. Fußgänger und Fahrradfahrer, insbesondere Kinder, werden aufgrund der hohen Sitzposition leichter übersehen. Kommt es zu einer Kollision, besteht für diese eine größere Verletzungsgefahr aufgrund der höheren Stoßstange. Auch die Insassen von Kleinwägen haben bei einem Zusammenstoß mit einem deutlich schwereren Fahrzeug ein erhöhtes Risiko Verletzungen zu erleiden. Die größeren Parkplätze, die SUVs benötigen, verbrauchen vor allem in Großstädten viel Platz. Aus diesem Grund hat Paris dieses Jahr die Parkgebühren für Autos mit über 2 Tonnen um das Dreifache erhöht.

Quelle: BMI

Wasserknappheit in Kolumbien: Klage gegen Coca-Cola eingereicht

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La Calera. In der kleinen Gemeinde La Calera, unweit der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá, spitzt sich die Wasserkrise dramatisch zu. Während die Bevölkerung nur noch wenige Stunden am Tag Zugang zu Wasser hat, entzieht der multinationale Konzern Coca-Cola täglich Millionen Liter aus den lokalen Quellen.

Die Coca-Cola-Abfüllanlage im benachbarten Santa Helena entnimmt bis zu 279.000 Liter Wasser pro Tag, was sich auf rund 101,8 Millionen Liter im Jahr summiert. Mit einer Konzession ausgestattet, die den freien Zugang zu diesen Wassermengen erlaubt, kann der Konzern ungestört weiterproduzieren – während die lokale Bevölkerung mit gravierenden Wasserengpässen kämpft.

Für die Menschen in La Calera ist die Situation unerträglich. Während große Konzerne wie Coca-Cola weiter Profite auf Kosten der knappen Wasserressourcen machen, leidet die einheimische Bevölkerung unter den Folgen. Die Gemeinde hat deshalb Klage gegen den Konzern eingereicht. Der Vorwurf: Coca-Cola trage maßgeblich zur Verschärfung der Wasserkrise bei und ignoriere die Verantwortung gegenüber der betroffenen Bevölkerung.

Die Autonome Körperschaft von Cundinamarca, die regionale Umweltbehörde, hat die Klage angenommen und eine Untersuchung eingeleitet.

Als wäre die Situation nicht schon angespannt genug, plant ein weiteres Unternehmen, Sherleg, die Entnahme von Wasser aus dem San-Lorenzo-Strom, einer weiteren wichtigen Quelle für die Region. Diese geplante Konzession sorgt für zusätzliche Ängste in der Bevölkerung, da die lokalen Gemeinschaften um jeden Tropfen kämpfen müssen.

In der Region befinden sich auch wichtige Infrastruktureinrichtungen, die Bogotá und umliegende Gemeinden mit Wasser versorgen. Doch selbst in der Hauptstadt werden die Ressourcen knapp. Seit über einem Jahr wird das Wasser rationiert, und in elf umliegenden Gemeinden werden die Haushalte gezwungen, ihren täglichen Wasserbedarf unter strengen Beschränkungen zu organisieren.

Der Wassermangel in Kolumbien ist kein isoliertes Naturereignis, sondern eine direkte Folge der kapitalistischen Ausbeutung. Während Konzerne wie Coca-Cola ungehindert weiterproduzieren und ihre Gewinne maximieren, bleibt den Menschen vor Ort nicht einmal genug zum Leben. Dies belegt einmal mehr die destruktiven Auswirkungen eines Wirtschaftssystems, das den Profit über die Bedürfnisse der Menschen und den Schutz der Umwelt stellt.

Die Dürre und das El-Niño-Phänomen verschärfen zwar die Lage, doch die Hauptverantwortung liegt am Kapitalismus und damit bei einem System, das es Großkonzernen erlaubt, natürliche Ressourcen ohne Rücksicht auszubeuten.

Quelle: Amerika 21

Taifun Yagi verwüstet Nordvietnam – mindestens 59 Tote

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Hanoi. Der verheerende Taifun Yagi hat in Nordvietnam eine Spur der Verwüstung hinterlassen: Mindestens 59 Menschen kamen durch Erdrutsche und Überschwemmungen ums Leben, hunderte weitere dürften verletzt worden sein. Die vietnamesische Katastrophenschutz-Behörde meldete zudem zahlreiche Vermisste. Yagi gilt als der stärkste Tropensturm, der Asien in diesem Jahr heimgesucht hat.

Neben hohen Opferzahlen hinterließ der Taifun Yagi auch immense Sachschäden. Der Sturm wütete rund 15 Stunden lang und verwüstete vor allem die nördlichen Regionen des Landes. Tausende Häuser wurden beschädigt, rund 120.000 Hektar Reisfelder überschwemmt und über 1.500 Fischfarmen zerstört. In der Hauptstadt Hanoi entwurzelte der Sturm mehr als 25.000 Bäume. Weite Teile des Landes, insbesondere in den Küstenregionen, sind noch immer ohne Strom.

Besonders betroffen war die Provinz Phu Tho. Am Montag stürzte die Phong-Chau-Brücke ein, als sie von den Wassermassen des Roten Flusses unterspült wurde. Mehrere Fahrzeuge und Motorräder wurden in die Tiefe gerissen. In der Stadt Haiphong stürzte durch den Sturm das Gebäude einer Fabrik des südkoreanischen Unternehmens LG Electronics ein. Bilder zeigen die eingestürzte Fabrikhalle, die für weiteren wirtschaftlichen Schaden sorgt.

Der Taifun Yagi wütete nicht nur in Vietnam. Auch in den Philippinen und China richtete er erheblichen Schaden an. In China starben vier Menschen, Dutzende wurden verletzt. Die chinesische Wetterbehörde stufte Yagi als den stärksten Herbsttaifun seit 1949 ein, während das Nationale Wetterzentrum in Vietnam von dem schwersten Sturm der letzten 30 Jahre sprach.

Yagi ist ein weiterer Tropensturm, der die Auswirkungen des Klimawandels verdeutlicht. Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser, und die zunehmende Erderwärmung führt zu einer höheren Wahrscheinlichkeit und Intensität solcher Stürme. Experten warnen bereits seit Jahren vor den steigenden Risiken, die extreme Wetterereignisse für die betroffenen Regionen darstellen.

Quelle: Der Standard

Historischer Friedhof bei Fernwärmeausbau in Krems entdeckt

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Krems. Bei Bauarbeiten zum Fernwärmeausbau im Umfeld der Pfarrkirche in Krems sind überraschend archäologische Schätze freigelegt worden. Im Zuge der Arbeiten stießen die Bauarbeiter auf die Überreste eines historischen Friedhofs, der nun durch Expertinnen und Experten wissenschaftlich untersucht werden soll. Die Entdeckung sorgt für Interesse in der Fachwelt, da die rund 280 freigelegten Skelette Einblicke in die Lebensweise und Ernährung der Menschen vom Mittelalter bis in die Neuzeit bieten könnten.

Laut EVN-Projektleiter Markus Goldsteiner wurden die Funde am Pfarrplatz gemacht, wo die Arbeiten für die neuen Fernwärmeleitungen stattfanden. Bei den archäologischen Funden handelt es sich um den St. Veiter Friedhof, der erstmals im 13. Jahrhundert schriftlich erwähnt wurde und bis ins 18. Jahrhundert als Stadtfriedhof von Krems genutzt wurde. Ute Scholz, Leiterin der archäologischen Bauaufsicht, erklärt: „Der St. Veiter Friedhof ist der älteste bekannte Stadtfriedhof von Krems, was die Entdeckung von besonderer Bedeutung macht.“

In den letzten Wochen wurden bei den Ausgrabungen etwa 280 Skelette freigelegt. Diese sollen nun in den kommenden Monaten untersucht werden. Ziel ist es, das Sterbealter, Geschlecht und mögliche Krankheitsbilder der Bestatteten zu ermitteln. Gleichzeitig wollen die Forscherinnen und Forscher Veränderungen in der Ernährungsweise der Bevölkerung von Krems über mehrere Jahrhunderte hinweg nachvollziehen.

„Wir erwarten uns von den Untersuchungen wertvolle Informationen darüber, wie sich die Lebensgewohnheiten im Laufe der Jahrhunderte verändert haben. Gerade die Einführung neuer Genussmittel bietet spannende Anhaltspunkte“, erklärt Ute Scholz weiter.

Neben den Skeletten aus der Neuzeit stießen die Archäologen unterhalb des Friedhofs auf weitere Relikte, die noch älter sind. Siedlungsspuren aus dem 10. bis 13. Jahrhundert, darunter die Überreste eines Ofens und eines Grubenhauses, deuten darauf hin, dass der Pfarrplatz bereits lange vor dem Bau der heutigen Pfarrkirche als Siedlungsgebiet genutzt wurde.

„Die Entdeckungen zeigen uns, dass der Pfarrplatz schon lange vor der Errichtung der Kirche ein bedeutender Siedlungsort war“, erklärte Bürgermeister Peter Molnar. Diese historischen Spuren seien von großer Bedeutung für das Verständnis der Stadtgeschichte von Krems und trügen dazu bei, das Bild der Besiedlungsgeschichte weiter zu vervollständigen.

Die Bauarbeiten zur Fernwärmeversorgung wurden durch die Entdeckungen kurzfristig unterbrochen, um die Funde ordnungsgemäß zu sichern.

Quelle: ORF

Rave-Party in Seefeld aufgelöst

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Seefeld. Am Samstagabend musste eine Rave-Party im Veranstaltungsort „Magic Castle“ vorzeitig beendet werden. Grund für das Einschreiten der Polizei war die Überfüllung des Geländes, die Sicherheitsbedenken auslöste, so die Polizei. Anstatt der erlaubten 1.500 Personen hätten sich angeblich rund 2.600 Gäste eingefunden.

Die Veranstaltung sollte ursprünglich deutlich länger andauern, doch die Polizei griff bereits um 23 Uhr ein. Bedenken hätten in Bezug auf den Brandschutz bestanden. Auch der Rettungsdienst sei auf eine solche Menschenmenge nicht vorbereitet gewesen, rechtfertigte sich die Polizei.

Auf Anordnung der Gemeinde wurde die Veranstaltung mit mehreren Polizeistreifen geräumt. Die Räumung verlief laut Medienberichten reibungslos, und es sei zu keinen Zwischenfällen gekommen.

Gegen die Betreiber des „Magic Castle“ wird nun eine Anzeige nach dem Tiroler Veranstaltungsgesetz bei der Bezirkshauptmannschaft Innsbruck-Land eingereicht. Sie müssen sich dafür verantworten, dass die erlaubte Kapazitätsgrenze deutlich überschritten worden sei.

Quelle: ORF