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Schulbeginn ist eine finanzielle Herausforderung

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Die Sommerferien sind fast zu Ende. In Teilen Österreichs beginnt das neue Schuljahr bereits am 2. September. Für die Eltern stellt der Schulbeginn auch eine finanzielle Herausforderung dar.

Nicht erst seit der Teuerung stellt der Beginn des neuen Schuljahres für Eltern eine Herausforderung dar. Für die Eltern fallen hohe Kosten an in Form von Schulheften, Schreibmaterialien und anderen Dingen an, die die Kinder für den Alltag in der Schule benötigen. Die Teuerung der vergangenen Jahre hat das Problem weiter verschärft. Viele Haushalte haben nicht nur weniger Geld zu Verfügung, weil die Kosten des täglichen Lebens massiv gestiegen sind, auch Schulsachen sind teurer geworden.

Für die Eltern fallen pro Kind rund hundert Euro an Kosten an, um ihr Kind mit den, für den Schulalltag benötigten, Materialien auszustatten. Für Taferlklassler belaufen sich die Kosten sogar auf 300 Euro oder mehr. Für viele Elter sind das enorme Kosten, die es zu bewältigen gilt.

Hinzu kommt, dass seit Jahren auch die Kosten für Nachhilfeunterricht für Schulkinder steigt. Immer mehr Kinder sind auf eine solche private Nachhilfe angewiesen, um im schulischen Alltag überhaupt bestehen zu können.

Auch hier zeigt sich in aller Deutlichkeit, dass es Chancengleichheit im Kapitalismus schlicht nicht gegeben ist. Während das öffentliche Bildungssystem durch Reformen und Einsparungen kaputtgespart wird, bleibt auch der schulische Erfolg für viele Kinder auf der Strecke. Bestehen kann im Bildungssystem nur, wer Eltern mit ausreichend Geld hat, um Nachhilfestunden und entsprechende Schulsachen zu finanzieren oder gar über den entsprechenden finanziellen Background verfügt, um eine private Schule zu besuchen.

Für viele Kinder ist es deswegen eben nicht so, dass ihnen alle Türen offenstehen. Das genaue Gegenteil ist der Fall. Gerade diese Jahre sind entscheidend dafür welcher berufliche Weg zukünftig überhaupt beschritten werden kann. Die Zergliederung des österreichischen Schulsystem trägt das übrige dazu bei.

Haaretz-Journalisten bestätigen den Einsatz von Palästinensern als menschliche Schutzschilde und Militärhunde

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Das humanitäre Völkerrecht verlangt, dass die Kriegsparteien zwischen Kombattanten und Nichtkombattanten unterscheiden – erstere dürfen rechtmäßig getötet werden, letztere sind geschützt. Ein menschlicher Schutzschild bedeutet, dass ein Nichtkombattant in der Schusslinie platziert wird, um zu verhindern, dass das rechtmäßige militärische Ziel getroffen wird, ohne den Nichtkombattanten zu verletzen.

In 323 Tagen des Krieges gegen die palästinensische Bevölkerung wurden 40.319 Menschen umgebracht – eine Zahl, die mehr als nur ungefähr ist, da die Opfer mit großer Wahrscheinlichkeit unterschätzt werden, wie ein aktueller Lancet-Bericht feststellt. Gideon Levy beleuchtet in einem Artikel in Haaretz eine weitere schreckliche Praxis, die in den Reihen der israelischen Armee zur Gewohnheit geworden ist.

Die Oketz-Einheit, Nummer 7142, eine Einheit von Militärhunden, hat in den letzten Monaten „eine beträchtliche Anzahl von Hunden verloren“. Es scheint jedoch, dass die IDF schnell Ersatz gefunden haben. Dabei handelt es sich um als Soldaten verkleidete Palästinenser in israelischer Armeeuniform, die an der Front als Kanonenfutter eingesetzt werden, da es für die Menschenverachtung keine Grenzen zu geben scheint. 

Palästinenser als menschliche Schutzschilde für die IDF

Die Missionen, mit denen sie betraut werden, sind solche, von denen man nur schwer zurückkehren kann. Palästinenser, die durch ihre Uniformen nicht mehr zu erkennen sind, werden in Handschellen gelegt und zum Auskundschaften von Tunneln geschickt, in denen Kämpfer der Hamas vermutet werden oder Sprengsätze platziert worden sind. Diese menschlichen Schutzschilde ebnen im Wesentlichen den Weg für die israelischen Soldaten. Der Zweck dieser Gefangenen ist es, das feindliche Feuer auf sich zu lenken und so zu verhindern, dass israelische Soldaten in einen Hinterhalt geraten und stattdessen sich in die Luft sprengen. Im Falle eines Feuergefechts werden sie als erste umgebracht.

Was jetzt berichtet wurde, hatte Al Jazeera bereits vor einem Monat bekanntgegeben. Israel – das den katarischen Fernsehsender für illegal erklärt und sowohl die Sendungen als auch die Website geschwärzt hat – hatte die Tatsache jedoch entschieden geleugnet und sich hinter dem üblichen Slogan verschanzt – der inzwischen ein trauriges Paradoxon ist -, dass die IDF „die moralischste Armee der Welt“ sei.

Einen Monat nach dem Al Jazeera-Artikel und den Videos, bestätigt auch Haaretz, was mit Palästinensern geschieht, die anstelle von Militärhunden sterben müssen. Zwei Reporter der israelischen Zeitung, Yaniv Kubovich und Michael Hauser Tov, enthüllten, dass „die IDF Zivilisten aus dem Gazastreifen einsetzt, um die Tunnel in diesem Streifen zu kontrollieren“. Der Zeitungsrecherche sind auch Fotos beigefügt, die einen Palästinenser in Handschellen zeigen, „gekleidet in Lumpen, die einmal Uniformen waren, mit verbundenen Augen und gesenktem Kopf, neben ihm einige bewaffnete Militärangehörige“.

Weitverbreitete, systematische Praxis

Es gab Soldaten, die beim Anblick der neuen „Hunde“ protestierten, und einige sagten sogar bei Breaking the Silence dagegen aus. Ein seltener Schimmer von Menschlichkeit im Angesicht so vieler grausamer Berichte. Levy, der in seinem Leitartikel sagt, dass Palästinenser „unter schlimmeren Bedingungen gehalten werden als die Hunde der Oketz-Einheit“, berichtet, was die beiden Haaretz-Reporter dokumentiert haben, nämlich dass der Einsatz solcher menschlicher Schutzschilde nun eine „weit verbreitete, systematische“ Praxis ist.

In einer abschließenden, bitteren Bemerkung weist der Journalist auf den einzigen positiven Aspekt dieser „neuen, von der Armee eingesetzten Hunde“ hin, nämlich dass sie ihre Landsleute sicher nicht beißen werden. Sie werden höchstwahrscheinlich sterben, aber sie werden niemals „ihr Maul vor anderen Palästinensern aufreißen“ – hier bezieht sich der traurige Hinweis auf Muhammed Bhar, den 24-jährigen Jungen mit Down-Syndrom, der von einem IDF-Hund zerfleischt wurde.

Kinder als menschliche Schutzschilde

In einem kürzlich veröffentlichten Bericht von Defense for Children International-Palestine (DCI‑P) wird das israelische Militär zudem beschuldigt, palästinensische Kinder im Gazastreifen zu entführen, zu foltern und sogar als menschliche Schutzschilde zu benutzen. Dieser Bericht kratzt jedoch nicht einmal an der Oberfläche.

Während des Krieges gegen den Gazastreifen wurden bisher mindestens 16.000 Kinder durch den völkermörderischen Angriff des israelischen Militärs ermordet, Zehntausende weitere wurden mehr oder weniger stark verletzt. Von den rund 2,2 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern des Gazastreifens ist etwas mehr als die Hälfte unter 18 Jahre alt, was bedeutet, dass über eine Million Kinder seit 11 Monaten ununterbrochen durch den israelischen Staat und seinen Mörderbanden terrorisiert werden.

Wounded Child No Surviving Family 

Der Krieg in Gaza hat dazu geführt, dass Mediziner und Rettungskräfte ein neues Akronym erfunden haben: WCNSF, was für Wounded Child No Surviving Family (Verwundetes Kind ohne überlebende Familie) steht. Es ist ein Völkermord, der auch systematisch gegen Kinder und Jugendliche geführt wird.

Der von der DCI‑P veröffentlichte Bericht zitiert Daten, die die Menschenrechtsgruppe gesammelt hat, um zu dem Schluss zu kommen, dass die israelischen Streitkräfte „systematisch palästinensische Kinder im Gazastreifen inhaftieren und foltern und einige von ihnen als menschliche Schutzschilde benutzen“.

Kinder schützen Panzer

Der Bericht geht auf verschiedene Fälle ein, darunter einen, bei dem acht Kinder am 27. Dezember 2023 von israelischen Streitkräften im Viertel Al-Tuffah in Gaza-Stadt als Geiseln genommen wurden. Der Bericht erwähnt die Fälle des 13-jährigen Abdullah H. und des 11-jährigen Abdulrahman H. sowie des 12-jährigen Karim S., die von israelischen Soldaten gezwungen wurden, „ihre Kleidung auszuziehen und ihre Hände zu fesseln, bevor sie gezwungen wurden, vor israelischen Panzern zu laufen“.

Ein Kind namens Karim, das von den israelischen Besatzungstruppen festgehalten wurde, sagte aus, dass „sie (die israelischen Soldaten) uns beleidigten, mich ins Gesicht schlugen und mir in den Bauch und die Taille traten. Ich wäre fast an den Schlägen gestorben“, und fügte hinzu: “Dann zwangen sie uns, auf der Straße vor Bulldozern und Panzern zu laufen, damit der Widerstand nicht auf sie zielt.“

Bereits im März veröffentlichte die Nichtregierungsorganisation Euro-Med Human Rights Monitor einen Bericht über ähnliche Tendenzen bei der Übernahme menschlicher Schutzschilde während der israelischen Invasion des Al-Shifa-Krankenhauses.

Folter bis zu sexuellem Missbrauch

In dem DCI-P-Bericht wird von Fällen berichtet, in denen inhaftierte Kinder mit Gewehrkolben geschlagen, mit verbundenen Augen, nackt, mit Hunden angegriffen, mit Messern bedroht, bespuckt und mit einer ganzen Reihe weiterer schrecklicher Foltermethoden gequält wurden.

Ein Bericht der Vereinten Nationen, der am 12. Juni veröffentlicht wurde, enthüllte ebenfalls, dass die israelischen Streitkräfte „seit dem 7. Oktober Palästinenser systematisch ins Visier genommen und ihnen online und persönlich sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt angetan haben, unter anderem durch erzwungene öffentliche Nacktheit, erzwungene öffentliche Entkleidung, sexualisierte Folter und Missbrauch sowie sexuelle Demütigung und Belästigung“.

In diesem Bericht wird aufgedeckt, dass Männer und Jungen von israelischen Soldaten gefangen genommen wurden, die sie zwangen, sich auszuziehen, bevor sie Videos von ihnen nackt aufnahmen und Frauen zwangen, dabei zuzusehen, während einige sogar „gezwungen wurden, nackt körperliche Bewegungen auszuführen“.

Diese Praktiken der sexuellen Gewalt gegen Kinder sind für die israelischen Besatzungstruppen nicht neu. Josh Paul, ein ehemaliger Beamter des US-Außenministeriums, erzählte CNN von einem Fall, mit dem er im Jahr 2021 zu tun hatte, als ein 13-jähriger palästinensischer Junge von israelischen Wachleuten im al-Moskobiyya-Gefängnis in Jerusalem vergewaltigt wurde.

Was den Einsatz von Kindern als menschliche Schutzschilde betrifft, so brauchen wir nur ins Jahr 2022 zurückzublicken, als Ahed Mereb, ein 16-jähriges palästinensisches Mädchen, von den israelischen Streitkräften während einer Razzia in Dschenin als menschliches Schutzschild benutzt wurde. Ahed beschrieb, wie sie von den Soldaten, die sie mit vorgehaltener Waffe festhielten, als „Terroristin“ bezeichnet wurde: „Ich zitterte und weinte und schrie die Soldaten an, sie sollten mich wegbringen, weil die Kugeln über meinen Kopf hinweggingen.“

Im Lager Sde Teiman werden auch Kinder festgehalten und gefoltert

Wenn wir uns die Fälle des berüchtigten Gefangenenlagers Sde Teiman ansehen, das als „schlimmer als Abu Ghraib“ oder „Palästinas Guantanamo“ bezeichnet wird, wo palästinensische Gefangene, die ohne Anklage festgehalten werden, gruppenvergewaltigt, mit Metall- und Elektrostäben vergewaltigt und zusätzlich mit Hunden und anderen Methoden sexuell gefoltert werden, werden auch Kinder in solchen Einrichtungen als Geiseln gehalten.

Mindestens 38 Palästinenser sind bisher in israelischen Haftanstalten und Gefängnissen gestorben, wobei viele vermuten, dass die Zahl noch viel höher ist und bisher nicht bekannt gegeben wurde.

Es genügt zu sagen, dass palästinensische Kinder aktiv gefoltert, ermordet und sexuell missbraucht werden und als menschliche Schutzschilde dienen. Trotz der sich häufenden Beweise für derartige Verstöße gegen das Völkerrecht scheinen diese Verbrechen in den internationalen Medien und bei westlichen Amtsträgern immer noch wenig Beachtung zu finden.

Quellen: InsideOver / Wikipedia / ThePalestineChronicle

Skrupelloser Welpenhandel: Vier Pfoten deckt Missbrauch auf Facebook und Instagram auf

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Eine Untersuchung von „Vier Pfoten“ deckte auf, dass skrupellose Händler in Österreich Welpen über Facebook und Instagram verkaufen, dabei Schlupflöcher in den Richtlinien von Meta ausnutzen und oft ungesunde, ungeimpfte Tiere anbieten. Käufer werden häufig getäuscht, was zu hohen Tierarztkosten und emotionalem Stress führt, da die Händler nach dem Verkauf meist unauffindbar sind.

Wien. Eine Untersuchung, die von „Vier Pfoten“ in sieben europäischen Ländern durchgeführt wurde, hat enthüllt, dass Österreich in den fragwürdigen Welpenhandel über Instagram und Facebook verwickelt ist. Insgesamt wurden 15 Facebook-Gruppen und sieben Instagram-Profile entdeckt, die unter anderem Inserate von nicht registrierten Händlern sowie Welpen unter dem gesetzlichen Mindestalter anboten. Trotz der Richtlinien des Meta-Konzerns fanden die Anbieter Wege, diese zu umgehen, kritisierte die NGO am Montag auf einer Pressekonferenz in Wien.

Facebook-Gruppen mit tausenden Mitgliedern

Die Untersuchungen, die von September 2023 bis Juni 2024 durchgeführt wurden, brachten in Österreich 15 Facebook-Gruppen mit insgesamt 15.600 Followern ans Licht, in denen Welpen zum Verkauf angeboten wurden. Sechs dieser Gruppen enthielten Inserate von nicht registrierten Händlerinnen und Händlern, und in vier Gruppen wurden sogar Welpen unter dem gesetzlichen Mindestalter angeboten. Zudem wurden sieben Instagram-Profile mit insgesamt 13.000 Followern identifiziert, die ebenfalls in den Welpenhandel involviert waren.

Obwohl Meta den Verkauf von Haustieren auf Facebook Marketplace offiziell untersagt, umgehen laut „Vier Pfoten“ dubiose Anbieter die Regeln mit verschiedenen Tricks: Sie vermeiden eindeutige Verkaufsbegriffe, verschleiern ihre Angebote mit Emojis und Hashtags, geben falsche Standorte an und leiten Interessenten in private Chats weiter, so die Organisation in ihrer Mitteilung. Meta reagiere oft nur halbherzig auf Verstöße, was es den Händlern ermöglicht, nach einer Meldung schnell weiter zu verkaufen.

Händler agieren ohne Angst vor Konsequenzen

Veronika Weissenböck, Kampagnenleiterin von „Vier Pfoten“, betonte: „Wir sehen wieder einmal, dass der Welpenhandel außer Kontrolle geraten ist. Skrupellose Händler agieren im Verborgenen und ohne Angst vor Konsequenzen. Wir fordern Meta auf, den Welpenhandel auf Facebook und Instagram endgültig zu stoppen, bis die Rückverfolgbarkeit sowohl der Händler als auch der Tiere garantiert werden kann.“

Beim Kauf eines Welpen sollten potenzielle Käufer besonders misstrauisch werden, wenn eine Besichtigung des Welpen und des Muttertieres nicht gestattet wird. Angebote, bei denen eine Lieferung nach Hause angeboten wird oder ein Videocall abgelehnt wird, sollten daher sofort Verdacht erregen. Zudem sind Inserate, die Begriffe wie „Designerhunde“ verwenden oder luxuriöse Fotos zeigen, oft ein Hinweis auf fragwürdige Angebote.

Laut „Vier Pfoten“ leiden Welpen aus dubiosen Verkäufen häufig unter gesundheitlichen Problemen, da sie zu früh von der Mutter getrennt und nicht geimpft werden. Für Käuferinnen und Käufer bedeutet dies nicht nur emotionalen Stress, sondern oft auch hohe Tierarztkosten, da unseriöse Händler nach dem Verkauf meist spurlos verschwinden.

Quelle: ORF

Borussia Dortmund: 25.000 Fans gegen Rheinmetall-Sponsoring

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Dortmund. Großer Massenprotest gegen Militarismus und Krieg in der deutschen Fußball-Bundesliga. Im Dortmunder Westfalenstadion protestierten 25.000 Fans von fast 90 Fanclubs gegen die „Premiumwerbepartnerschaft“ der Borussia mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall. 

Auf den Transparenten war zu lesen: »Wir lassen uns nicht vor euren Panzer spannen.« Oder: »Waffen und Glücksspiel – BVB übernimmt Verantwortung.« Oder: »20 Millionen Euro voll mit Blut.« Oder: »Borussia verbindet, Rheinmetall tötet.« Und nicht zuletzt pointiert: »Scheiß Rheinmetall-Deal!« wie die Junge Welt berichtet. Der Protest zeige, dass die „Rebellen in der Kurve“ ein Machtfaktor im Milliardenbusiness Bundesligafussball seien, schreibt die Zeitung. So wird sich die Rüstungsschmiede den Werbewert ihres Sponsorings wohl nicht vorgestellt haben. Gespielt wurde an dem Abend auch, und zwar gegen Eintracht Frankfurt, die Borussia gewann mit 2:0.

Quelle: Junge Welt

Erneuter Streik bei CN: Teamsters lehnen Regierungsanordnung ab

Die Gewerkschaft Teamsters kündigte nach einer kurzen Rückkehr an den Arbeitsplatz einen erneuten Streik der CN-Beschäftigten an, da sie die Anordnung der kanadischen Regierung zur Wiederaufnahme der Arbeit als inakzeptabel betrachten.

Montreal. Die Gewerkschaft Teamsters hat am Freitag, nur wenige Tage nach ihrer Rückkehr an den Arbeitsplatz, angekündigt, dass Schaffner, Lokführer und andere Beschäftigte der CN mit Sitz in Montreal am heutigen Montag streiken werden.

Die Ankündigung ist die jüngste Wendung in einem Arbeitskonflikt bei den beiden größten kanadischen Eisenbahngesellschaften, die am Donnerstag mehr als 9.000 gewerkschaftlich organisierte Beschäftigte ausgesperrt und damit eine gleichzeitige Arbeitsniederlegung im Schienenverkehr ausgelöst haben, die nach Ansicht von Wirtschaftsverbänden einen wirtschaftlichen Schaden in Höhe von Hunderten Millionen Dollar verursachen könnte.

Arbeitsminister Steven MacKinnon forderte das Canada Industrial Relations Board (CIRB) am Donnerstag unter Hinweis auf die Gefahr für die Wirtschaft auf, die Beendigung der Arbeitsniederlegung anzuordnen und der Gewerkschaft sowie CN und dem Konkurrenten Canadian Pacific Kansas City (CPK) ein verbindliches Schiedsverfahren aufzuerlegen.

Verordnung inakzeptabel

Francois Laporte, Präsident der Teamsters Canada, bezeichnete die Ankündigung von MacKinnon als inakzeptabel.

„Der beste Weg zu einem Vertrag führt über den Verhandlungstisch. Wir glauben nicht, dass eine dritte Partei über unsere Arbeitsbedingungen entscheiden sollte“, erklärte er gegenüber Reportern bei einer Mahnwache vor dem Hauptsitz der CPKC in Calgary.

Er sagte, dass im Falle einer Anordnung zur Wiederaufnahme der Arbeit „unsere Leute immer noch streiken werden. Wir werden immer noch auf der Straße sein, also wird der Betrieb nicht wieder aufgenommen. Es wird für beide Unternehmen nicht wie gewohnt weitergehen.

Teamsters stehen für Verhandlungen bereit

In ihrer Streikankündigung erklärten die Teamsters, sie seien nach wie vor bereit, am Wochenende mit CN zu verhandeln, und hielten keine Probleme für unüberwindbar. Die Gewerkschaft und das Unternehmen sind sich in Fragen wie Sicherheit und Fahrpläne uneinig.

Die Aussperrung bei CPKC ist noch nicht offiziell aufgehoben, nachdem Ottawa am Donnerstag die Beendigung der Arbeitsniederlegung beschlossen hatte, die erstmals beide Bahnen gleichzeitig betraf.

MacKinnon sagte am Donnerstag, er erwarte, dass das CIRB in naher Zukunft eine Entscheidung treffen werde. Gewerkschafts- und Eisenbahnvertreter trafen sich am Freitagmorgen mit dem CIRB, einem unabhängigen Gremium, wie die Teamsters auf X mitteilten.

Nicht verfassungskonform

Chris Monette, Sprecher der Teamsters, sagte am Vormittag telefonisch, dass die Gewerkschaft die Verfassungsmäßigkeit der Verweisung des Ministers anfechten werde, ohne jedoch Einzelheiten zu nennen. MacKinnon hatte sich zuversichtlich geäußert, dass seine Verweisung angesichts der weitreichenden Befugnisse, die er nach dem Arbeitsgesetzbuch des Landes hat, vor Gericht Bestand haben würde.

Monette sagte, dass die CN-Beschäftigten am Freitag zur Arbeit zurückkehren würden, obwohl die Gewerkschaft noch kein Protokoll über die Wiederaufnahme der Arbeit von der Bahngesellschaft erhalten hat. „Die Rückkehr zur Arbeit wird heute Morgen chaotisch sein“, sagte er.

Monette sagte, dass die für CPKC arbeitenden Mitglieder noch nicht wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren würden, da die Bahn ihre Aussperrung noch nicht beendet habe. CPKC erklärte am späten Donnerstag, dass sie sich auf die Wiederaufnahme des Betriebs in Kanada vorbereite und weitere Einzelheiten zum Zeitplan bekannt gegeben würden, sobald sie die Anordnung des CIRB erhalten habe.

Quelle: AJ

Schwerverletzter Arbeiter und Traktorschäden in Linz, Wolfsberg und St. Veit

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Linz / St. Veit / Zell am See. In den letzten Tagen ereigneten sich mehrere Arbeitsunfälle: Ein 38-jähriger Arbeiter in Linz wurde beim Sturz von einem Müllwagen schwer verletzt, während ein 66-jähriger Landwirt in Wolfsberg bei einem Traktorunfall schwer verletzt wurde und ein 57-jähriger in St. Veit unverletzt blieb, nachdem sein Traktor unkontrolliert eine Wiese durchbrach. Beide Traktoren erlitten Totalschäden, und ein Stallgebäude wurde beschädigt.

Schweres Schädel-Hirn-Trauma bei Sturz von Müllwagen

Ein 38-jähriger Arbeiter ist am Mittwoch auf der Linzer Leonfeldener Straße beim Abbiegen von einem Müllwagen gestürzt. Dabei prallte er mit dem Kopf auf die Gehsteigkante und verlor sofort das Bewusstsein. Der Unfall ereignete sich gegen 9:00 Uhr, als drei Arbeiter mit dem Müllwagen unterwegs waren. Zwei von ihnen standen auf den hinteren Trittbrettern, als der 38-Jährige aus bislang unbekannter Ursache den Halt verlor und auf die Straße fiel. Er schlug mit dem Hinterkopf auf die Gehsteigkante und wurde laut Polizei sofort bewusstlos. Sein Kollege auf dem anderen Trittbrett machte den Fahrer sofort auf die Situation aufmerksam. Zusammen mit einer vorbeifahrenden Autofahrerin leisteten sie umgehend Erste Hilfe.

Der Notarzt stellte fest, dass der Mann bei dem Unfall ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten hatte. Der Schwerverletzte wurde ins UKH-Linz gebracht.

Zwei Traktorunfälle in Kärnten

Ein Schwerverletzter und zwei völlig zerstörte Traktoren sind das Ergebnis zweier Mähunfälle in St. Veit und Wolfsberg.

Am Donnerstagnachmittag mähte ein 57-jähriger Mann aus dem Bezirk St. Veit eine steile Wiese, als seine Zugmaschine beim Abwärtsfahren plötzlich ins Rutschen geriet. Als er erkannte, dass er den Traktor nicht mehr unter Kontrolle hatte, sprang er ab und blieb dadurch unverletzt. Der führerlose Traktor setzte seine Fahrt rund 250 Meter über die steil abfallende Wiese fort, durchbrach zwei Stacheldrahtzäune und stürzte schließlich rückwärts in das Stallgebäude eines Nachbarn, wo er zum Stillstand kam. Das Stallgebäude wurde an den Außenmauern beschädigt, während der Traktor und das Mähwerk Totalschaden erlitten.

Der 66-Jährige war mit Verwandten im Bezirk Wolfsberg bei Mäharbeiten auf einem steilen Grundstück beschäftigt. Dabei fuhr er mit dem Traktor bergauf. Als er nach links lenkte, kippte der Traktor um, und der 66-Jährige wurde aus dem Fahrzeug geschleudert. Er erlitt schwere Verletzungen und wurde mit dem Rettungshubschrauber C11 ins Klinikum Klagenfurt gebracht. Der Traktor wurde bei dem Unfall stark beschädigt.

Landwirt bei Traktorabsturz in Unken schwer verletzt

Ein 53-jähriger Landwirt wurde am Freitag in Unken (Pinzgau) schwer verletzt, als er mit seinem Traktor abstürzte. Der Unfall ereignete sich während Feldarbeiten.

Aus bislang unbekannter Ursache geriet das Fahrzeug des Landwirts ins Rutschen und stürzte auf eine darunterliegende Straße. Der Bauer erlitt dabei schwere Verletzungen und wurde mit einem Hubschrauber ins Salzburger Landeskrankenhaus gebracht.

Quellen: ORF / ORF / ORF

Tesla-Streik dauert an

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Stockholm. Der Tesla-Streik in Schweden geht weiter – ohne große Berichterstattung in den Medien und scheinbar ohne große Bemühungen, die Arbeiter zu mobilisieren, die sich bisher nicht beteiligt haben. Doch nun heißt es, dass mehrere Tesla-Arbeiter im Sommer der Gewerkschaft beigetreten seien und dass mehr als die Hälfte von ihnen alle streiken, um einen Tarifvertrag zu erreichen. Das bedeutet, dass nach zehn Monaten Streik das angestrebte Streikniveau erreicht ist.

Es gab einen großen Zustrom von Mitarbeitern, die sich IF Metall angeschlossen und in den Streik getreten sind, sagt der stellvertretende Gewerkschaftssekretär Simon Petersson. Der Organisationsgrad – d.h. die Zahl der Beschäftigten, die in der Gewerkschaft sind, liege bei 50 Prozent, sagt er weiter. Es geht also darum, dass die Gewerkschaft in diesem Sommer etwa zehn neue Mitglieder hinzugewinnt, und es werden diejenigen gezählt, die unter einen Tarifvertrag mit IF Metall fallen würden. Obwohl sich Simon Petersson positiv gibt, ist die gesamte Streiksituation natürlich ein Maß dafür, wie weit die Gewerkschaft von einer Kampforganisation entfernt ist und wie weit sie von den Arbeiterinnen und Arbeitern tatsächlich entfernt ist. Ein Streik, der still weitergeht, bei dem ein Dutzend weiterer streikender Arbeiter als großer Erfolg dargestellt wird und bei dem das Unternehmen mit Hilfe eingeflogener Streikbrecher und Arbeiter, die einfach nur mit den Schultern zucken, weil sie sich in einer zahnlosen Organisation organisieren, weiterproduziert weiterarbeiten. Auf die Frage, ob ein Tarifvertrag noch in Sicht sei, antwortet der stellvertretende Gewerkschaftssekretär ganz konsequent, dass eine Antwort unmöglich sei.

Quelle: RikpunKt

Eskalation zwischen Israel und dem Libanon

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Die Hisbollah und die israelischen Streitkräfte haben sich an der libanesisch-israelischen Grenze einen Schlagabtausch geliefert und damit ihre seit dem 7. Oktober andauernden Gefechte gegeneinander deutlich ausgeweitet.

Israel, das weiterhin das palästinensische Volk in Blut ertränkt und während die „Waffenstillstands“-Verhandlungen in Kairo weitergehen, gab in den frühen Morgenstunden bekannt, dass er begonnen hat „Präventivschläge“ im Südlibanon, um „Vorbereitungen der Hisbollah für einen Generalangriff“ aufzudecken.

Der libanesische Sender Al Maydeen TV berichtete, dass nach schweren Luftangriffen des israelischen Militärs im Südlibanon eine Operation der Hisbollah im Gange sei. Konkret heißt es: „Über 70 Raketen wurden vom Libanon in Richtung West-al-Jalil (Galiläa) abgefeuert.“ Die Raketen der Hisbollah zielen auf Gebiete „tief“ im westlichen Galiläa und auf die besetzten syrischen Golanhöhen, ergänzte er.

Israels Verteidigungsminister hat israelischen Medien zufolge für die nächsten 48 Stunden den „Ausnahmezustand“ in Israel ausgerufen, da das Militär des Landes weitreichende Angriffe im Südlibanon startete. Dann, berichtete Al Jazzera, veröffentlichte die Hisbollah eine Erklärung, in der es hieß, sie habe einen „großen“ Drohnen- und Raketenangriff auf Israel als „Teil einer ersten Reaktion“ auf die Ermordung des Kommandeurs Fouad Shukr in Beirut durch das israelische Militär am 30. Juli gestartet. Es fügte hinzu, dass die „erste Phase“ des Vergeltungsangriffs gegen Israel „mit vollem Erfolg“ abgeschlossen wurde und dass mehr als 320 Raketen auf elf israelische Militärstützpunkte und Kasernen abgefeuert wurden, darunter die Meron-Basis und vier Standorte in den besetzten Golanhöhen. Offenbar sagte ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, dass die USA „das Recht Israels, sich selbst zu verteidigen, weiterhin unterstützen werden“ und fügte hinzu, dass „US-Präsident Joe Biden US-Beamte gebeten hat, in ‚kontinuierlicher‘ Kommunikation mit Israel zu stehen.“ Wie berichtet, sollte der israelische Sicherheitsrat heute um 07:00 Uhr (griechische Zeit) zusammentreten.

Israelisches Militärboot getroffen

Im Internet verbreitete und von Al Jazeera verifizierte Bilder zeigen, wie ein Geschoss der Hisbollah ein israelisches Militärboot vor der Küste von Nahariyya, der nördlichsten Küstenstadt Israels, trifft.Weitere Videos und Bilder, die im Internet kursieren, zeigen angeblich das beschädigte Innere des schnellen Patrouillenbootes der israelischen Marine der Dvora-Klasse. Nach israelischen Medienberichten soll es Verletzte gegeben haben, das israelische Militär hat sich dazu noch nicht geäußert.

Ägypten warnt US-General auf Besuch vor Libanon-Risiko

Der ägyptische Präsident Abdel Fattah el-Sisi hat einen US-General vor den Gefahren eines größeren Konflikts im Libanon gewarnt.CQ Brown, Vorsitzender der Generalstabschefs, traf Stunden nach einem bedeutenden Raketenaustausch zwischen Israel und der Hisbollah in Ägypten ein.

Die Hisbollah hatte Hunderte von Raketen und Drohnen auf Israel abgefeuert. El-Sisis Büro teilte mit, der ägyptische Staatschef habe Brown gesagt, die internationale Gemeinschaft müsse „alle Anstrengungen unternehmen und den Druck verstärken, um die Spannungen zu entschärfen und den Zustand der Eskalation zu beenden, der die Sicherheit und Stabilität der gesamten Region bedroht“.

„El-Sisi warnte in diesem Zusammenhang vor den Gefahren der Eröffnung einer neuen Front im Libanon und betonte die Notwendigkeit, die Stabilität und Souveränität des Libanon zu wahren“, hieß es in einer Erklärung.

Netanyahu droht weiter

Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu äußerte sich heute drohend auf Kosten des palästinensischen Volkes und warnte, dass sein Land nicht „sein letztes Wort“ gesagt habe, und bezog sich dabei auf die angeblichen Präventivschläge, die es in den frühen Morgenstunden des heutigen Tages gegen den Libanon gestartet habe, um einen großen Angriff zu verhindern Groß angelegter Angriff der Hisbollah, wie behauptet.

„Vor drei Wochen haben wir den (Hisbollah-)Kommandeur neutralisiert und heute haben wir seine aggressiven Pläne verhindert“, sagte Netanyahu bei der Eröffnung eines Kabinetts.Nach Angaben des israelischen Premierministers hat die Luftverteidigung alle von der Hisbollah gegen Israel abgefeuerten Drohnen abgefangen. Gleichzeitig erklärte Netanjahu, dass die Hisbollah und der Iran wissen sollten, dass die Reaktion Israels „ein weiterer Schritt zur Änderung der Situation im Norden und zur sicheren Rückkehr unserer Bewohner in ihre Häuser“ sei, während sie hinter den Verbündeten des Iran stünden USA – NATO – EU vertreiben Tausende Palästinenser aus ihren Häusern, ermorden Kinder und Zivilisten, foltern und sperren Tausende Palästinenser ein. 

Quelle: Al Jazeera News/902.gr

Ukrainer im antirussischen Kulturkampf in Österreich

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Linz. Die Ukraine führt nicht nur einen militärischen Krieg gegen Russland, das mit seinen Truppen im Februar 2022 in der Ukraine einmarschiert ist. Es führt – nicht erst seitdem – einen vehementen Kulturkampf gegen alles Russische, obwohl gerade die umkämpften Gebiete vorwiegend von russischsprachigen Menschen bewohnt werden. Die ukrainischen Eliten, die sich in die historische Tradition des OUN-Faschistenführers Stepan Bandera stellen, haben dafür gesorgt, dass ein regelrechter Terror gegen die russische Kultur und Sprache stattfindet. Auch die Kirche wird davon nicht verschont. Die mit dem Moskauer Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche verbundene orthodoxe Kirche der Ukraine wurde erst kriminalisiert und soll nun in der Ukraine verboten werden. Eine Kiew-treue Abspaltung nimmt ihre Rolle ein. Alle Parteien, die sich für die Rechte der russischen Minderheit und eine Verständigung zwischen allen Ukrainern einsetzen wurden verboten und auch aus dem Parlament, der Rada, geworfen.

Vor diesem Hintergrund führt die ukrainische Diaspora auch in Österreich den antirussischen Kulturkampf. Der am Freitag in Linz stattgefundene Aufritt der russisch-österreichischen Doppelstaatsbürgerin Anna Netrebko sollte verhindert werden. Der Opernsängerin wird von den Ukrainern eine Nähe zu Präsident Putin vorgeworfen.

In Linz ist der banderistische Kulturkampf freilich vorerst gescheitert. Der Opernabend fand statt und zu der ukrainischen Protestdemonstration kamen laut Kurier gerade einmal dreißig Personen.

Es wäre auch absurd, würde sich Österreich von der ukrainischen Botschaft und den hier lebenden Ukrainern vorschreiben lassen, welche Künstlerinnen und Künstler hier auftreten dürfen. Die barbarische ukrainische Kulturpolitik, die selbst Klassiker der Weltliteratur wie Alexander Puschkin und Maxim Gorki verboten hat, sollte hier keinen Nährboden finden.

Quelle: msn

Afghanistan: Internationale Hilfe versagt – Armut, Hunger und Menschenrechtsverletzungen eskalieren unter Taliban-Regime

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Die Mehrheit der Afghaninnen und Afghanen lebt in extremer Armut, während internationale Hilfe ausbleibt und die Menschenrechtslage sich weiter verschärft. Die USA halten Milliarden von Dollar an afghanischen Geldern zurück und die internationale Gemeinschaft bleibt aufgrund der repressiven Politik der Taliban, insbesondere gegen Frauen und Mädchen, weitgehend passiv.

Kabul. Drei Jahre nachdem die Taliban die Kontrolle über Afghanistan von einer von den USA unterstützten Regierung gewaltsam an sich gerissen haben, lässt die Welt das afghanische Volk weiterhin im Stich. Die internationale Gemeinschaft ist nicht bereit, mit den derzeitigen Behörden wirksam zusammenzuarbeiten und Millionen von Menschen, die jahrzehntelang unter wirtschaftlicher Not und Menschenrechtsverletzungen gelitten haben, sinnvoll zu unterstützen.

Nach Angaben der Vereinten Nationen hat sich die Armutsquote, die Ende 2021 bei 97 Prozent lag, nur geringfügig verbessert, und zu Beginn dieses Jahres lebten immer noch mehr als 85 Prozent der Bevölkerung in bitterer Armut.

Zwangsvertreibung und Hunger

Die Situation wird durch Zwangsvertreibung und Hunger noch verschärft. Über sechs Millionen Menschen sind nach wie vor Binnenvertriebene, und fast 60 Prozent sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Save the Children schätzt, dass 6,5 Millionen Kinder – fast ein Drittel aller Kinder in Afghanistan – in diesem Jahr von einer katastrophalen Hungersnot betroffen sein werden.

Nach jahrelanger Dürre wurde Afghanistan in jüngster Zeit von Überschwemmungen und Erdbeben heimgesucht, die Hunderte von Menschenleben forderten und massive Schäden an der Infrastruktur verursachten. Die Regierung verfügte nicht über die notwendigen Ressourcen, um solche Katastrophen ohne internationale Unterstützung zu bewältigen, was zu einer weiteren Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage führte. Tausende haben ihren Arbeitsplatz und ihre Lebensgrundlage verloren, wodurch sich die Wirtschaftskrise des Landes weiter verschärft hat.

USA halten Milliarden zurück

Heute halten die USA Milliarden von Dollar an afghanischen Geldern zurück und schneiden damit eine wichtige wirtschaftliche Lebensader für die Menschen in Afghanistan ab. Angesichts der knappen internationalen Hilfe, des Mangels an inländischen Wirtschaftsressourcen und der Tatsache, dass die Welt ihr Engagement für das Land praktisch eingestellt hat, wird sich die Erholung Afghanistans von einer jahrzehntelangen Krise weiter verzögern.

Frauen und Minderheiten sind von der sich verschlechternden Menschenrechtslage besonders betroffen. Dies war das Hauptargument für die Länder, die sich weigern, das so genannte Islamische Emirat Afghanistan offiziell anzuerkennen, und für die internationalen Geber, ihre Beiträge zurückzuziehen oder zu reduzieren. Obwohl die USA vor der demütigenden Niederlage und dem Rückzug der Taliban vor drei Jahren jahrelang mit ihnen zusammengearbeitet haben, arbeiten sie nun aktiv daran, das Land aufgrund der Menschenrechtslage in der Gruppe zu isolieren.

Enklavenwirtschaft

Die Krise könnte noch weiter eskalieren, da in diesem Jahr Millionen afghanischer Flüchtlinge aus Pakistan und dem Iran zurückkehren werden, ohne Aussicht auf ein wirtschaftliches Auskommen.

Die Taliban-Regierung steht vor strukturellen Herausforderungen, die durch die jahrzehntelange US-Besatzung noch verschlimmert wurden. Taimur Rahman, Vorsitzender der Mazdoor Kisan Party in Pakistan, erklärte gegenüber Peoples Dispatch: „Während Ressourcen in die Sicherheit und in die Kassen verschiedener Staatsbeamter und Kriegsherren geflossen sind, gab es keinen ernsthaften Plan für die wirtschaftliche Entwicklung. Abgesehen davon, dass Afghanistan zu einer Enklavenwirtschaft wurde, die vollständig von US-Geldern abhängig ist, hat sich die Lebenssituation der Mehrheit der Einwohner nicht grundlegend geändert.“

Höchste Missstände in der Gleichstellung

Anfang dieses Jahres initiierten die Vereinten Nationen Gespräche zur Entwicklung von Mechanismen für den Umgang mit den Taliban, doch die Teilnehmer konnten keine gemeinsame Vereinbarung erzielen. Der am häufigsten genannte Grund für ihre Zurückhaltung war die Stellung der Frauen im Land.

Einem kürzlich erschienenen UNESCO-Bericht zufolge wurde fast 2,5 Millionen afghanischen Mädchen – fast 80 Prozent aller Mädchen im schulpflichtigen Alter – aufgrund der Auslegung der islamischen Frauenrechte durch die Taliban absichtlich der Schulbesuch verwehrt, womit Afghanistan das einzige Land der Welt ist, das derartige Beschränkungen auferlegt.

Die Taliban-Regierung ignoriert weiterhin die Anprangerung ihrer regressiven Behandlung von Frauen, die nicht nur von der Bildung ausgeschlossen sind, sondern auch nicht arbeiten, allein reisen oder Parks besuchen dürfen. Dies hat weitere Reaktionen auf internationaler Ebene ausgelöst, die jedoch nur wenig Wirkung gezeigt haben, heißt es in einer Erklärung, die am 15. August von neun Menschenrechtsorganisationen veröffentlicht wurde.

„Die internationale Reaktion auf die sich verschlimmernden Menschenrechtsverletzungen der Taliban, insbesondere gegen Frauen und Mädchen, ist zunehmend ineffektiv und manchmal sogar schädlich“, schreiben die Organisationen.

Die „guten Taliban“ der USA

Anstatt einige der Beschränkungen aufzuheben, haben die Taliban kürzlich ihre Haltung gegenüber den Menschenrechten verschärft. In dieser Woche untersagte die Regierung dem UN-Sonderberichterstatter Richard Bennett die Einreise in das Land und beschuldigte ihn, „Propaganda“ gegen die Regierung zu verbreiten. Die Taliban behaupteten, Bennetts Berichte beruhten auf „Vorurteilen und Anekdoten“.

Bennett wurde 2022 zum Sonderberichterstatter für die Lage der Menschenrechte in Afghanistan ernannt. Er hatte zuvor behauptet, dass die Behandlung von Frauen durch die Taliban einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit gleichkommen könnte.

Es scheint, dass die Welt nicht weiß, wie sie die Probleme der Menschen in Afghanistan angehen soll. Die USA, die selbst die Idee eines „guten Taliban“ propagierten und sich mit der Gruppe einließen, obwohl sie deren Positionen in Bezug auf Frauen kannten, können sich nicht aus der Verantwortung für die Gestaltung der aktuellen Situation stehlen.

Die Tatsache, dass „sobald die USA Afghanistan verließen, das Land von den Taliban mit ihrer regressiven Politik übernommen wurde“, sei ein Beweis dafür, dass die USA während ihrer zwei Jahrzehnte in dem Land die falschen Prioritäten gesetzt und solche Kräfte auf Kosten der Bevölkerung gefördert hätten, sagt Taimur Rahman.

Quelle: PeoplesDispatch