Home Blog Page 730

Fernlehre zerrt an der Strapazierfähigkeit von Lehrkräften und Schülern

0

Vor neun Wochen wurde der Schulunterricht auf Fernunterricht umgestellt. Eine Studie zieht Bilanz und bietet Einblick in die damit zusammenhängende Belastung.

Österreich/Wien. Das Zentrum für LehrerInnenbildung der Uni Wien hat für eine Studie 3500 Lehrerinnen und Lehrer aus allen Bundesländern befragt. Aus der Studie ergibt sich ein mehr oder weniger klares Bild der Zustände des Unterrichts in Coronazeiten: Mehr als 60 Prozent der Lehrkräfte fühlen sich durch die Umstellung auf Fernlehre stark belastet, unter den Schülerinnen und Schülern steigt die Anteil auf 64 Prozent.

Fehlende Ressourcen und Milieu

Ursachen dafür liegen etwa in den fehlenden Ressourcen (v.a., aber nicht nur) bei sogenannten Risikoschülern. Eltern können ihre Kinder aus arbeitstechnischen Gründen, durch fehlende Ausbildung oder wegen des Mangels an pädagogischen Mitteln nicht immer genügend unterstützen. Nach Einschätzung der Lehrerinnen und Lehrer fehlt rund einem Drittel der Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, zuhause kontinuierlich am PC zu arbeiten. Kinder aus Deutschförderklassen und mit in armen Haushalten lebende Kinder leiden unter den widrigen Umständen am meisten. Sie fühlen sich in der Regel alleingelassen und unmotiviert. Gerade jetzt sei es wichtig, die Kinder nicht zu verlieren, jedoch seien die Eltern ebenso mit der Situation überfordert und könnten wenig Hilfestellungen bieten.

Unzureichende Informationen vom Bildungsministerium

Die Kommunikation des Bildungsministeriums per Pressekonferenz hingegen sorgte bei den Lehrkräften weitestgehend für Unverständnis und Enttäuschung. Dadurch nämlich, dass Lehrerinnen und Lehrer keine notwendigen Zusatzinformationen zur Bewältigung der Situation bekommen hätten, seien die Eltern noch mehr verunsichert worden. Diese wiederum gaben den auf sie lastenden Druck an die Lehrkräfte zurück.

Quelle: ORF

AK fordert Mini-Vermögensabgabe auf Zeit

0

Die AK relativiert die eigenen Forderungen schon bei der Präsentation. Sie fordert eine moderate und zeitlich befristete Vermögensabgabe und schwadroniert dabei von „Gerechtigkeit“.

Die Präsidentin der Arbeiterkammer, Renate Anderl, stellte gestern in einer Pressekonferenz das „Gerechtigkeitspaket“ der AK vor. Dieses beinhaltet unter anderem die Forderung nach einer „zeitlich befristeten“ Vermögenssteuer, die der Höhe nach gestaffelt ist: 2 Prozent pro Jahr für Vermögen über 10 Millionen Euro, 3 Prozent für Vermögen über 100 Millionen und 4 Prozent für Vermögen über 1 Milliarde.

Das wären zum Beispiel bei der Einstiegsstufe von 10 Millionen 300.000 Euro pro Jahr. Verglichen mit dem, was normale Menschen, die ein wenig Erspartes haben, an Steuern zahlen, ist das ein Witz. Denn allein der Vermögenszuwachs beträgt bei Vermögen dieser Größenordnung sicher das Doppelte oder Dreifache. Die AK möchte also nicht einmal jene Größenordnung an Supervermögen besteuern, die Jahr für Jahr ohne auch nur einen Finger zu rühren, dazukommt.

Nur Kampf von unten wird etwas durchsetzen

Die Forderung nach einer Vermögensabgabe auf Zeit hingegen sieht nach dem Motto „Ich will, aber ich kann nicht“ aus. Von Journalisten darauf angesprochen, meinten die AK-Vertreter, man halte die Forderung nach einer befristeten Vermögensabgabe eher für durchsetzbar. Halten wir also fest: Die gesetzliche Interessenvertretung, die alle Lohnabhängigen und damit jenen Teil der Bevölkerung vertritt, der den Staat mit der Lohn- und der Mehrwertsteuer zum überwiegenden Teil finanziert, traut sich nicht einmal hinzustellen und saftige Steuern für die Superreichen zu fordern. Stattdessen begnügt man sich mit der Forderung nach einer Mini-Vermögenssteuer, und das nur zeitlich befristet. 

Dieses von vornherein völlig defensive Agieren der abgehobenen AK-Funktionäre, die sich selbst Spitzengagen von 12.000 Euro und mehr aus den Mitgliedsbeiträgen der Werktätigen gönnen, lässt schon erahnen, dass nichts davon durchgesetzt werden wird. Jedenfalls nicht von den Arbeiteraristokraten, denen der Kampf der Werktätigen selbst ein Gräuel ist. Nur eine starke Bewegung von unten, eine „Arbeiterfront“, wie die Partei der Arbeit sie vorschlägt, wird etwas durchsetzen können, weil eine solche Bewegung von den Arbeiteraristokraten, den Herrschenden und ihrer Regierung gleichermaßen gefürchtet wird. Und dass es „Gerechtigkeit“ im Kapitalismus niemals geben wird, könnten der Frau Präsidentin vielleicht die Experten im eigenen Haus erklären.

EU drängte 63-mal auf Kürzungen bei Gesundheit

0

Eine neue Studie belegt, wie exzessiv die Kommission die Mitgliedsstaaten zu neoliberalen „Strukturreformen“ aufforderte. Neben Ausgaben für Spitäler und Co. ist den Brüsseler Bürokraten auch das Lohnwachstum ein Dorn im Auge.

Dieser Tage hört man oft, die EU habe ein Kommunikationsproblem. Ihre segensreichen Initiativen würden nicht ausreichend gewürdigt, weshalb sie unlängst öffentliche Anerkennungsbekundungen durch Staaten des Westbalkans einmahnte. Von Serbien dankbar angenommene Hilfslieferungen wie jene aus China seien hingegen eine verdammenswerte „Politik der Großzügigkeit“, wie der sozialdemokratische Außenbeauftragte Josep Borell wissen ließ.

Tatsächlich verdienen die Bemühungen der EU um das Gesundheitswesen Beachtung: Allein zwischen 2011 und 2018 forderte die Kommission 63-mal, die Ausgaben für Gesundheitsversorgung in den Mitgliedsstaaten zu senken bzw. zu privatisieren. Dies belegt eine aktuelle Studie. Hintergrund ist der „Stabilitäts- und Wachstumspakt“, der die neoliberale Austeritäts-Ideologie zum budgetären Dogma in der Eurozone erhebt. So gelten für die Haushaltsdefizite Grenzen, welche willkürlich und ohne ökonomische Grundlage eingeführt wurden. Die Möglichkeiten für Staaten, Umverteilungsmaßnahmen zu setzen, sind deutlich eingeschränkt – Ergebnis ist unter anderem, dass der Anteil von Kapitaleinkünften im Vergleich zu Arbeitseinkommen seit Jahren stark steigt.

Undemokratischer Motor des Sozialabbaus

Im Rahmen des „Europäischen Semesters“ werden Budgetpläne noch vor einer Behandlung durch die gewählten Parlamente überprüft. Die Kommission beglückt die Mitgliedsstaaten dann mit allerhand „länderspezifischen“, in Wahrheit jedoch stets gleichlautenden Empfehlungen – wie etwa Kürzungen von Gesundheitsausgaben, Drücken von Löhnen oder Ausverkauf von öffentlichem Eigentum. Wohlgemerkt: Ein demokratisch nicht legitimiertes Gremium übt Druck auf gewählte Körperschaften aus, die ohnehin nirgends besonders soziale Gesetzgebung den Bedürfnissen der Märkte anzupassen. Oder in Zahlen innerhalb von 8 Jahren ausgedrückt:

  • 105-mal forderte die Kommission die Erhöhung des Pensionsantrittsalter bzw. die Kürzung der Beiträge
  • 63-mal verlangte Brüssel Ausgabenkürzungen oder Privatisierung im Gesundheitsbereich
  • 50-mal sollte das Lohnwachstum unterdrückt werden (!)
  • 45-mal gab es Druck für eine Kürzung von Arbeitslosenbezügen und Sozialleistungen

Im Schnitt empfahl die EU also alle 11 Tage, die Leistungen für Kranke und Bedürftige zurückzufahren oder Werktätigen die Löhne zu drücken. Es ist keine besonders gewagte These, dass viele der Corona-Toten in Spanien und Italien, die besonders im Visier der Fiskalwächter standen, auf diese brutale Austeritätspolitik zurückzuführen sind.

Für Österreich gab es unter anderem die (erfolgreiche) Aufforderung, die Gesundheitskosten in völliger Ignoranz der alternden Bevölkerung zu „deckeln“ und mit dem BIP-Wachstum zu beschränken. In einem Jahr mit absehbar zurückgehender Wirtschaftsleistung wäre dies absolut fatal.

Zwar ist der EU-Stabilitätspakt wegen der Corona-Krise vorübergehend aufgehoben, die dahinterstehende Ideologie wird jedoch weiterhin nicht zuletzt von der österreichischen Politik verkörpert und durchgepeitscht. Die hiesigen Parlamentsparteien haben in den letzten Jahren in unterschiedlichsten Konstellationen allesamt den Abbau von Spitalsbetten gefordert und/oder umgesetzt; allein auf Brüssel ausreden gilt für Kurz, Kogler und Konsorten mit Sicherheit nicht. 

Weitere 30 Corona-Infektionen in zweitem Verteilzentrum der Post

0

Wien. Nach Hagenbrunn ist jetzt auch das Postverteilzentrum im Süden Wiens ein Corona-Hotspot, dort sind bisher ebenfalls 30 Kolleginnen und Kollegen am Virus erkrankt. Stress begünstigt Verbreitung des Virus.

Wie der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker am Donnerstagabend bekanntgab, sind auch im Postverteilerzentrum in Wien-Inzersdorf mit dem Corona-Virus infiziert. Die Verbindung mit einem Bewohner der Flüchtlingsunterkunft in Erdberg mit einem Mitarbeiter im Postzentrum war hier Ursache, dass man auf die Fälle aufmerksam wurde.

Die Fälle in Inzersdorf bestätigte Andreas Huber vom Krisenstab der Stadt Wien, noch seien weitere Testergebnisse ausständig. Weitere Tests sind auch noch im Fall von Hagenbrunn abzuwarten. Hier stammen 22 der infizierten Personen ebenfalls aus Wien, sieben Erkrankte aus Niederösterreich. 

Wir berichteten gestern über ca.30 Fälle im Postlogistikzentrum Hagenbrunn, das nördlich der Wiener Stadtgrenze liegt, damit hat die Post in den zwei Wiener Logistizentren bereits 60 Coronavirus-Fälle und es sind noch nicht alle Beschäftigten getestet worden.

Der Stress durch die Corona-bedingte Mehrarbeit in den Postzentren ist sicher ein Faktor, der das Immunsystem schwächt und daher die Ausbreitung des Virus begünstigt. Es wäre daher dringend erforderlich, dass die Post mit Personalaufstockung auf die Corona-Krise in ihren Zentren reagiert.

Quelle: ORF Wien heute

Statistik Austrias Zwangsflexibiltät

0

Statistik Austria ordert 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurück in die Büros. Dies sorgt für Unmut bei den Beschäftigten.

Wien. Aktuell sorgt für Aufregung, dass Statistik Austria ihr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder aus dem Homeoffice holt, lediglich mit einer Option dieses Fortzuführen, wenn es keine ausreichende Kinderbetreuung gäbe oder dienstlichen Erfordernisse es gestatten würden. Im zweiten Falle könne an zwei Tagen zuhause gearbeitet werden. Das sei für „berücksichtigungswürdige Fälle“ ggfs. bis Ende Juni möglich, ansonsten nur im vertraglich festgelegten Ausmaß. Für 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erging also die Nachricht, dass ab dem 18.Mai de facto wieder Büropflicht herrsche. Vor dem Hintergrund, dass die Mehrheit der Tätigkeiten bei Statistik Austria problemlos dezentral und online organisiert werden können, erscheint dies doch sehr früh und von oben dirigiert. Berichten zufolge sorgt dies bei den Beschäftigten zu großem Unmut, da die Infektionsgefahr durch das gemeinsame Arbeiten steige und außerdem der Anfahrtsweg mit öffentlichen Verkehrsmitteln das Risiko erhöhe.

Der flexible Mensch – eher der flexible Lohnabhängige

Die Chronologie der Krise zeigt sehr deutlich, wer Herr und wer Knecht im Kapitalismus ist und wer sich den Erfordernissen unterzuordnen hat. Im März kam es in einer Hauruckaktion auf eine Umstellung auf Homeoffice, in der die Lohnarbeitenden den Betrieb vielfach auf ihren privaten Geräten über ihr privat bezahltes Internet, etc. aufrechterhielten. Hier wurde auch nur wenig Rücksicht auf die psychische und organisatorische Belastung, die hiermit einhergeht, Rücksicht genommen. Ebenso wurden andere Nachteile zu Lasten der Lohnabhängigen gerne in Kauf genommen.

Nun, nachdem sich die Mehrheit in diesem Rahmen organisiert und eingerichtet hat, das Unbehagen mit Corona noch vorhanden ist und man nach wie vor im privaten Bereich Kontakte einschränken muss, sollen sich die Lohnabhängigen von heute auf morgen bitte wieder in den regulären Arbeitsalltag einfinden und hier das Risiko einer Ansteckung in verschiedenen Kontexten eingehen, auch dort wo es keinerlei Notwendigkeit zu einem Bürozwang gäbe. Hier wird Misstrauen impliziert und bewusst mit der Gesundheit von Beschäftigten gespielt und zwar per Anordnung. Statistik Austria ist ein Beispiel von vielen Betrieben – abseits derer, die nicht auf Homeoffice umstellen können – die einen solchen Umgang mit den Lohnabhängigen pflegen, der neben der physischen Risiken auch die psychische Belastung erhöht.

Quelle: Standard

Corona kostet 8.000 Beschäftigte bei TUI ihre Anstellungen

0

Die Tourismusbranche ist durch die Corona-Krise von starker Unsicherheit geprägt. TUI reagiert nun darauf mit Stellenkürzungen.

Deutschland. TUI als einer der größten Konzerne im Bereich der Reiseindustrie hat angekündigt, weltweit 30% ihrer Verwaltungskosten einzusparen. Dies findet unter anderem durch die Nichtbesetzung von Stellen oder Kündigungen statt, davon sind insgesamt 8.000 Stellen weltweit betroffen. Nachdem bereits die Wintersaison nicht die erhofften Profite für den Konzern brachte, sorgt Corona nun für weitere Unsicherheiten, was die geplanten Gewinnspannen angeht. Dass Sommerprogramm sei erst zu 35% gebucht, so ein Konzernsprecher.

Schlechte Ergebnisse über den Winter seien nichts ungewöhnliches, normalerweise mach der Konzern den Umsatz im Sommer. Hier würde nun aber Corona die Profiterwartungen drosseln. Der Umsatz sank jedoch bis dato nur leicht um 0,6 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro.

Somit zahlen auch in diesem Fall die Lohnabhängigen die Zeche, einerseits durch den Verlust von Arbeit und andererseits mit dem Gesundheitsrisiko, das sie eingehen, wenn nun der Betrieb schrittweise hochgefahren wird.

Quelle: Standard

Das Geschäft mit dem Krieg ist krisensicher

In einer Zeit, in der sich Meldungen über die größte Wirtschaftskrise seit den 1920er-Jahren häufen, gibt es nur wenige Branchen, außerhalb des Onlinehandels und der Logistik, die positive Meldungen bringen. In dieser allgemeinen Krisenstimmung, in der Rekordarbeitslosenzahlen gemeldet werden, vermerkt der US-Konzern Boeing große Rüstungsaufträge. Das Geschäft mit Kriegswerkzeugen erweist sich als krisensicher. Boeing erhielt von Saudi Arabien einen Auftrag in der Höhe von 1,85 Milliarden €. Luftabwehr- und Anti-Schiff-Raketen sowie die Modernisierung bereits vorhandener Raketen umfassen das Paket. Weitere Lieferungen von Raketen zum Einsatz gegen Schiffe sind durch den Konzern nach Brasilien, Katar und Thailand geplant. Insgesamt geht es um ein Auftragsvolumen von 3,1 Milliarden Dollar.

Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Rüstungsindustrie ein sicherer Industriezweig ist. Die imperialistischen Widersprüche und Kriegsgefahren nehmen in Krisenzeiten tendenziell zu. Nachdem die Flugzeugsparte von Boeing durch die Abstürze – und somit unabhängig von Corona oder der ökologischen Frage – vermehrt unter Druck gerät, scheint eine Schwerpunktverlagerung aus der Logik der Profitmaximierung naheliegend.

30 Coronavirus-Fälle in Post-Logistikzentrum Hagenbrunn

0

Im Post-Logistikzentrum Hagenbrunn steigt die Arbeitsbelastung und der Stress durch die Corona-Krise tendenziell an. Es gibt aktuell 30 bekannte Corona-Fälle.

Hagenbrunn/Niederösterreich. Der niederösterreichische Sanitätsstab gab bekannt, dass ihm seit vergangener Woche knapp 30 Coronavirus-Fälle aus dem Post-Logistikzentrum Hagenbrunn im Bezirk Korneuburg vor den Toren Wiens gemeldet wurden. Zwei Drittel der 300 Kolleginnen und Kollegen wurden bisher getestet, diese Woche sollen die restlichen Mitarbeiter auch noch dem Corona-Test unterzogen werden.

Das Paketzentrum Hagenbrunn hat die Österreichische Post schrittweise ab Sommer 2019 in Betrieb genommen. Der Vollbetrieb läuft seit September 2019 mit einer Sortierleistung von bis zu 13.500 Paketen pro Stunde. Der 50 Millionen Euro teure Neubau in Hagenbrunn diente zur Entlastung des zu klein gewordenen Paketzentrum Wien. Durch das neue Logistikzentrum in Hagenbrunn erhöhte sich die Sortierkapazität der Österreichischen Post um mehr als 25 Prozent.

Ein Sprecher der Post wies darauf hin, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schon vor Wochen seitens der Post mit Schutzmasken, Desinfektionsmitteln und Handschuhen ausgestattet wurden. Jetzt gebe es auch Fiebermessungen zu Dienstbeginn und eine Informationskampagne rund um das Thema Covid-19 in mehreren Sprachen.

So viele Pakete wie zur Weihnachtszeit

Seit Beginn der Coronavirus-Krise sei das Paketaufkommen auf das Niveau der Weihnachtszeit gestiegen. Das bedeutet, dass österreichweit an Spitzentagen 600.000 bis 700.000 Pakete ausgeliefert werden, in Hagenbrunn allein werden täglich um die 200.000 Pakete bearbeitet. Die Steigerung durch die Ausgangsbeschränkungen betrage laut Post zehn bis 20 Prozent. Auffallend sei dabei der hohe Anteil an Sperrgut. „Vom Rasenmäher bis zur Bierbank – derzeit wird quasi alles online bestellt“, heißt es, seit Frühlingsbeginn bzw. Ostern sei dieser Anteil stark gestiegen. Auch seit Wiedereröffnung der Geschäfte sei derzeit noch kein Rückgang spürbar, heißt es bei der Post AG.

Dass die außerordentliche Stressbelastung begünstigend auf das Risiko, mit dem Corona-Virus angesteckt zu werden, wirkt, liegt auf der Hand. Ist doch allgemein bekannt, dass Dauerstress zu einer Schwächung des Immunsystems führt.

Quelle: ORF Niederösterreich, paketda​.at

Wien verschenkt kurz vor Wahl Gastro-Gutscheine

0

Jeder Haushalt in der Bundeshauptstadt bekommt Gutscheine über 25 bzw. 50 Euro. Beschäftigte werden davon kaum profitieren.

Wien. 40 Millionen Euro nimmt die Stadt Wien in die Hand, um im Wahljahr öffentlichkeitswirksam „die Gastronomie anzukurbeln“. Ein-Personen-Haushalte bekommen 25 Euro, Mehrpersonen-Haushalte 50 Euro an Gutscheinen, die für noch nicht näher definierte „teilnehmende Betriebe“ von Juni bis September gültig sind. Im Oktober findet dann passend die Gemeinderatswahl statt.

Um erst gar keine Zweifel aufkommen zu lassen, wem das Paket nützen soll, verzichtete Bürgermeister Ludwig (SPÖ) beim Pressetermin darauf, Vertreter der Beschäftigten einzuladen. Stattdessen grinste er zusammen mit Wirtschaftskammer-Präsident Ruck in die Kamera.

Mehreinnahmen für die Chefs, Mehraufwand für das Personal

Dabei sind es zehntausende Wiener Kellnerinnen und Kellner, Köchinnen und Köche sowie andere Gastro-Hackler, die entweder sofort gekündigt oder mit massiven Einkommenseinbußen (Stichworte Überstunden und Trinkgeld) in Kurzarbeit geschickt wurden. Für die Lokalbesitzer hingegen stand sofort der Härtefallfonds offen und die Bundesregierung beschließt gerade eine Hilfsmaßnahme nach der anderen.

Erfahrungsgemäß bedeuten Gutscheine für das Servicepersonal eine deutliche Mehrbelastung, während die Gelegenheit und damit die Bereitschaft für Trinkgeld reduziert ist. Das Grinsen der Wirtschaftskammer ist berechtigt.

Quelle: Stadt Wien

550.000 Arbeitslose, 1,3 Millionen in Kurzarbeit

0

Wien/Österreich. Das Bundesministerium für Arbeit, Jugend und Familie hat am Dienstag die aktuellen Arbeitslosenzahlen per 11.05.2020 präsentiert. Demnach befinden sich inklusive Schulungsteilnehmerinnen und Teilnehmern 550.000 Menschen in Arbeitslosigkeit. Das ist ein Minus von 10.000 Menschen gegenüber der Vorwoche, was vor allem auf Wiedereinstellungen am Bau zurückgeführt wird.

Zugleich befinden sich aber immer noch 1,3 Millionen Menschen in Kurzarbeit. Somit sind derzeit etwa 1,8 Millionen Menschen in Österreich ohne Beschäftigung. Es wird erwartet, dass die Zahl der in Kurzarbeit Befindlichen mit dem „Hochfahren“ der Wirtschaft ebenso zurückgeht, wie die Zahl der Arbeitslosen, ein anhaltend hoher Sockel dürfte aber bleiben. Eine wahre Katastrophe droht, falls Ende des Jahres die hohe Saisonarbeitslosigkeit mit einer nach wie vor hohen Zahl an krisenbedingten Arbeitslosen zusammenfällt, wie AMS-Vorstand Herbert Buchinger vor kurzem andeutete.