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Universitätsfinanzierung: Sparpaket an der Uni Salzburg

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Salzburg. Die Universität Salzburg hat ein Sparpakt verabschiedet, mittels dessen 10 Millionen Euro eingespart werden sollen. Nach Angaben des Rektors wird vor allem an den Posten IT-Technik und in der Bibliothek gespart. Die ÖH berichtet davon, dass 40 Prozent der Studienassistentinnen- und ‑assistentenstellen eingespart werden sollen. In diesem Zusammenhang räumt das Rektorat ein, dass auch bestimmte Stellen nicht neu besetzt werden. Der aktuelle Rektor erbte das Defizit von seinen Vorgängern.

Einsparung auf Kosten aller

Es wird seitens der Universitätsleitung betont, dass man niemandem die Schuld hieran gebe. Grundsätzlich sollten solche Fälle dazu führen, dass über die Universitätsfinanzierung sowie die Finanzierung von Wissenschaft allgemein diskutiert wird. In Zeiten, in denen Digitalisierung in aller Munde ist und eine Schlüsselkompetenz darstellt, sowie die IT-Technik in Zeiten von Corona als Gesundheitsfrage auftritt, erscheint eine angekündigte Kürzung in diesem Bereich doch höchst fragwürdig. Ähnliches gilt für Bibliotheken, die insbesondere für Studierende, die sich die teuren Fachbücher nicht leisten können, die Basis für Studienerfolge bilden. Mit der Universitätsgesetzgebung seit den 2000er Jahren wurden die Hochschulen unter der Ägide der Effizienzsteigerung öffentlicher Einrichtungen restrukturiert. Als juristisch autonome Institution sitzt ihnen ein Universitätsrat vor, der sie führt wie eine Aktiengesellschaft. In diese Universitätsräte sind vielfach Vertreterinnen und Vertreter des Monopolkapitals eingesetzt, die die Ausrichtung und Leitung mitbeeinflussen. Auch für die Finanzen sind die Hochschulen durch diese Gesetzgebung verantwortlich, was zu ebensolchen Defiziten führen kann.

Neue Formel bei Universitätsfinanzierung

Die neuerliche Budgetierung unter der letzten Bundesregierung lässt erwarten, dass Universitäten vermehrt in die Situation der Universität Salzburg kommen und harte Sparkurse zulasten von Studierenden, Lehrenden und Forschenden und somit der Wissenschaft insgesamt zunehmen werden. Hier werden Universitäten nämlich nicht nur anhand des Rankings, also über die Höhe eingeworbener Drittmittel sowie Anzahl an Publikationen und Vorträgen etc. vermessen, nein, hier kommt ein neuer Faktor hinzu, nämlich die sogenannten prüfungsaktiven Studierenden. Dies soll zu einer Beschleunigung von Abschlüssen führen. Diese neue Formel zur Hochschulfinanzierung setzt jedoch ganz überraschende Studierendenzahlen als Berechnungsgrundlage voraus, indem man nicht nur von allen inskribierten Studierenden ausgeht, sondern von noch mehr und somit klar ist, dass der Status quo an vielen Hochschulen kaum zu erhalten ist, geschweige denn eine Verbesserung der Betreuung zu erzielen ist. Aspekte wie Berufstätigkeit Betreuungspflichten oder Ähnliches finden bei der Berechnung auch keine Berücksichtigung, weswegen Prüfungsaktivität wahrscheinlich für eine Vielzahl ein unerreichbares Ziel bleibt. Ob durch Corona und die nachweisliche zusätzliche Belastung eine Neujustierung stattfindet, bleibt bei der Ignoranz ob der aktuellen Situation seitens des zuständigen Ministeriums anzuzweifeln. Dem kann nur eine kämpferische Front aus Lehrenden, Forschenden und Studieren sowie den allgemeinen Universitätsmitarbeiterinnen und ‑mitarbeitern entgegentreten, die gemeinsam für eine bessere Hochschule eintreten.

Quelle: ORF

Arbeitslosengeld: Wer fordert mehr?

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Kommentar von Otto Bruckner, stv. Vorsitzender der Partei der Arbeit Österreichs

Dieser Tage fand in Wien eine Kundgebung verschiedener linker Gruppierungen statt, die zum Ziel hatte, das Arbeitslosengeld auf 80 Prozent des letzten Einkommens zu erhöhen. Bereits früher hatten Arbeiterkammer, Österreichischer Gewerkschaftsbund und die SPÖ eine Erhöhung auf 70% gefordert. Die SPÖ brachte diese Forderung auch ins Parlament und scheiterte dort damit. No na, könnte man sagen. Die Kräfteverhältnisse im Parlament sind heute eben so, dass kein SPÖ-Antrag beschlossen wird. Auch wenn die Grünen eine solche Forderung gut finden, werden sie schon aus Koalitionsräson nicht dafür stimmen. Die SPÖ-Aufregung darüber ist übrigens ein wenig lächerlich, denn auch sie hat jahrzehntelang niemals gegen den Koalitionspartner ÖVP gestimmt.

Arbeitslosenversicherung wäre eine Erfolgsgeschichte

Aber zurück zum Arbeitslosengeld: Derzeit beträgt die „Nettoersatzrate“ 55 Prozent. Dazu ist zu sagen, dass die Darstellung in der öffentlichen Diskussion, dass der Arbeitslosengeldbezug praktisch ein staatliches Almosen wäre, völlig falsch ist. Denn es gibt die Arbeitslosenversicherung, und die funktioniert, wie die Krankenversicherung auch, nach dem Solidarprinzip. Das heißt, dass alle gemeinsam dafür vorsorgen, dass diejenigen versorgt werden, die es brauchen. Nehmen wir als Beispiel einen Arbeiter, der monatlich 2.000 Euro brutto verdient, das sind netto etwa 1.500 Euro. Er zahlt monatlich (Beiträge der Dienstgeber und Dienstnehmer zusammengerechnet) 6% seines Bruttoeinkommens in die Arbeitslosenversicherung ein, das sind ca. 120 Euro. In einem Jahr kommen so etwa 1.500 Euro zusammen, in zehn Jahren 15.000 Euro, in 20 Jahren 30.000 Euro. Wird der betreffende Kollege arbeitslos, gebührt ihm ein Arbeitslosengeld von etwa 825 Euro monatlich, und das für maximal ein Jahr, das heißt, es werden ihm maximal 10.000 Euro ausbezahlt. Bei 20 Arbeitsjahren hat er nun um 20.000 Euro mehr einbezahlt, als er ausbezahlt bekam. Das kommt natürlich auch Kolleginnen und Kollegen zugute, die noch nicht so viele Arbeitsjahre haben, es kommt aber vor allem auch Förderungen an die Unternehmer unter den verschiedensten Titeln zugute. Auch die Kurzarbeit wird aus dem AMS-Budget bezahlt. Der Staat muss erst dann zuschießen, wenn es sich nicht ausgeht. Wäre das AMS-Budget nicht mit allen möglichen Ausgaben für die Unternehmer belastet, würde es sich in Zeiten hoher Beschäftigung auf jeden Fall ausgehen, und es könnten auch noch Rücklagen für schlechtere Jahre geschaffen werden, was auch geschieht. Diese Rücklagen sind aber jetzt zum Beispiel schon verbraucht. Finanzielle Probleme bekommt die Arbeitslosenversicherung also erst durch die Aufgaben, die ihr vom Staat aufgezwungen werden. Ansonsten wäre sie eine Erfolgsgeschichte.

Ohne Kampfmaßnahmen keine Fortschritte

Nachdem es eine Solidargemeinschaft ist, sollte man meinen, dass die Selbstverwaltung der Arbeitslosenversicherung darüber bestimmt, was dort geschieht. Dem ist aber nicht so. Es reden die Unternehmer mit, und die Oberaufsicht hat das zuständige Ministerium. Beschlüsse über wichtige Fragen, wie die Höhe des Arbeitslosengeldes, werden im Parlament gefasst. Nun ist also die SPÖ mit ihrem Antrag der Erhöhung auf 70% gescheitert, was nicht weiter überraschend ist. Was macht aber der ÖGB, was machen die SPÖ und die AK weiter? Nichts! Die Pflichtübung ist absolviert. Dabei sollte der ÖGB aus seiner Geschichte wissen, dass nichts ohne Kampf erreicht wird. Weiß er auch, aber er handelt nicht danach. Denn die ÖGB-Granden klammern sich immer noch an die „Sozialpartnerschaft“, in der sie sich auf gleicher Augenhöhe mit den Konzernherren wähnen. Das funktioniert aber nur noch, wenn sich die Konzernherren bücken, um dem am Boden liegenden ÖGB in die Augen zu schauen.

Demonstrationen müssten vor der Titanic am Wiener Handelskai stattfinden

Zurück zu den Forderungen: Ist es nun sinnvoll, dass linke Organisationen sich in der Forderungshöhe überbieten? Die einen fordern 70%, die anderen 80% und als nächstes kommt dann sicher eine trotzkistische Sekte und fordert 90%. Das ist ein wenig unsinnig. Die Demonstrationen müssten eigentlich vor der Titanic am Wiener Handelskai stattfinden (der ÖGB nennt seine Zentrale dort „Katamaran“). Denn ohne Massenmobilisierung wird gar nichts passieren. Wenn also auch nur der Funken einer Chance bestehen soll, dass sich etwas ändert, dann nur durch Kampfmaßnahmen, und die sind unter den gegenwärtigen Verhältnissen vom ÖGB nicht zu erwarten. Ein „Wer fordert mehr?“ bringt da niemandem etwas, denn wir sind von der Erhöhung des Arbeitslosengeldes auch nur um 1% meilenweit entfernt, solange die Kräfteverhältnisse so sind, wie sie sind.

Oberösterreich: Schlachthöfe als Corona-Schleudern

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In Oberösterreich steigt die Zahl der Corona-Infizierten derzeit am stärksten. Die Verbreitung geht unter anderem von drei Schlachthöfen aus.

In Oberösterreich gab es am Wochenende wieder einen großen Anstieg an Coronavirus-Infektionen. Am Sonntag waren 359 Personen aktiv erkrankt. Als Corona-Schleudern erweisen sich jetzt auch in Österreich die Schlachthöfe: Gleich drei Großbetriebe in den Bezirken Ried, Braunau und Wels-Land mit insgesamt zehn Infizierten sind betroffen. Im Umfeld der erkrankten Schlachthofmitarbeiter sind bereits 13 Personen erkrankt, so dass es sich mit Stand Sonntagabend um 23 Infizierte aus diesem Bereich handelt. 

Köstinger und Anschober wiegeln ab

Sofort in die Bresche für die österreichische Schlachtindustrie sprang Landwirtschaftsministerin Köstinger, die immer gleich zur Stelle ist, wenn es Missstände aus der industriellen Landwirtschaft und deren Weiterverarbeitung zu verteidigen gilt. Gemeinsam mit dem aus Oberösterreich stammenden Gesundheitsminister Rudolf Anschober beruhigte sie die Bevölkerung mit dem fadenscheinigen Argument, dass diese Schlachthöfe viel kleinere Strukturen hätten als etwa Tönnies in Deutschland. Darüber, wie die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten dort sind, hört man hingegen kein Wort.

„Fleischproduktion basiert auf Ausbeutung von Menschen, Tieren und Natur“

Scharfe Kritik am Coronavirus-Ausbruch in der Fleischindustrie kam am Sonntag von der Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“. Dies würde zeigen, „dass das System der industriellen Fleischproduktion an allen Ecken und Enden kracht“, so Direktorin Eva Rosenberg, „und vor allem basiert es auf Ausbeutung – nicht nur von Menschen, sondern auch von Tieren und der Natur“. Sie forderte eine „Agrarwende“, die wieder die Würde von Tier und Mensch im Blick hat. Eine Systemwende in der Landwirtschaft (und Fleischproduktion) wäre freilich nur mit einem gesellschaftlichen Systemwechsel umfassend möglich, wie die Partei der Arbeit Österreichs unterstreicht, denn es sind nun mal die Produktionsbedingungen des Kapitalismus, die zu den gegenwärtigen Zuständen und Konsequenzen führen. Daher wendet sich die PdA „gegen das rücksichtslose kapitalistische Profitprimat zulasten von Mensch, Tier und Umwelt“ und steht für eine nachhaltige, mensch- und tiergerechte Agrarproduktion auf sozialistischer Grundlage. 

Quellen: derstandard​.at/ooe​.orf​.at

Goa-Party in der Sillschlucht eskaliert

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In der Nacht vom Samstag auf Sonntag eskalierte in der Innsbrucker Sillschlucht eine Goa-Party. Um 6.30 Uhr in der Früh musste die Polizei einschreiten und der Zugverkehr auf den angrenzenden Bahngleisen vorübergehend gestoppt werden.

Innsbruck. Berichten zufolge fand in der Nacht von Samstag auf Sonntag eine Goa-Party mit mehr als 1.000 Besuchern in der Sillschlucht auf dem Gebiet der Tiroler Landeshauptstadt statt. Die Polizei wurde auf die nicht genehmigte Veranstaltung aufmerksam, nachdem gegen 6.30 Uhr ein Notruf wegen einer Alkoholvergiftung bei der Rettung einging. Die Bergung der leicht unterkühlten und stark alkoholisierten Person gestaltete sich schwierig, da er sich nicht kooperativ zeigte. Zudem musste die Bergrettung eingeschaltet werden aufgrund der schwierigen Zugänglichkeit der Sillschlucht.

Der Polizeieinsatz dauerte mehrere Stunden, da sich immer wieder von Alkohol und Drogen beeinträchtigte Gruppen auf angrenzenden Zuggleisen der Brennerbahn aufhielten. Der ÖBB-Notfallkoordinator wurde verständigt und der Zugverkehr zeitweise unterbrochen. Die Polizei musste die Gleise bis 11.30 Uhr sichern. Wanderer berichten, dass die Party bereits Samstag nachmittags voll im Gange war. Eine Gruppe erklärte, dass sie von der Polizei am Samstag um ca. 19.30 Uhr angesprochen wurde wegen einer Beschwerde über eine Party in der Sillschlucht. Die Gruppe erzählte, dass sie die Polizei auf Musik und Nebelmaschine, die auf der Party im Einsatz war, hingewiesen habe.

Nicht die erste Party in der Sillschlucht

Nicht zum ersten Mal findet in der Sillschlucht eine unangemeldete Party statt. Diese sind über Innsbruck hinaus bekannt und berüchtigt. Dabei sind diese Partys in vielerlei Hinsicht problematisch.

Die Sillschlucht ist für viele Innsbruckerinnen und Innsbrucker ein wichtiges Naherholungsgebiet. Seit Jahren gibt es immer wieder Probleme, dort überhaupt hinzukommen, weil die Stadt wegen des Baus des Brenner-Basistunnels immer wieder verschiedene Zugänge sperrt. Diese Situation wird durch diese Partys nicht verbessert. Erstens geht für viele der Wert als Naherholungsgebiet verloren, wenn man am Wochenende bereits am Nachmittag mit lauter Musik beschallt wird. Zweitens könnte das als zusätzliche Begründung für die Stadtregierung herhalten, den Zugang weiter zu erschweren.

Auch was den Umwelt- und Tierschutz angeht, sind solche Partys problematisch. In der Sillschlucht leben Tiere, die in ihrer natürlichen Lebenswelt durch Aktionen wie solche Partys gestört und beeinträchtigt werden. Es ist fraglich, wer den anfallenden Müll nach den Events entsorgt, wenn mehrere hundert Personen die ganze Nacht feiern, trinken und Drogen konsumieren. Hinzu kommt noch eine mögliche Verunreinigung des Wassers in der Sill, das grundsätzlich eine hohe Qualität aufweist.

Die ansteigenden COVID-19-Infektionen kommen momentan als zusätzliches Problem hinzu. Seit Tagen steigen die Infektionszahlen wieder massiv an. Im Freien ist die Ansteckungsgefahr zwar relativ gering, allerdings steigt bei Partys solcher Größenordnung das Risiko einer Ansteckung auch unter freiem Himmel.

Ganz grundsätzlich ist festzuhalten, dass diese selbst organisierten Partys und ihre Beliebtheit in Teilen der Jugend einerseits damit zu tun haben, dass sich viele von ihnen vergleichbare Events in der Stadt schlicht nicht leisten können. Andererseits steigt insbesondere in Zeiten schlechter werdender Lebensverhältnisse und einer Intensivierung der kapitalistischen Ausbeutung das Bedürfnis, sich mit dem Konsum von Alkohol und anderen Drogen von den wenig Perspektiven bietenden Lebensverhältnissen abzulenken. Nicht umsonst wird auch in weiten Teilen der populären Kultur der Konsum von Suchtmitteln verharmlost oder sogar glorifiziert, während im bürgerlichen Parteienspektrum über die Legalisierung verschiedener Drogen debattiert wird. Mit anderen Worten: Das Kapital braucht lächelnde Sklaven.

Quelle: TT

Lienzer Bürgermeisterin verfolgt eigene Interessen

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Lienz/Tirol. Elisabeth Blanik, sozialdemokratische Bürgermeisterin von Lienz, versucht, sich still und heimlich günstigen Grund in ihrer Stadt zu sichern. Am 6. April 2020 hat sie laut dietiwag​.org mit einer 82-jährigen Lienzerin ein Geschäft gemacht, indem sie zwei landwirtschaftlich genutzte Grundparzellen erworben hat. Die im Kaufvertrag umfassten Grundstücke liegen am rechten Drau-Ufer, der Kaufpreis betrug 16 Euro pro Quadratmeter. Bei einem Bruttoeinkommen von 13.000 Euro im Monat ist der Kauf ein Schnäppchen für die Bürgermeisterin, die auch Landtagsabgeordnete und ehemalige Landesvorsitzende der Tiroler SPÖ ist. 63.024 Euro für 3.939 m² in wunderschöner Lage.

Die in Lienz ansässigen Bauern hätten eine Vorkaufrecht auf dieses Landstück, welches laut dietiwag​.org in keinster Art und Weise öffentlich beworben wurde oder wird. Die Aufdeckungsplattform geht davon aus, dass die Politikerin und Architektin das Land nicht landwirtschaftlich weiter bewirtschaften wird. Egal ob sie privat oder in ihrer Funktion von den Verkaufsabsichten erfahren hat, hätte die Bürgermeisterin dies zum Gegenstand des Gemeinderats machen müssen, da sie sich mit ihrem Amt dem Gemeinwohl in und von Lienz verpflichtet hat und der Grund im Interesse der Stadtentwicklung sein könnte. Als Bürgermeisterin sollte sie nicht zuerst ihre Privatinteressen als Architektin und die ihres Partners, der Immobilienentwickler ist, verfolgen.

Quelle: die tiwag

Steigende CoViD-19-Zahlen in Österreich

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Seit einigen Tagen steigen die CoViD-19-Erkrankungen in Österreich um täglich über 100 neue Fälle. Mit Wochenbeginn wird wohl erstmals seit 7. Mai 2020 wieder die Anzahl von 1.000 aktuell kranken Personen überschritten.

Österreich. Nachdem in der ersten Junihälfte die Zahl der momentan Erkrankten nur noch unwesentlich über 300 lag, gibt es nun jeden Tag um die 100 Neuerkrankungen, während die Genesungen natürlich niedriger sind. In der ersten Maiwoche, als zuletzt über 1.000 aktuelle Fälle zu Buche standen, befand sich die Kurve der Erkranktenanzahl freilich gerade im Sinken. Möchte man einen vergleichbaren Wert im Anstieg ausmachen, dann wäre dies zuletzt Mitte März der Fall gewesen. Rechnet man eine etwa zweiwöchige Inkubationszeit ein, so wären die aktuellen neuen Fälle auf Infizierungen rund um den 20. Juni zurückzuführen. Dies korreliert mit einigen weiterführenden Lockerungsmaßnahmen, Reisefreiheiten sowie mit dem umfassenden „Hochfahren“ der Wirtschaft, um wenigstens ein paar kapitalistische Profite zu retten.

Hotspot Oberösterreich, Comeback Landeck

Die neuen Fälle im größeren Umfang kündigten sich zunächst rund um das Treffen eines Salzburger Service-Clubs, in einem Neunkirchner Krankenhaus sowie im Zuge kirchlicher Zusammenkünfte in Linz an. Inzwischen hat Oberösterreich – trotz geringerer Einwohnerzahl auf weit größerer Fläche – Wien bei der Erkranktenzahl überholt. Auch Niederösterreich, die Steiermark und der Tiroler Bezirk Landeck (ja, feat. Ischgl) verzeichnen einen deutlichen Anstieg der Fälle. Mit Sonntag wurde bekannt, dass – nach dem Tönnies-Skandal in der BRD – auch in Schlachthöfen in Wels, Ried im Innkreis und Braunau offenbar Infektionsherde bestehen. Zu guter Letzt hat die Corona-Pandemie nun auch den österreichischen Profisport erreicht: Beim Klub Kapfenberger SV, abgeschlagener Tabellenletzter der zweiten Bundesliga, gibt es gegenwärtig drei bekannte Fälle. Das Positive für die Obersteirer: Aufgrund der Annullierung der Regionalligen wird der Abstieg so oder so vermieden.

Wellenform und Wachstum

Es handelt sich insgesamt vermutlich noch nicht um die vieldiskutierte „zweite Welle“ der Virusepidemie – diese wär eigentlich eher für Herbst zu erwarten –, doch die Eindämmung von SARS-CoV‑2 scheint nicht (mehr) gut zu funktionieren – nicht nur in Österreich, sondern auch in anderen Ländern der näheren Umgebung, wenngleich man weit davon entfernt ist, ähnlich unkontrollierte Entwicklungen wie in den USA oder in Brasilien aufzuweisen. Dennoch, jede Reproduktionszahl über 1 (zuletzt lag sie in Österreich bei knapp 1,4) bedeutet eine Ausweitung der Epidemie. Und wie jeder österreichische Maturant weiß – hoffentlich auch der Bundeskanzler –, droht der Infektionszahl kein lineares, sondern ein exponentielles Wachstum. Die Belastungsgrenze der Krankenhäuser und insbesondere der Intensivstationen und Beatmungsmaschinen ist zum Stand der Dinge bei weitem noch nicht in Gefahr, doch die Menschen, die an CoViD-19 verstorbenen sind, werden demnächst die Grenze von 700 überschreiten. Das sind zwar wenige im Vergleich zu anderen Ländern, aber doch 700 zu viele.

Profit- vs. Gesundheitskrise

Freilich, die österreichische Regierung sorgt sich mehr um die ökonomische Wachstums- und kapitalistische Profitrate als um die Entwicklung der Infektions- und Sterbezahlen. Die Wirtschaftskrise hat bereits begonnen, und sie ist keineswegs nur ein Ergebnis des Corona-bedingten Lockdowns, sondern eine Gesetzmäßigkeit von Produktion und Distribution im Kapitalismus. Doch dem politischen Ausschuss des österreichischen Kapitals (aka Bundesregierung) geht es darum, wenigstens zu retten, was zu retten ist: Industrie, Landwirtschaft und Handel müssen wieder laufen, um die Verluste der Konzerne, Banken und Unternehmen nicht ganz ins Bodenlose stürzen zu lassen. Dafür ist es notwendig, dass die Österreicherinnen und Österreicher wieder – massenhaft und auf engstem Raum – in die Fabriken und Betriebe geschickt werden, dass sie in die Konsumtempel gelockt werden, dass Gesundheitsfragen hintenangestellt werden. Dass trotzdem hunderttausende Menschen ohne Job und mit finanziellen Nöten verbleiben, soll die übrigen antreiben. Das ist der Kapitalismus, ob mit oder ohne Pandemie und Krise: Profit ist wichtiger als die Gesundheit, die weitere Bereicherung der Reichen wichtiger als die Lebensbedürfnisse der arbeitenden Menschen und der Arbeitslosen. Dennoch wird die Krise durchschlagen: Dann wird abermals die Bevölkerung dafür zu zahlen haben, und es ist gewiss nur eine Frage der Zeit, bis der Finanzminister wieder auf die blendende Idee kommt, zum Zwecke der Budgetkonsolidierung im Gesundheitswesen und bei Krankenhäusern einzusparen.

Mord an Frau: Gerichtsmedizin bestätigt Identität

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Die gerichtsmedizinische Obduktion bestätigt, dass es sich bei der Frauenleiche, die am Freitag von Spaziergängern im Inn entdeckt wurde, um jene Frau handelt, die in Imst von ihrem Ehemann ermordet worden ist.

Tirol/Imst. Am Donnerstag, den 25. Juni, wurde Bircan Ü. zuletzt lebend gesehen. Wenngleich der Ehemann bereits den Mord an ihr gestanden hatte, gibt es nun die traurige Gewissheit, dass die 31-jährige Mutter eines Sohnes nicht mehr am Leben ist. Die gerichtsmedizinische Obduktion ergab, dass es sich bei der Frauenleiche um Bircan Ü. handelt.

Spaziergänger hatten die Leiche am Freitagabend im Kehrwasser hinter einem großen Stein im Inn entdeckt, welche anschließend von der Wasserrettung und Feuerwehr aus dem Fluss geborgen wurde. Den Angaben des LKA zur Folge wurde der Leichnam in die Gerichtsmedizin überstellt, wo dann auf Anordnung der Staatsanwaltschaft am gestrigen Samstag eine Obduktion durchgeführt wurde.

Bereits wenige Tage nach dem Mord wurde der Ehemann wegen dringenden Mordverdachts festgenommen. Er hatte gestanden, die Frau gewürgt und mit einem Polster erstickt zu haben. Die Leiche hatte er anschließend in den Inn geworfen.

Seit bekannt wurde, dass Bircan Ü. ermordet wurde, kursiert in den sozialen Medien ein Foto der 31-Jährigen. Das Bild wurde bereits mehrere einhundert Mal geteilt. Im Text dazu wird darauf verwiesen, dass allein im letzten Jahr 39 Frauen von Expartnern und Familienmitgliedern ermordet wurden.

Quelle: ORF

Runder Tisch mit Verfolgern und Verfolgten?

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Machtvolle antifaschistische Manifestation am Nachmittag des 25.06.2020

Die ÖVP will mit einem runden Tisch aus Verfolgern und Verfolgten den vermeintlich türkisch-kurdischen Konflikt kalmieren. Alle sollen brav sein. Das ist das simple Weltbild von Integrationsministerin und Innenminister.

Wien. Innenminister Karl Nehammer und Integrationsministerin Susanne Raab laden zu einem runden Tisch und offenbaren damit das simple Weltbild der ÖVP. Die Türkische Föderation („Graue Wölfe“) und die UETD, das Erdogan-Islamisten-Vereinsnetz, sollen mit den Vereinen der Aleviten sowie der türkischen und kurdischen Linken an einem Tisch sitzen, und sich brav anhören, was ihnen die ÖVP-Oberlehrer sagen werden: „Was es jetzt braucht, ist ein Schulterschluss gegen Radikalisierung. Wir wehren uns gegen jede Form der Destabilisierung und Instrumentalisierung von Vereinen“ (Innenminister Nehammer).

Kurdenhass wird wie Gift unter die Jugend gestreut

Rekapitulieren wir: Horden junger Burschen mit vorwiegend türkischem, aber auch tschetschenischem, autochton-wienerischem und anderem Familienhintergrund hatten vorige Woche unter Führung erwachsener Einpeitscher mehrmals Kundgebungen und Demonstrationen von vorwiegend kurdischen Teilnehmerinnen und Teilnehmern angegriffen. Die Vereine der Grauen Wölfe und der Islamisten werden den Ministern natürlich sagen, sie hätten damit nichts zu tun. Beide Richtungen, Islamisten wie „Graue Wölfe“, sind aber Ableger türkischer Regierungsparteien und vertreten mehr oder weniger die Ziele der Erdogan-Regierung. Das bedeutet auch, dass der staatlich institutionalisierte Kurdenhass von ihnen wie Gift unter die Jugend in Wien und an anderen Orten Österreichs ausgestreut wird. Jeder Kurde ist für sie ein „Terrorist“. Wie offen sie das sagen, ist für diesen verlängerten Arme Erdogans in Österreich höchstens eine taktische Frage. Ebenso verhält es sich mit den Aleviten. Für die Islamisten sind sie Ungläubige und Abtrünnige, gleichfalls die Jesiden. Sie zu töten, gehört zu den Aufträgen der türkischen Paramilitärs in der Türkei und im Norden Syriens. Viele Kurden, Aleviten und Jesiden, aber auch türkische Linke, Intellektuelle und Journalisten leben hier, weil sie vor der tödlichen Gefahr in ihrer Heimat geflüchtet sind.

Was also sollen jetzt die kurdischen und türkischen Linken, was die Aleviten bei diesem runden Tisch sagen? Die Grauen Wölfe und die Islamisten wollen uns umbringen, aber sonst sind sie eh ganz nett? Ach, ÖVP, ist das Inkompetenz, Wichtigtuerei oder Ignoranz? Der runde Tisch mit Verfolgern und Verfolgten kann nur eine Farce werden.

Quelle des Nehammer-Zitats: MSN/Die Presse

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FACC hält trotz Corona-Hilfe an Sparplänen fest

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Ried im Innkreis. Der Luftfahrtzulieferer FACC mit Sitz im oberösterreichischen Ried im Innkreis erhält Corona-Hilfe in Höhe von 60 Mio. Euro durch die Österreichische Kontrollbank. Hierdurch sollten die Profite des Unternehmens gesichert sein. An seinen Einsparungsplänen, dem sogenannten „Corona-Sparprogramm“, die mit über 15 Mio. Euro Einsparungen definiert sind, will das Unternehmen weiterhin festhalten. Im worst case kann dies einen Mitarbeiterabbau von bis zu 700 Personen bedeuten. Jedenfalls ist die Kurzarbeit bei FACC Anfang Juni um drei Monate bis September verlängert worden und somit auch die Galgenfrist für die Kolleginnen und Kollegen.

Corona-Hilfe für den Profit

„Der Fall von FACC zeigt wieder in aller Deutlichkeit, dass die Arbeiterklasse die Krise zahlen muss, mit Verdiensteinbußen bei der Kurzarbeit oder sogar dem Verlust der Einkommensquelle“, hält Raffael Schöberl für die Partei der Arbeit (PdA) in Oberösterreich fest. Bereits bevor bekannt wurde, dass das Unternehmen nun eine neue Finanzierungslinie hat, kritisierte die PdA vor Ort ebenso wie die Kommunistische Jugend Oberösterreich das Corona-Sparprogramm auf Kosten der Kolleginnen und Kollegen. Die neuerliche Finanzierung verstärkt die Einschätzung, dass die Corona-Hilfen nur zur Sicherung des Profits und nicht der Arbeitsplätze eingesetzt würden. Die PdA verurteilt ein solches Vorgehen.

Quelle: MeinBezirk/Industriemagazin

EU vs. Venezuela: Imperialismus in Aktion

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Nachdem die venezolanische Regierung am vergangenen Montag die EU-Botschafterin in Caracas zur unerwünschten Person erklärt und ihr 72 Stunden gegeben hatte, um das Land zu verlassen, beruhigt sich die diplomatische Situation vorerst wieder.

Caracas/Brüssel. Die Leiterin der EU-Vertretung in Venezuela, Isabel Brilhante Pedrosa, war ursprünglich ausgewiesen worden als Reaktion auf neue Sanktionen der EU gegenüber dem südamerikanischen Staat. Nun einigten sich jedoch der venezolanische Außenminister Jorge Arreaza und EU-Außenbeauftragter Josep Borrell darauf, dass es notwendig sei, die diplomatischen Beziehungen aufrechtzuerhalten: Pedrosa kann bleiben. An der interventionistischen und neokolonialen Position der EU ändert sich freilich nichts.

EU und USA unterstützen Putschisten

Die EU, die USA und einige rechtsgerichtete Regierungen Lateinamerikas betrachten die verfassungskonforme venezolanische Regierung von Nicolás Maduro schon seit eineinhalb Jahren als nicht mehr rechtmäßig. Stattdessen unterstützt man den Möchtegern-Putschisten Juan Guaidó, der sich im Jänner 2019 selbst zum „Übergangspräsidenten“ proklamiert hatte. Er ist der Kandidat der imperialistischen Mächte und der einheimischen Oligarchie, um den „bolivarischen Prozess“, der von Hugo Chávez – übrigens Arreazas Schwiegervater – eingeleitet worden war, zu beenden, denn Verstaatlichung, Sozial- und Bildungsprogramme sowie antiimperialistische Solidarität sind nicht das, was sich das Monopolkapital erwartet: Es erwartet den ungehinderten Zugriff auf die venezolanischen Rohstoffe, v.a. das Erdöl, und optimale Ausbeutungsbedingungen. Freilich, es ist eine völkerrechtswidrige, der UN-Charta widersprechende und optisch ebenso anmaßende wie lächerliche Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines souveränen Staates, was die EU und die USA betreiben. Doch von solchen Details lässt sich der Imperialismus nun mal nicht irritieren. Das EU-Parlament und auch die österreichische Bundesregierung haben Guaidó als Präsidenten anerkannt. Global handelt es sich freilich um eine Minderheit: Drei Viertel der Staaten der Erde – darunter große Länder wie Russland, China und Indien – stehen weiterhin zum gewählten Präsidenten Maduro.

Bolivarismus in der Sackgasse

Trotzdem ist grundsätzlich festzustellen, dass sich der „bolivarische Prozess“ und der angebliche „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ in einer gewissen Sackgasse befinden. Chávez, Maduro und deren „Vereinigte Sozialistische Partei“ (PSUV) waren bzw. sind keine marxistischen Revolutionäre, sondern nur antiimperialistische Sozialreformer. Gerade weil es in Venezuela eben keine sozialistische Revolution gab und gibt, bei der die Bourgeoisie und der Großgrundbesitz politisch und ökonomisch entmachtet sowie enteignet werden, bei der die Arbeiterklasse und die Bauernschaft die revolutionäre Volksmacht ausüben, bei der bürgerliche Herrschaftsmechanismen und die kapitalistische Produktionsweise überwunden werden, war der Rückschlag nach zwischenzeitlichen Erfolgen nur eine Frage der Zeit. Die Abhängigkeit vom internationalen Rohölpreis, Sabotage durch die Oligarchie und Repressionen durch den Imperialismus tun das Übrige dazu, dass Venezuela in einer veritablen Krise steckt. Doch die Lösung ist natürlich nicht die Rückkehr in die Arme der USA, der EU und der Kompradorenbourgeoisie, sondern kann nur die wirkliche Revolution sein. Und bislang scheint das venezolanische Volk mehrheitlich auch nicht gewillt zu sein, sich von den Imperialisten und ihren Kollaborateuren erpressen zu lassen.

Gegen imperialistische Repression

Erpressung und Erdrosselung gehen freilich weiter. Die Rückgabe von Goldreserven der Bolivarischen Republik Venezuela im Ausmaß von etwa einer Milliarde Euro, die in London eingelagert sind, wird von Großbritannien verweigert. Ein deutliches Zeichen, dass man sich gegenüber imperialistischen Mächten nicht auf internationales Recht und Verträge verlassen kann, denn sie sind nichts anderes als Räuber. Offensichtlich soll das staatliche Vermögen künftig Guaidó und der „Opposition“ zugutekommen, damit sie ihre Umsturzpläne vorantreiben können, während die Regierung mit diesen Rücklagen die Corona-Pandemie und deren Folgen bekämpfen wollte. Die USA erließen vor einiger Zeit zudem steckbriefliche Haftbefehle gegen venezolanische Regierungsmitglieder, darunter Maduro, denen sie Drogenhandel und – Überraschung! – Terrorunterstützung unterstellen. Für die Ergreifung wurden 15 Millionen US-Dollar als Belohnung in Aussicht gestellt. Die Liste der wirtschaftlichen und Handelssanktionen ist zudem lang, die jüngsten der EU haben lediglich das Fass (vorübergehend) zum Überlaufen gebracht. Die Partei der Arbeit Österreichs bleibt auf dem Standpunkt, dass alle Sanktionen aufzuheben sind: Sie sind imperialistische und neokoloniale Willkür- und Repressionsmaßnahmen, um die Interessen des EU- und US-Monopolkapitals durchzusetzen. Es besteht kein Zweifel, dass Nicolás Maduro der legitime und verfassungskonforme Präsident Venezuelas ist. Die internationalistische und antiimperialistische Solidarität der PdA gilt dem venezolanischen Volk, ihre politische Unterstützung den Genossinnen und Genossen der Kommunistischen Partei Venezuelas (PCV).

Schande der Sozialdemokratie

Es ist eine besondere Schande, dass auch Österreich zu den Unterstützern Guaidós gehört und de facto gemeinsame Sache mit Putschisten, faschistoiden Paramilitärs und Ölkonzernen macht. Eine weitere erwähnenswerte Schande besteht in der Tatsache, dass Guaidós Partei mit dem kecken Namen „Volkswille“ (Voluntad Popular) ein Mitglied der Sozialistischen Internationale (SI) und damit eine Schwesterpartei der SPÖ ist. Wieder einmal zeigt sich, dass die Sozialdemokratie im Zweifels- und Ernstfall auf der falschen Seite der Barrikade Position bezieht – und das weltweit. Auch im venezolanischen Fall steht die SI somit also auf der Seite von Ausbeutung und Unterdrückung, von Kapitalismus und Imperialismus, von Neokolonialismus und drohendem Faschismus. Und die SPÖ hat es (wieder einmal) verabsäumt, sich für sozialen Fortschritt und das Selbstbestimmungsrecht der Nationen einzusetzen. Stattdessen findet man nichts am „sozialdemokratischen“ Putschisten im Dienste der US-Konzerne und der reaktionären Oligarchie. Aber vielleicht hat Guaidó ja auch Vorbildwirkung: Nachdem es bei Wahlen für die SPÖ nicht mehr so rund läuft, könnte sich Pamela Rendi-Wagner auch einfach so zur neuen österreichischen Regierungschefin und Sebastian Kurz für abgesetzt erklären. Allerdings wäre zu befürchten, dass die österreichischen Behörden nicht so rücksichtsvoll agieren würden wie die venezolanischen. Denn so sehr die Imperialisten auch angebliche „Menschenrechtsverstöße“ und „fehlende Demokratie und Rechtstaatlichkeit“ in Venezuela unterstellen, so ist es wohl eine Tatsache: In so ziemlich jedem anderen Land der Erde käme jemand wie Guaidó ins Gefängnis – oder in die Psychiatrie.

Parlamentswahl im Dezember

Für den 6. Dezember 2020 wurden in Venezuela indessen Parlamentswahlen angesetzt, wie die Wahlkommission am vergangenen Donnerstag mitteile. Guaidós „Opposition“ hat sofort angekündigt, diese nicht zu akzeptieren, was nur logisch ist: Sie will ja ohne Wahlen an die Macht kommen. Sollte sie die Wahlen – mangels Erfolgsaussicht – boykottieren, so würde sie dann wieder über eine angeblich „autoritäre Regierung“ und ein „illegitimes Parlament“ jammern. Am liebsten wäre es Guaidó vermutlich, wenn US- und kolumbianische Soldaten den „revolutionären Schutt“ des Bolivarismus mittels militärischer Intervention beiseite räumen würden. Für die PdA steht fest: Es wird bei den Wahlen eine Stärkung der Kommunistischen Partei Venezuelas brauchen, um den Widerstand gegen den Imperialismus und den Kampf für den Sozialismus zu forcieren. Gegen imperialistische Interventionen, erpresserische Sanktionen, wirtschaftliche Sabotage und militärische Drohungen steht die PdA solidarisch auf der Seite des venezolanischen Volkes, das für Selbstbestimmung und Freiheit kämpft. Damit ist es gleichzeitig die Aufgabe der PdA, den imperialistischen Charakter der EU aufzudecken und die eigene, österreichische Kapitalistenklasse und deren politische Lakaien zu bekämpfen.