Der Bretterwandbach in Matrei in Osttirol gilt als Österreichs gefährlichster Wildbach und erfordert ständige und kostspielige Schutzmaßnahmen, die seit der Kaiserzeit durchgeführt werden. Aufgrund der hohen Gefahr arbeiten nur wenige Personen vor Ort, und bis 2037 sollen weitere Schutzbauten für sieben Millionen Euro saniert werden.
Lienz. Der Bretterwandbach in Matrei in Osttirol stellt eine ständige Baustelle dar. Bereits in der Kaiserzeit begann man mit umfangreichen Schutzmaßnahmen, die nun für sieben Millionen Euro erweitert und instandgehalten werden müssen.
Hans Peter Pussnig, Projektleiter der Wildbach- und Lawinenverbauung in Osttirol, erklärt, dass die zahlreichen Vermurungen durch die sogenannte Bretterwand, einen brüchigen Fels oberhalb des Ortes, verursacht werden: „Wenn da Niederschlag fällt, dann haben wir sehr hohe Abflussraten. Beinahe 100 Prozent des Abflusses, der auf die Felsoberfläche auftrifft, kommt unten an und mobilisiert dort das dortige labile Material – bis ganz zum Ort.“
Nur drei Menschen dürfen vor Ort arbeiten
Derzeit werden unter höchster Gefahr zwei Geschiebesperren im obersten Bereich errichtet. Die Gefahr bei den Arbeiten ist so groß, dass nur drei Personen vor Ort arbeiten dürfen. Die aktuellen Schutzbauten werden in Stahlbauweise errichtet, um die Zeit, die im Gefahrenbereich verbracht werden muss, so kurz wie möglich zu halten.
Pussnig erklärte, dass sämtliche Vorkehrungen getroffen werden müssten, um die Arbeiter nicht zu stark zu gefährden. Daher würden Bautypen verwendet, die schnell, sicher und wirkungsvoll errichtet werden können. Bis 2037 sollen weitere Schutzbauten für sieben Millionen Euro saniert werden.
Matrei in Osttirol wurde bisher 27 Mal vom Bretterwandbach heimgesucht. Seit dem 14. Jahrhundert gab es immer wieder Tote und Verletzte, und die Schäden waren enorm. Bereits in der Monarchie begann man, den gefährlichsten Wildbach Österreichs zu sichern: 168 Sperrbauten wurden errichtet, um die abfallenden Hänge zu stabilisieren und Geröll im Notfall aufzufangen. Diese Arbeiten sind immer noch im Gange.
Quelle: ORF