Gestern kam es auf der Baustelle des Brenner-Basistunnels bei Patsch zu einer Explosion, bei der ein 44-jähriger Mineur verletzt wurde; die Ursache wird noch untersucht. In der Vergangenheit gab es beim Bau des Tunnels bereits mehrere Unfälle, darunter zwei tödliche Vorfälle im Jahr 2023.
Am Mittwoch gegen 7:10 Uhr ereignete sich eine Explosion auf der Baustelle des Brenner-Basistunnels bei Patsch. Der Vorfall trat während einer Sprengung im Vortrieb der westlichen Haupttunnelröhre auf. Ein 44-jähriger Mineur wurde dabei verletzt und in die Klinik Innsbruck eingeliefert.
Erst im vergangenen Jahr ereigneten sich beim Bau des Brennerbasistunnels in Tirol zwei tödliche Unfälle. Im Mai starb ein 41-jähriger Gabelstaplerfahrer, nachdem er mit einem Lkw kollidiert und aus der Fahrerkabine geschleudert worden war. Bereits zwei Monate zuvor wurde ein 57-jähriger deutscher Arbeiter im Baulos Sillschlucht-Pfons von einem Zug erfasst und tödlich verletzt.
Verletzter Mineur außer Lebensgefahr
Die Feuerwehr Vill und die Berufsfeuerwehr Innsbruck wurden alarmiert. Laut Angaben der Klinik am Vormittag erlitt der 44-jährige Mineur keine lebensbedrohlichen Verletzungen und wurde bereits auf die Normalstation verlegt. Der Einsatz war gegen 8:30 Uhr abgeschlossen.
Andreas Ambrosi, Sprecher der Brennerbasistunnelgesellschaft, erklärte am Mittwochmorgen gegenüber dem ORF Tirol, dass der Unfall bei einem konventionellen Sprengvortrieb in der westlichen Haupttunnelröhre geschah. „Der Unfall passierte in der Sillschlucht ca. 600 Meter vom Nordportal entfernt. Ein Mineur, ein Bauarbeiter, wurde verletzt“, so Ambrosi.
Die Detonation von Sprengstoffresten ereignete sich vermutlich beim Abtransport von Gestein. Ein Feuer brach dabei nicht aus. Nach der Hauptsprengung wird das Material mit großen Maschinen entfernt, ein Vorgang, der als „heikler Bereich mit vielen Sicherheitsbestimmungen“ gilt. Während der Sprengung muss ein Sicherheitsabstand von mehreren Hundert Metern eingehalten werden. Wie es genau zu dem Unfall im Bereich der Baulose Sillschlucht-Pfons und Sillschlucht kam, ist laut der Brennerbasistunnelgesellschaft (BBT) noch unklar und wird derzeit untersucht.
Quelle: ORF