Ansfelden. Eine dramatische Szene spielte sich am Dienstagabend in einer Wohnsiedlung in Ansfelden, Oberösterreich, ab. Bei einer Tiefenbohrung für eine Wärmepumpe kam es zu einem Wasseraustritt, begleitet von einer Gasfreisetzung, was letztendlich zu einer verheerenden Explosion führte. Ein Haus wurde dabei komplett zerstört.
Gegen 21.40 Uhr wurde die Explosion von einer Anruferin aus einem Wohngebiet in Ansfelden gemeldet. Sofort rückten zehn Feuerwehren aus, begleitet von einem Großaufgebot der Polizei und Rettungskräften. Augenzeugen berichteten, dass aus der betroffenen Siedlung leichter Rauch aufstieg. Im Laufe der Zeit trafen immer mehr Einsatzkräfte am Ort des Geschehens ein.
Etwa 150 Personen waren von dem Vorfall betroffen. Ein Haus stand in Vollbrand. Die Gefahr durch den Gasaustritt war derart groß, dass Bezirkshauptmann Manfred Hageneder die sofortige Evakuierung aller Bewohner in den etwa 65 Gebäuden im gefährdeten Bereich anordnete. In der Nacht wurden 150 Anwohner evakuiert, von denen 102 im Stadtamt untergebracht wurden. Einige von ihnen befanden sich noch im Schlafgewand.
Der Hausbesitzer erlitt schwere Verletzungen. Bereits am Nachmittag hatte eine Fachfirma Tiefenbohrungen bei einem Einfamilienhaus durchgeführt. Dabei kam es zu einem Wasseraustritt, bei dem offenbar auch Gas ausströmte.
Der Landesgeologe Christoph Kolmer erklärte, wie es zu dem Gasaustritt kommen konnte. Tiefenbohrungen dieser Art gebe es grundsätzlich tausendfach in Oberösterreich. Nachdem das Erdwärmekabel verlegt ist, werde das Loch wieder verschlossen. In diesem speziellen Fall stieß man jedoch unter der Erdoberfläche auf „seichtes Erdgas“, das seitlich neben dem Rohr ausströmte und durch den gut durchlässigen Schotter in die weitere Umgebung gelangte, so Kolmer. Da das Gas den Weg des geringsten Widerstandes suche, strömte es in Hohlräume wie Lichtschächte oder Keller ein. Ein Funke genügte, um eine Explosion auszulösen.
Quelle: Krone