Österreichs Alt-Bundeskanzler Sebastian Kurz jettet nach ins schweizerische St. Gallen und wird dort nicht nur freundlich empfangen. Heute Abend findet eine Demonstration unter dem Motto „Kurz, halt’s Maul“ statt.
St. Gallen. Im Schweizer St. Gallen ist heute Abend Österreichs Alt-Kanzler Sebastian Kurz zu Gast. Auf Einladung des elitären „Club 2000“ soll er an einer Podiumsdiskussion teilnehmen. Der einladende Exklusivklub hat seinen Namen davon, dass 2.000.- Schweizer Franken Mitgliedsbeitrag im Jahr zu berappen sind. Hauptzweck: Netzwerken sowie die Unterstützung des Vereins „TSV St. Otmar St. Gallen Herren“ (Handball).
Nicht alle in St. Gallen sind aber erfreut über den Besuch des derzeitigen „Businessmans“, der für den reaktionären Silicon-Valley Milliardär Peter Thiel tätig ist und sich auch sonst undurchsichtigem Lobbying verschrieben hat. Gegen Kurz laufen in Österreich außerdem noch Ermittlungen wegen Falschaussage vor dem Untersuchungsausschuss und wegen Korruption (es gilt die Unschuldsvermutung).
Eine laut Schweizer Medienberichten „linke Gruppierung“ ruft für heute Abend zu einer Demonstration unter dem Motto „Kurz, halt’s Maul!“ auf. Die Veranstalter/innen der Demonstration werfen Kurz seine Prahlerei mit der Schließung der Balkanroute vor und sehen in seinen früheren Äußerungen als österreichischer Bundeskanzler eine Hetze gegen Migrant/inn/en und Rassismus.
Kurz im Jet-Set, Nehammer in der Krise
Kurz, der offenbar ein Jet-Set-Leben führt und vom Formel-1-Rennen in Saudi-Arabien kommt, wird es wenig bekümmern, denn Proteste gegen ihn ist er aus seiner Zeit als Bundeskanzler gewohnt, wobei es immer sehr schön anzusehen war, wenn er beleidigt sein Schnoferl zog, weil ihm nicht Alle zu Füßen lagen und sein Genie bewunderten.
Die ÖVP steckt nach seinem Abgang als Kanzler und Parteichef noch immer in einer tiefen Krise. Bundeskanzler Karl Nehammer versucht eine schneidigere Variante von Kurz abzugeben, hat damit aber bisher keinen Erfolg. In Umfragen liegt die ÖVP derzeit bei etwa 22 Prozent der Stimmen, das wären um 15% weniger, als bei der letzten Nationalratswahl.
Quelle: heute.at