Statt den See wieder in öffentliches Eigentum zu überführen und der Bevölkerung freien Zugang zu garantieren, zieht sich das Land OÖ zurück und überlässt die Nutzung den Interessen einer privaten Erbin.
Vöcklabruck/Linz. Das Land Oberösterreich hat kein Interesse mehr daran, den Mondsee von der derzeitigen privaten Eigentümerin zu erwerben. Das bestätigte Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) in einer Anfragebeantwortung an die Grünen im Landtag. Diese hatten wissen wollen, ob ein Ankauf des Sees noch verfolgt werde, um öffentliche Zugänge langfristig zu sichern.
Die Eigentümerin des Mondsees hatte die Flächen von ihrer Mutter geerbt und sämtliche bestehenden Pachtverträge gekündigt. In einem Gespräch mit der Landesregierung wurde laut Stelzer klargestellt, dass weder die Besitzerin verkaufen noch das Land kaufen wolle. Gleichzeitig wurden neue Pachtverträge verschickt, die nach Medienberichten höhere Preise vorsehen – ähnlich wie bei den Bundesforsten an anderen Seen.
Dass ein ganzer See – in diesem Fall der sechstgrößte Österreichs- im Besitz einer einzelnen Person bleiben kann, macht deutlich, wie tief die Privatisierung unserer natürlichen Lebensgrundlagen reicht. Natürlich sollten Seen keine Waren sein, die vererbt und verpachtet werden können. Die Natur sollte vielmehr Teil des gesellschaftlichen Reichtums sein, der allen Menschen frei zugänglich ist.
Quelle: ORF OÖ