St. Pölten Land. „Mehr als 1000 Lämmer, Schafe, Zicklein, Ziegen und Rinder werden in dem großen Mastbetrieb im Bezirk St. Pölten-Land gehalten. Die Zustände sind abscheulich, das Tierleid ist immens“ berichtet der Verein gegen Tierfabriken (VGT). Gegen den Betrieb wurde seitens der Tierschützer*innen Anzeige bei der BH St. Pölten erstattet.
Aufnahmen aus dem Mastbetrieb, die dem VGT zugespielt wurden, zeigen unfassbare Zustände: Tiere in verschiedenen Verwesungsgraden liegen am Boden, andere Tiere haben unbehandelte Geschwüre, Jungziegen müssen auf Spaltenboden leben, was verboten ist, Kälber und Rinder liegen in Gülleseen.
Betriebe wie diese nehmen Milchbetrieben männliche Jungtiere und ausgemergelte alte Milchschafe, ‑rinder und ‑ziegen ab, mästen sie, und verkaufen sie dann an Fleisch- und Wurstverarbeiter, die sie schlachten lassen. Das Endprodukt solcher Skandalhaltung kommt dann oft noch mit Gütesiegeln versehen in den Handel.
Kapital geht über (tierische) Leichen
Der VGT schreibt, dass er vor neun Jahren mit nahezu denselben Vorwürfen Anzeige bei der BH erstattet hat. Geändert hat das offensichtlich nichts. Wäre man zynisch, könnte man sagen, Großagrarier sind ja treue ÖVP-Wähler, denen passiert im Reich der ÖVP-Niederösterreich nicht viel. Wir wollen das aber keineswegs behaupten, und hoffen sehr, dass die BH St. Pölten den Betreib schließt und Anzeige bei der Staatsanwaltschaft erstattet.
„Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. Zehn Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf Gefahr des Galgens“ schrieb Karl Marx. So ist es, kann man nach diesem neuerlichen Fall von vollkommener Verrohung und Empathielosigkeit nur sagen. Man geht über (tierische) Leichen, Hauptsache der Profit stimmt.
Quelle: vgt.at