Neuerlich tötete ein hinterhältiger Tierquäler zwei Rotmilane. Die Greifvogelart ist in Österreich bereits stark dezimiert.
Linz. Nach zwei neuerlichen auffälligen Todesfällen von Rotmilanen in Oberösterreich liegen nun die Resultate der pathologischen bzw. toxikologischen Untersuchungen vor. Zweifelsfrei steht fest: Die beiden Raubvögel wurden vergiftet. Bei dem tödlichen Mittel handelt es sich um Carbofuran, ein verbotenes Insektizid.
Somit ist auch endgültig klar, dass die beiden Fälle zusammenhängen dürften, obwohl sie nicht in unmittelbarer geografischer Nähe zueinander stattfanden: Der erste Fund vom März dieses Jahres stammt aus Gaspoltshofen (Bezirk Grieskirchen), der zweite vom Mai aus Kirchberg bei Mattighofen (Bezirk Braunau) – dazwischen liegt eine Wegstrecke von rund 60 Kilometern. Beim zweiten Rotmilan wurde beim Röntgen auch eine Schrotkugel in der Schwanzregion entdeckt. Im Falle Mattighofen handelt es sich nicht um den ersten Fall – hier war bereits vor zwei Jahren in Rotmilan illegal getötet worden.
„Bei diesen beiden Todesfällen handelt es sich weder um Zufälle oder Einzelfälle“, ist BirdLife Österreich-Projektleiter Florian Billinger überzeugt. Seit 2017 seien in Oberösterreich mindestens 17 nachweislich illegal getötete Rotmilane dokumentiert, die Dunkelziffer schätze er um ein Vielfaches höher. Im vorliegenden Fall ermittelt die Polizei gegen einen unbekannten Täter. Ihm werden voraussichtlich Tierquälerei und Wilderei vorgeworfen.
Der Rotmilan (Milvus milvus) ist eine Greifvogelart aus der Familie der Habichtartigen. In Österreich beträgt die Zahl der Brutpaare nur noch rund 130. Daher trugen die beiden zuletzt vergifteten Tiere bereits GPS-Sender, um die Population im Sinne des Artenschutzes im Auge zu behalten.
Quelle: ORF