Statistik Austria veröffentlichte die aktuellen Zahlen zu Armut in Österreich. Diese weisen aus, dass in Österreich 2019 1.472.000 Menschen armuts- oder ausgrenzungsgefährdet waren.
Österreich. 17 % der Bevölkerung in Österreich leiden unter Einkommensarmut, erheblichen materiellen Einschränkungen oder geringe Erwerbseinbindung. Die gemessene Armuts- und Ausgrenzungsgefährdung betrifft 303.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, also 19 % der Kinder und Jugendlichen in Österreich. 223.000 Personen waren den Indikatoren zufolge 2019 erheblich materiell benachteiligt und 507.000 Personen (unter 60-Jährige) lebten in Haushalten mit keiner oder sehr niedriger Erwerbsintensität, hier sind jedoch nicht die Kapitalisten gemeint. Der Reichtum und das Vermögen in Österreich werden mit diesen Statistiken nicht erfasst, jedoch sind sie im Kapitalismus das essentielle Gegenüber der Armen. Bertolt Brecht hielt dies wie mit den folgenden Worten fest:
»Reicher Mann und armer Mann
standen da und sah’n sich an.
Und der Arme sagte bleich:
Wär’ ich nicht arm, wärst Du nicht reich.«
Nun kann man sagen, in Österreich herrscht eine geringe Einkommensungleichheit vor und eine Kollektivvertragsabdeckung von über 90 Prozent, jedoch schützt das nicht vor Armut. Für einen gesicherten Lebensstatus ist nämlich nicht das Einkommen, sondern das Vermögen ausschlaggebend und dies ist in Österreich hochgradig ungleich verteilt – auch im EU-Vergleich – und konzentriert sich mit der fortschreitenden Entwicklung des Imperialismus, gemäß seinem Charakter auch weiter. Einer Umfrage des Österreichischen Nationalbank zufolge besitzt das reichste Prozent in Österreich rund 40 Prozent des Nettovermögens. Eine Mitte, der sich die Mehrheit der österreichischen Bevölkerung in Umfragen zuordnen würde, ist ein Wunsch, den es in der realen Vermögensverteilung nicht gibt. Die reichsten Haushalte besitzen vermehrt Unternehmensbeteiligungen, Wertpapiere und Zinshäuser, stehen also auf der anderen Seite der Ausbeutung. Sie beuten aus und können davon leben.
Der Charakter des Kapitalismus wird allein anhand dieser Zahlen deutlich, denn selbstverständlich hängt die Seite wo man steht von nichts als dem Glück, in die richtige Familie geboren zu werden, ab. Armut und Reichtum werden vererbt und die sich hieraus ableitenden Chancen für das Leben ebenso. Dies betrifft nicht nur materielle Ressourcen, sondern hat auf diesen basierend auch Auswirkungen auf Aspekte wie Gesundheit etc. Deswegen hält die Partei der Arbeit fest: Es gibt eine Alternative und zwar den Sozialismus, für den sich die Partei in aller Konsequenz einsetzt.
Quelle: AK/Statistik Austria