Linz/Innsbruck. Am 1. Mai demonstrierten die Partei der Arbeit Österreichs (PdA) und ihre Jugendfront neben der Bundeshauptstadt auch in Oberösterreich und Tirol. In ganz Österreich spielte am 1. Mai neben anderen relevanten Themen für die österreichische Arbeiterklasse auch die Solidarität mit dem palästinensischen Volk eine wichtige Rolle für die PdA und die Jugendfront.
Kämpferischer Internationalistischer 1. Mai in Linz
In der Industriestadt Linz führten die PdA und die Jugendfront den Internationalistischen 1. Mai lautstark an. Im Rahmen dessen wurden Themen wie Teuerung, Arbeitszeit, die Krise allgemein, die zunehmende Kriegsgefahr und die sich zuspitzenden innerimperialistischen Widersprüche thematisiert. Auf der Abschlusskundgebung auf dem Linzer Hauptplatz ergriff Raffael Schöberl, der Sprecher der Partei der Arbeit in Oberösterreich, das Wort. Er betonte die Bedeutung des Tages und hielt fest: „Unsere Versammlung heute ist mehr als nur eine Demonstration traditioneller Solidarität; sie ist Ausdruck unseres unerschütterlichen Kampfes gegen die Ausbeutung und die Unterdrückung durch das kapitalistische System. Wir stehen hier, um unsere Stimmen gegen die Ungerechtigkeit zu erheben, die uns täglich von den Kapitalisten und ihren Handlangern in der Politik aufgezwungen wird.“
Schöberl kritisierte die Politik der Herrschenden und ihre Propaganda, in Bezug auf die bevorstehenden EU-Wahlen hielt er fest: „Die EU ist nichts anderes als ein Werkzeug in den Händen des Monopolkapitals, geschmiedet, um die Ausbeutung der Arbeiterklasse zu intensivieren und imperialistische Ambitionen zu fördern. Die EU, ein Bündnis, das darauf abzielt, die Völker zu versklaven und die Arbeiterbewegungen zu unterdrücken, hat für die Arbeiterklasse und Völker ihrer Länder keinen Nutzen.“
Laute Demonstration und Kundgebung in Innsbruck
In Tirol beteiligten sich die PdA, Jugendfront und die Kommunistische Liste zunächst an der traditionellen 1.-Mai-Demonstration. Wie bereits seit einigen Jahren, versammelten sich die Organisationen zusätzlich am Nachmittag zu einer Kundgebung am Wiltener Platzl.
Im Rahmen dieser Kundgebung sprach PdA-Vorstandsmitglied Lukas Haslwanter im Namen der Partei der Arbeit in Tirol anlässlich des Tages der Arbeiterklasse. Er beschäftigte sich neben der aktuellen Krise und den anstehenden EU-Wahlen auch mit einem für die Arbeiterbewegung wichtigen Jahrestages jüngeren Datums, nämlich mit dem 10. Jahrestag des Massakers von Odessa. Hierzu hielt er fest: „Damals versammelte sich ein faschistischer Mob in Odessa und belagerte ein Gewerkschaftshaus, in dem mehr als hundert Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, Kommunistinnen und Kommunisten, Antifaschistinnen und Antifaschisten Zuflucht vor dem Mob gesucht hatten. Unter dem Schutz der Polizei wurde das Gebäude angezündet und alle, die versuchten, sich vor den Flammen in Sicherheit zu bringen, wurden von den Faschisten auf der Straße zu Tode geprügelt. Mindestens 48 Menschen starben damals. Die Täter sind bis heute in Freiheit.“
Halswanter ging aber auch auf die aktuellen Angriffe und Repressionen des ukrainischen Regimes auf Kommunistinnen und Kommunisten ein, als Beispiel nannte er die Brüder Michail und Alexander Kononowitsch, Mitglieder des verbotenen Kommunistischen Jugendverbandes der Ukraine, die in den ersten Tagen des Krieges vom ukrainischen Geheimdienst verschleppt wurden und von denen über Wochen jedes Lebenszeichen fehlte. Haslwanter betonte gleichzeitig den imperialistischen Charakter des Krieges.
Kommunistischen Liste bleibt dran
Tobia Carfora von der Kommunistischen Liste, die bei den AK-Wahlen knapp ein Mandat verfehlt hatte, kam ebenfalls zu Wort. In seiner Rede fokussierte er sich auf Themen, die bereits im Zuge des Wahlkampfes zentrale Bedeutung eingenommen hatten. Hierbei ging es vor allem auch darum, dass „unsere Arbeit ihren Reichtum schafft!“ Cafora hält in diesem Zusammenhang fest: „Diesen Reichtum, den wir in unserer Arbeit tagtäglich schaffen, eignen sich die Unternehmer an. Wir sagen, dass wir die Unternehmer und Aktionäre nicht brauchen, wir wissen selber, wie die Maschinen funktionieren. Was wir schaffen, soll auch uns zugutekommen.
Die Konzernherren wissen dagegen ganz genau, wer sie so reich gemacht hat – es ist unsere tagtägliche Arbeit, die ihren immensen Reichtum schafft. Darauf kann die Arbeiterklasse auch stolz sein und es wird der Tag kommen, an dem sie sich das zurückholt, was ihr zusteht, was ihr gehört. Aber hierfür muss man sich zusammenschließen, betrieblich und branchenübergreifend, man muss für die eigenen Rechte kämpfen und dieses System radikal verändern. Einem intensiven Klassenkampf von oben muss mit einem noch stärkeren Klassenkampf von unten begegnet werden.“
Die Jugend kämpft an der Seite der Arbeiterklasse
Als dritter sprach Franz Müller aus der Zentralen Leitung der Jugendfront. Er betonte, dass es den organisierten Klassenkampf brauche: „Es braucht Widerstand an den Schulen, Universitäten und Betrieben – in den Wohnvierteln und auf der Straße. Nicht nur am 1. Mai, sondern jeden Tag im Jahr. Heute, am Internationalen Kampftag der Arbeiterklasse, sind wir hier, um der Kapitalistenklasse zu signalisieren, dass wir dazu bereit sind. Seite an Seite, Klasse gegen Klasse.“