HomePolitikWKO-Präsident Ruck kritisiert Anti-Migranten-Radau der Wiener ÖVP

WKO-Präsident Ruck kritisiert Anti-Migranten-Radau der Wiener ÖVP

Ein Drittel der Eigentümer von Mitgliedsbetrieben der WKO Wien ist migrantischer Herkunft. Diese sind bei WKO-Wahlen wahlberechtigt und der Wirtschaftskammerpräsident daher nicht begeistert von der Anti-Migranten-Stimmungsmache seiner Wiener ÖVP.

Wien. Die ÖVP-Wien unter Karl Mahrer, Laura Sachslehner & Co ist höflich gesagt verhaltensoriginell. Sie versucht eine patscherte Kopie der FPÖ zu sein. Mahrer nahm Videos auf Wiener Märkten auf, wo er Stimmung gegen Standler machte, die keine Ur-Wiener sind.

Der Präsident der Wiener Wirtschaftskammer, der Bauunternehmer Walter Ruck, ließ ihm nun ausrichten, dass er wenig von Mahrers Aktivitäten hält. Er forderte Mahrer auf, sich doch über ausländische Unternehmer zu freuen, die ihren Beitrag zur Wirtschaft leisten.

Die vielen kleinen und wenigen großen Unternehmen, die von Menschen geführt werden, die türkischer, jugoslawischer, arabischer oder anderer migrantischer Herkunft sind, oft schon hier geboren, machen ein Drittel der Mitgliedsbetriebe der Wiener Wirtschaftskammer aus. Dort sind sie auch wahlberechtigt, viele von ihnen sind es bei Gemeinderats- und Landtagswahlen aber nicht. 

Der Unternehmerpräsident blickt da ein wenig weiter als der Stadtparteiobmann der ÖVP. Nicht nur viele Kleinunternehmer sind migrantischer Herkunft, die Facharbeiter/innen und Angestellten in vielen Wiener Betrieben sind es auch. Sie gänzlich zu vergraulen, wäre nicht im Sinne der WKO. Ruck ist ein „Sozialpartner“ der alten Schule, der ein Naheverhältnis zum Wiener SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig pflegt. Irrlichternde ÖVP-Wien-Figuren, die sich in FPÖ-Imitation üben, sind ein Störfaktor. Das Werkl muss laufen, die Marie muss fließen und der Kapitalismus funktionieren – das ist es, worauf es Unternehmervertretern wie Ruck ankommt.

Quelle: Der Standard

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