Wien. Drei Tage nach Einberufung einer Betriebsversammlung beim Unternehmen Veloce Kuriere wurden Fahrradboten, die die Kundmachung unterschrieben hatten, gekündigt. Seitens der Gewerkschaft vida wurde angekündigt, eine Anfechtung wegen verpönten Motivs beim Arbeits- und Sozialgericht einzubringen. Veloce hatte Anfang Oktober einen Auftrag von der Stadt Wien erhalten, die bei der Covid-Testlogistik auch auf Fahrrad- bzw. E‑Moped-Boten setzt. Ein gekündigter Bote kritisierte, dass Mitarbeiter trotz des Einsatzes bei Covid-Testungen keine Möglichkeiten hätten, getestet zu werden, und es außerdem Unklarheiten bezüglich Arbeitskleidung und Entlohnung gäbe.
Am Montag haben die die Fahrradkuriere trotz dieser Ereignisse im Vorfeld eine Betriebsversammlung abgehalten und einen Wahlvorstand gewählt. Damit sind die Voraussetzungen geschaffen, und der Fristenlauf für die ordnungsgemäße Abhaltung der Betriebsratswahl beginnt.
In der Bundeshauptstadt Wien ist die Branche der Fahrradkuriere und Essenszusteller auf Rädern massiv gewachsen, es gibt aber für die FahrerInnen noch keinen Kollektivvertrag. Bei zwei anderen Unternehmen der Branche, nämlich bei foodora.at und lieferservice.at ist es in den letzten Jahren gelungen, mit Unterstützung der Gewerkschaft vida einen Betriebsrat zu gründen, sodass Veloce nun das dritte Unternehmen der Branche mit einem von der Belegschaft gewählten Betriebsrat sein wird.
Quellen: vida/wien.orf.at