HomeFeuilletonSportTag 13 der Olympischen Winterspiele: Abgeschenkte Alpine, verpokerte Nordische Kombination

Tag 13 der Olympischen Winterspiele: Abgeschenkte Alpine, verpokerte Nordische Kombination

Peking. Der 13. Wettkampftag der XXIV. Olympischen Winterspiele brachte dem ÖOC-Team kein Glück: Österreich blieb ohne Medaille. Diese Tatsache ist nicht nur enttäuschend, sondern bis zu einem gewissen Grad auch selbst verschuldet.

Zum einen war der Österreichische Skiverband bei der Alpinen Kombination der Frauen chancenlos: Beim Schweizer Doppelsieg von Michelle Gisin und Wendy Holdener sowie der Bronzemedaille von Federica Brignone aus Italien fehlten den Österreicherinnen eineinhalb bis zwei Sekunden auf das Podest. Die Plätze 5, 6 und 7 für Katharina Huber, Christine Scheyer und Ramona Siebenhofer klingen zwar recht ordentlich, relativieren sich aber dadurch, dass gar nicht viel mehr konkurrenzfähige Läuferinnen am Start bzw. im Ziel waren: Shiffrin schied aus, Vlhová verzichtete, aber dafür klassierte sich sogar die hauptamtliche Snowboardfahrerin Ledecká vor den Österreicherinnen. Kurz gesagt: Huber ausgenommen, müsste es sich inzwischen bis zum ÖSV herumgesprochen haben, dass man – wenn man um Medaillen fahren will – in der Kombination Technikerinnen nominieren muss, die durch ein ordentliches Abfahrtstraining geschickt werden; das trotzige Nominieren von Speed-Fahrerinnen ist hingegen sinnlos. Offenbar findet sich aber niemand, weil der vierte Startplatz blieb überhaupt vakant. – Somit bleiben für die ÖSV-Frauen nach fünf Bewerben und 15 vergebenen Medaillen gerade einmal zwei Silbermedaillen auf der Habenseite – eindeutig zu wenig für die selbsternannte „Ski-Nation Nr. 1.“. 

Im Teambewerb der Nordischen Kombination reichte es für Österreich nur zum undankbaren vierten Platz, womit das Minimalziel Bronze verfehlt wurde. Gold ging letztlich souverän an Norwegen, der Dreikampf um Silber und Bronze zwischen Deutschenland, Japan und Österreich endete in dieser Reihenfolge. Für das ÖSV-Quartett Franz-Josef Rehrl, Johannes Lamparter, Lukas Greiderer und Martin Fritz eine herbe Enttäuschung, zumal man nach dem Springen noch geführt hatte. Allerdings wird sich das Trainerteam überlegen müssen, ob man sich nicht verpokert oder die Sache gar „vercoacht“ hat. Anstelle von Mario Seidl wurde Fritz in die Mannschaft genommen, womit man zwar das Potenzial in der Loipe verbesserte, aber bei einem Springen auf der Großschanze sicherlich einige Meter an Vorsprung und somit umgerechnet Sekunden für den Langlauf herschenkte. Ob diese Entscheidung richtig war, ist fraglich, ebenso die Reihenfolge in der Loipe: An Stelle 2 und 3 waren Lamparter und Greiderer wirkungslos, hingegen konnte Fritz im Schlusssprint nicht mithalten. – Und so bleibt bei den Nordischen Kombinierern nur eine einzige Medaille aus drei Bewerben, und diese in Bronze. Nach der erfolgreichen WM im Vorjahr eher eine ernüchternde Bilanz.

Somit bliebe Österreichs Medaillensammlung bei den Winterspielen in China auf dem Stand des Vortages, nämlich bei insgesamt 17 Stück (6xG,7xS, 4xB). In der Nationenwertung ist das mit einem Rückfall auf Rang 6 verbunden, da man nun auch noch von Schweden überholt wurde.

Quelle: ORF / ORF

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