Wien. Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) gab Ende der Woche bekannt, dass sie ein Kartell im Bereich Schultaschen identifiziert und bestraft habe. Konkret geht es um den Schultaschenproduzenten Fond Of GmbH sowie die Händler Thalia, Kastner & Öhler und die Georg Hausmann KG.
Der Hersteller und der Händler sind in ein 2019 aufgeflogenes Kartell bei Schultaschen und Rucksäcken involviert, heißt es. Es gab Vereinbarungen bezüglich der Einhaltung von überhöhten Verkaufspreisen.
Den Händlern wurden vom Produzenten eine vermeintliche unverbindliche Verkaufspreisempfehlung mitgeteilt, wodurch verbindliche Preisvorgaben übermittelt wurden.
Diese Preisvorgaben wurden durch die genannten Händler auch in den meisten Fällen beachtet. Dadurch wurde der Wettbewerb zwischen den Händlern eingeschränkt. Ferner wurde bekannt, dass von Fond Of GmbH in Teilen auch die Möglichkeit des Onlineverkaufs durch Händler auf deren eigenen Webseiten sowie auf Drittplattformen in unzulässiger Weise beschränkt wurde.
Ins Rollen gebracht haben diesen Fall Eltern, die sich mit Beschwerden an die BWB gewandt hatten. In Summe wurden strafen von etwa 500.000 Euro verhängt. Gegen den Lederwaren-Händler Georg Hausmann KG sei aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Situation des Unternehmens lediglich ein Antrag auf Feststellung eingereicht worden, heißt es seitens der BWB. Kastner & Öhler muss eine Geldbuße in Höhe von 70.000 Euro begleichen, gegen Thalia wurden 100.000 Euro und gegen den Hersteller Fond Of GmbH 340.000 Euro Geldbuße verhängt.
Wer für diese Praxis wirklich gezahlt hat, sind die Eltern, die die überteuerten Schultaschen gekauft haben. Sie haben für die Profite des Herstellers und der Händler gezahlt. Der Schulstart stellt für viele Eltern ohnehin eine kaum mehr leistbare Herausforderung dar.
Quelle: Wiener Zeitung