Eine kürzlich von der Arbeiterkammer (AK) und der Österreichischen Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft (ÖH) in Auftrag gegebene Studie zeigt, dass Studierende in Österreich durchschnittlich satte 43 Prozent ihres Einkommens für Wohnkosten aufbringen. Die Untersuchung, durchgeführt von IFES im Januar 2024, ergab, dass die meisten Studierenden in privaten Unterkünften leben und dabei durchschnittlich 632 Euro pro Monat für ihre Wohnsituation ausgeben.
Besonders betroffen sind diejenigen, die in Studierendenheimen unterkommen, mit einem Wohnkostenanteil von 54 Prozent am monatlichen Budget. Darauf folgen Studierende in privaten Mietwohnungen mit 49 Prozent und jene in geförderten Mietwohnungen mit 42 Prozent. Wohnkosten sollten jedenfalls nicht mehr als ein Drittel des Einkommens ausmachen, so Arbeiterkammer und Hochschülerschaft uni sono.
Die Studie befragte 1.644 Studierende, wobei 56 Prozent in privaten Mietverhältnissen leben und im Schnitt 632 Euro monatlich zahlen. Nur 13 Prozent wohnen in Studierendenheimen, diese Gruppe gibt durchschnittlich 464 Euro pro Monat aus. 59 Prozent der Befragten gaben an, in Wien eingeschrieben zu sein.
Ein besorgniserregender Aspekt, den Ilkim Erdost, die Bereichsleiterin für Bildung bei der AK, hervorhebt, ist, dass etwa 60 Prozent der Studierenden mit privaten Mietverträgen in befristeten Mietverhältnissen leben. Dies führt zu einer Einschränkung der studentischen Mobilität aufgrund von einjährigem Kündigungsverzicht und dreimonatiger Kündigungsfrist. Erdost betont auch, dass viele Studierende nicht wissen, dass bei befristeten Mieten im Altbau ein Abschlag von 25 Prozent erforderlich ist, was zu durchschnittlichen Überzahlungen von 1.400 Euro pro Jahr führt.
Die Studierendenheimbewohner, obwohl sie geringere Mietkosten haben, tragen einen höheren Wohnkostenanteil am Monatsbudget. Dies lässt sich auf die Studierendenstruktur zurückführen, da vor allem Studierende in den ersten Semestern und internationale Studierende in den Wohnheimen leben, die typischerweise weniger oder gar nicht arbeiten und somit über ein geringeres Budget verfügen.
Quelle: ORF