HomePanoramaMehr Fälle von antimuslimischem Rassismus

Mehr Fälle von antimuslimischem Rassismus

In Österreich gab es zuletzt einen Anstieg von Übergriffen gegen Musliminnen und Muslime. Die Eskalation in Nahost spielt eine Rolle, doch im Superwahljahr setzen auch politische Parteien auf die Förderung einer vornehmlich antimuslimischen Fremdenfeindlichkeit.

Wien. Die Dokumentationsstelle Islamfeindlichkeit und antimuslimischer Rassismus hat für das Jahr 2023 einen Anstieg rassistischer Übergriffe gegen Musliminnen und Muslimen verzeichnet. Die Zahl von 1.522 Fällen – ein Plus von 15 Prozent gegenüber 2022 – stelle sogar den höchsten Wert seit 2015 dar, erklärte Rumeysa Dür-Kwieder, Leiterin der Dokustelle, bei der Präsentation des Berichts am gestrigen Montag. Besonders gestiegen sind die Zahlen seit der Eskalation im Nahostkonflikt im Oktober 2023. Im letzten Quartal wurden demgemäß mehr Fälle verzeichnet als in den neun Monaten zuvor.

Einen Brennpunkt antimuslimischer rassistischer Vorfälle stellten die Schulen dar – hier gingen Meldungen von Eltern, Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern ein. Zwei Drittel aller dokumentierten Fälle fanden im Internet statt, ein Drittel demgemäß „offline“. Hiervon betrafen 40,8 Prozent der Fälle Ungleichbehandlung, 19,5 Prozent Beleidigungen, 8,9 Prozent die Verbreitung von Hass und 2,6 Prozent physische An- und Übergriffe. Im Internet geht es hingegen zumeist um die Verbreitung von Hass, nämlich bei 87,8 Prozent aller dokumentierten Fälle. Unter den Opfern dominieren Frauen – sie machen 50,1 Prozent der von antimuslimischem Rassismus Betroffenen aus. Demgegenüber richten sich 19,5 Prozent gegen Männer, der Rest ist unbestimmt oder unbekannt.

Die Dokumentationsstelle Islamfeindlichkeit und antimuslimischer Rassismus betonte, dass sie lediglich die aktiv gemeldeten Fälle sowie jene, die vom eigenen Monitoring Team erfasst wurden, in ihrer Statistik vermerkt hat. Es sei davon auszugehen, dass die tatsächlichen Zahlen im Sinne einer hohen Dunkelziffer noch wesentlich bedrohlicher sind.

Quelle: ORF

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