HomePanoramaBlauzungenkrankheit bedroht Tierbestände in Tirol

Blauzungenkrankheit bedroht Tierbestände in Tirol

Innsbruck. Während die Blauzungenkrankheit für den Menschen ungefährlich ist, kann sie bei Tieren – insbesondere bei Schafen – verheerende Folgen haben. Die Übertragung erfolgt durch Mücken, was die Bekämpfung der Seuche zu einer erheblichen Herausforderung macht.

Die Blauzungenkrankheit äußert sich bei Rindern oft durch hohes Fieber und einen deutlichen Rückgang der Milchleistung. Besonders dramatisch ist die Lage jedoch bei Schafen, von denen bis zu 70 Prozent der infizierten Tiere sterben.

„Die Krankheit stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Tierbestände dar“, erklärt Tiroler Landesveterinärdirektor Matthias Vill. „Die Übertragung durch Mücken macht es schwer, die Seuche einzudämmen.“

Um eine weitere Verbreitung der Blauzungenkrankheit zu verhindern, haben die Behörden in Tirol strikte Maßnahmen ergriffen. Dazu zählen unter anderem die regelmäßige Entnahme von Blutproben, ein engmaschiges Monitoring der Tierbestände sowie strenge Auflagen für den Transport von Tieren. Tiertransporte werden besonders genau überwacht, um das Einschleppen der Krankheit nach Tirol zu verhindern.

„Da die Krankheit durch Mücken übertragen wird, ist die Bekämpfung äußerst schwierig“, so Vill. Die größte Sorge herrscht, weil in den Nachbarländern Tschechien und Deutschland bereits zahlreiche infizierte Tiere gemeldet wurden.

Einen zusätzlichen Faktor stellen überladene Tiertransporte dar, die aus betroffenen Ländern wie Tschechien durch Tirol Richtung Italien fahren. In einem Fall musste ein Lkw, der mit 30 Rindern um acht Tonnen überladen war, weitergeschickt werden, ohne die Tiere zu entladen. „Die Gefahr einer Übertragung der Krankheit ist zu hoch, um die Tiere hier abzuladen“, erläutert Vill. Der Lkw-Fahrer wurde mit einer Strafe von 8.000 Euro belegt.

Mit dem nahenden Winter könnte sich die Lage vorübergehend etwas entspannen. Da die Mücken bei kalten Temperaturen weniger aktiv sind, sinkt das Risiko einer Übertragung der Krankheit. Dennoch betont Vill, dass dies keine Entwarnung bedeutet: „Die Gefahr ist nicht gebannt, auch wenn der Winter vorübergehend Erleichterung bringt.“

Quelle: ORF

- Advertisment -spot_img
- Advertisment -spot_img

MEIST GELESEN