Athen. Unter einem von Fackeln und Rauch erhellten Himmel fand im Tritsis-Park in Athen das 51. Odigitis-Festival der Kommunistischen Jugend Griechenlands (KNE) statt, zu dem Zehntausende junge Menschen, Arbeiterinnen und Arbeiter kamen.
Der Park verwandelte sich in eine purpurrote Festung des Widerstands, die den lautstarken Slogan des Festivals widerspiegelte: „Der Funke wird zum Feuer – mit einer starken KKE, standhaft in jeder Prüfung, bereit auf den Ruf der Geschichte, für den Sozialismus.“ Vier Tage lang wurde der Tritsis-Park zu einer lebendigen „roten Stadt“. KNE-Organisationen aus allen Regionen marschierten mit Transparenten, Gesängen und erhobenen Fäusten ein.
Slogans wie „Ein Jahrhundert voller Kämpfe und Opfer, die KKE an der Spitze“ und „KKE, deine Partei, Volk!“ hallten über das Gelände. Jeder Winkel des Parks – Konzertbühnen, Debatten, Ausstellungen – war erfüllt von lebhafter Energie, die Kultur mit Politik und Kunst mit Kampf verband.
Das Festival war auch ein internationaler Treffpunkt. Mehr als 35 kommunistische Jugend- und antiimperialistische Organisationen aus aller Welt waren vertreten. Junge Menschen aus der Ukraine, Russland, Palästina, Israel, der Türkei und Zypern standen Schulter an Schulter und bekräftigten, dass Solidarität keine Grenzen kennt. Botschafter aus Kuba und Palästina sowie Vertreter internationaler Gewerkschaften, mit Unterstützung der KKE gewählte kommunistische Bürgermeister und Persönlichkeiten aus dem Kulturleben nahmen an den Feierlichkeiten teil und unterstrichen damit deren globale Bedeutung. – Aus Österreich nahm eine Delegation der Jugendfront der Partei der Arbeit (PdA) teil.
Politische Höhepunkte
Der zentrale Abend begann mit der Lesung des Gedichts „Odigitis“ von Kostas Varnalis. Anschließend wandte sich Thodoris Kotsantis, Sekretär des Zentralrats der KNE, an die Menge und betonte die Stärke der Jugend im Kampf.
Als Dimitris Koutsoumbas, Generalsekretär der KKE, die Bühne betrat, brach die Menge in Jubel aus. Er erinnerte alle daran, dass das Versprechen vom letzten Jahr gehalten wurde – das Festival schreibt weiterhin neue Seiten der Geschichte. Er unterstrich, dass es die Herzen und Köpfe derer anspricht, die es wagen, über die Grenzen des Kapitalismus und der Ausbeutung hinauszuschauen.
Koutsoumbas verurteilte das arbeitnehmerfeindliche Gesetz der Regierung und erklärte: „Nein zur 13-Stunden-Sklaverei! Im 21. Jahrhundert ist ein 7‑Stunden-Tag, eine 5‑Tage-Woche, eine 35-Stunden-Woche mit Lohnerhöhungen und Tarifverträgen realistisch.“ Er betonte, dass die Partei unermüdlich gegen kapitalistische Barbarei, imperialistische Kriege und reaktionäre Kräfte kämpft.
Er hob auch internationale Kämpfe hervor, insbesondere die Notlage Palästinas, die er als modernes Guernica bezeichnete. Er verurteilte die Komplizenschaft der griechischen Regierung mit Israel und forderte die sofortige Anerkennung eines palästinensischen Staates innerhalb der Grenzen von 1967 mit Ostjerusalem als Hauptstadt.
Die Rede endete mit dem Gesang der „Internationale“, während die Bühne in rotes Licht und Rauch getaucht war, was den Moment mit revolutionärer Symbolik besiegelte.
Das Festival war nicht nur ein Fest, sondern auch eine Mobilisierung. Von den Bühnen kam der Aufruf, am 1. Oktober im Rahmen eines landesweiten Generalstreiks die Straßen zu füllen. Arbeiter, Jugendliche, Studenten und Arbeitslose wurden aufgefordert, Fabriken zu schließen, Büros zu räumen und ihre Stimmen gegen die moderne Sklaverei zu erheben. Die Botschaft war klar: Der kollektive Kampf ist der einzige Weg nach vorne.
Das KNE-Festival war ein Schlachtfeld der Ideen, im Widerstandskampf gegen kommerzialisierte Kultur, Individualismus und Resignation. Es weckte das Vertrauen in die kollektive Stärke und bereitete die Jugend darauf vor, sich der Assimilation durch das System zu widersetzen.
Koutsoumbas erklärte, dass die KKE ideologisch, politisch und organisatorisch stets auf jede Herausforderung vorbereitet sein müsse. Trotz Kriegen, Krisen und Unterdrückung habe die Partei jedes Mal gestärkt überlebt.
Das Festival endete mit einer feurigen Überzeugung: Der Funke ist bereits entfacht, und nichts kann ihn daran hindern, sich auszubreiten. Der Kampf geht weiter, bis das Feuer des Widerstands die alte Welt niederbrennt und den Weg zum Sozialismus erhellt.
Quelle: IDCommunism