Zagreb. Das kroatische Parlament stimmte mit großer Mehrheit für eine Wiedereinführung der Wehrpflicht. Ab Jänner 2026 sind volljährige Männer bis zum Alter von 29 Jahren verpflichtet, eine zweimonatige Grundausbildung zu absolvieren, insofern sie im Zuge einer ärztlichen Prüfung für tauglich befunden werden.
Ausgenommen sind Priester, Mönche und Männer mit doppelter Staatsbürgerschaft, die einer Wehrpflicht in einem anderen Land nachkommen. Eine Verweigerung ist aus Gewissens- oder Glaubensgründen möglich. Dann muss ein Zivildienst geleistet werden. Wer sich dem Militärdienst unerlaubt entzieht, muss ein Bußgeld zahlen. Die Rekruten erhalten während ihrer Ausbildung einen Lohn von 1.100 Euro netto im Monat. Frauen steht der Militärdienst auf freiwilliger Basis offen.
Verteidigungsminister Ivan Anusic begründete die Entscheidung mit „der veränderten Sicherheitslage“ in Europa. Den Krieg zwischen Russland und der Ukraine erwähnt er nicht explizit. Kroatien ist jedoch seit 2009 Mitglied der NATO, und die Entscheidung steht im Kontext einer generellen Aufrüstung innerhalb des Bündnisses. In nahezu allen europäischen Mitgliedsstaaten werden derzeit Verteidigungsausgaben erhöht, neue Rekrutierungsprogramme aufgelegt und militärische Kapazitäten ausgebaut. Auch in Deutschland wird intensiv über eine Wiedereinführung der Wehrpflicht diskutiert.
Quelle: Die Zeit





















































































