Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen: PdA und Jugendfront beteiligen sich an Aktionen im ganzen Land
Während bürgerliche Politikerinnen und Politiker alljährlich Kerzen anzünden, Betroffenheitsreden halten und anschließend wieder zur Tagesordnung übergehen, sprechen die Zahlen eine brutal klare Sprache: Gewalt an Frauen ist in Österreich Alltag – und Österreich führt im EU-weiten Vergleich seit Jahren die Statistik der Frauenmorde an. Das ist ein strukturelles Resultat eines Systems, das Abhängigkeit, Armut, Prekarität und patriarchale Dominanz produziert und benötigt, um zu funktionieren.
Die Jugendfront der Partei der Arbeit (PdA) hat deshalb anlässlich des 25. November eine Erklärung veröffentlicht, die die Dinge beim Namen nennt. Die Stellungnahme legt schonungslos dar, dass Gewalt an Frauen nicht bekämpft werden kann, ohne das kapitalistische System zu bekämpfen.
Die Jugendfront schreibt unmissverständlich: „Ein Drittel aller Frauen ab dem Alter von fünfzehn Jahren in Österreich hat im Laufe des Lebens körperliche und/oder sexuelle Gewalt erfahren. 280.000 Frauen, also acht Prozent, wurden Opfer einer Vergewaltigung. Im Jahr 2025 wurden in Österreich bereits 14 Frauen Opfer von Femiziden – sie wurden also ermordet, weil sie Frauen waren.“
Diese Zahlen stehen nicht im luftleeren Raum. Sie sind die Spitze eines Eisbergs aus Abhängigkeit, unbezahlter Reproduktionsarbeit, ökonomischer Ohnmacht und systematischer patriarchaler Indoktrination. Der Kapitalismus macht sich – wie die Jugendfront es formuliert – „bestehende patriarchale Strukturen und Stereotypen für die Vermehrung der Profite der Kapitalisten zunutze“, indem er Frauen für die Gratisarbeit im Haushalt, in der Pflege, in der Kinderbetreuung und zunehmend auch in der schlecht bezahlten Lohnarbeit einspannt.
Die Stellungnahme beschreibt präzise, warum Gewalt im Kapitalismus systemisch ist: „Die ökonomische Abhängigkeit vom Kapitalisten bei der Lohnarbeit, die Abhängigkeit vom Mann innerhalb der Beziehung in Kombination mit der ideologischen Herabwürdigung der Frau reproduzieren Machtverhältnisse, die die Grundlage für Gewalt bilden.“
Frauenhäuser, Beratungsstellen und Therapieplätze sind unterfinanziert, und besonders die Frauen der Arbeiterklasse werden im Ernstfall im Stich gelassen. Die Jugendfront betont dazu: „Es zeigt sich deutlich: Auch wenn Gewalt gegen Frauen ein Phänomen ist, von dem auch Frauen der Kapitalistenklasse betroffen sein können, haben diese weitaus mehr Möglichkeiten, der Gewalt zu entfliehen oder können sich zumindest mehr Unterstützung leisten.“
Doch die Gewalt endet nicht an der Haustür. Sie ist auch geopolitisch: „Der Kapitalismus im Stadium des Imperialismus fördert Gewalt gegen Frauen durch die zahlreichen Kriege, die geführt werden, um die Profite der Kapitalisten zu sichern und zu vermehren.“
Der Verweis auf Gaza, Sudan, Libyen oder die Ukraine ist keine „Politisierung eines Gedenktages“, wie manche bürgerliche Medien behaupten würden, sondern bitter notwendig. Frauenkörper werden im imperialistischen Krieg nicht nur Opfer, sondern gezielt eingesetzte Waffen – ein Ausdruck maximaler Entmenschlichung im Dienste ökonomischer und geopolitischer Interessen. Die Jugendfront spricht deswegen bewusst von „bewusstem, systematischem Einsatz von sexualisierter, reproduktiver und geschlechtsspezifischer Gewalt“ durch Armeen und Milizen.
Im Gegensatz zu den ritualisierten Appellen der bürgerlichen Parteien formuliert die Jugendfront eine klare politische Konsequenz:
„Wir dürfen also nicht dabei stehen bleiben, bloß Symptome des kapitalistischen Systems zu bekämpfen, das Gewalt gesetzmäßig hervorbringt.“
Und weiter: „Der Kampf gegen Gewalt an Frauen […] ist ein zentraler Aspekt des Klassenkampfes – des Kampfes gegen das kapitalistische System.“
Während die SPÖ den heutigen Gedenktag dafür nutzt, das nächste Paket aus Symbolpolitik und PR-Floskeln auszubreiten, stehen PdA und Jugendfront heute in ganz Österreich auf der Straße – nicht um „Awareness zu schaffen“, sondern um die Ursachen der Gewalt zu bekämpfen: Kapitalverhältnisse, patriarchale Strukturen und imperialistische Kriege.
Die Jugendfront bringt es in ihrer Schlussformel auf den Punkt: „Ohne Sozialismus keine Befreiung der Frau! Ohne Befreiung der Frau kein Sozialismus!“
Es ist eine Wahrheit, die gerade heute ausgesprochen werden muss: Solange der Kapitalismus existiert, wird Gewalt gegen Frauen bestehen. Solange Frauen ökonomisch abhängig sind, wird patriarchale Macht existieren. Solange Krieg ein Geschäft ist, wird sexualisierte Gewalt eine Waffe sein.
Daher stehen PdA und Jugendfront heute nicht mit Kerzen in der Hand vor symbolischen Orten – sondern Schulter an Schulter mit allen Betroffenen, allen Arbeiterinnen und allen Frauen, die sich nicht länger mit Betroffenheitsritualen zufriedengeben wollen.
Quelle: Jugendfront














































































