Die österreichische Bundesregierung hat angekündigt, dass sie 350 zusätzliche Planstellen einrichten wird, um dem Arbeitsmarktservice (AMS) unter die Arme zu greifen. Wie das Arbeits- und Finanzministerium verlautbart haben, geht es vor allem darum, die Abwicklung der Kurzarbeit zu beschleunigen. Darunter befinden sich 100 Personen aus der Buchhaltungsagentur des Bundes. Die Arbeitsplätze sollen nur bis 2023 befristet sein und unterstreichen die offensichtlich prekäre Lage am Arbeitsmarkt, da vor wenigen Monaten noch davon die Rede war, 150 Planstellen des AMS einzusparen.
Dieses Vorgehen zeigt einmal mehr, dass Staat und Kapital sich über zwei große Konsequenzen der kapitalistischen Krise bewusst sind: Einerseits wird ein Anstieg oder zumindest ein Stagnieren der hohen Arbeitslosenzahlen erwartet und andererseits wird davon ausgegangen, dass ab dem 1. Oktober etliche Firmen das arbeiterfeindliche Kurzarbeitsmodell verlängern werden. Dies straft die falschen Versprechen des Österreichischen Gewerkschaftsbunds und der Bundesregierung Lügen, die die Kurzarbeit und allerlei weitere, steuergeldfinanzierte Arbeitsmodelle als Allheilmittel gegen die steigende Arbeitslosigkeit hochjubeln. Nur eine geeinte, klassenbewusste Arbeiterfront kann einen echten Kampf um jeden Arbeitsplatz organisieren.
Quelle: Standard