Die Absurditäten rund um den kontroversen Austragungsort der FIFA Fußball-WM 2022 reißen nicht ab. Es soll nun auch tausenden Zuschauer jeden Tag aus den umliegenden Golfstaaten ein und ausgeflogen werden.
Doha, Katar. Völlig zu Recht steht die kommende Fußballweltmeisterschaft in Katar unter heftiger Kritik. Zahlreiche Arbeiterinnen und Arbeiter, die unter härtesten Bedingungen die Fußballstadien für das FIFA-Spektakel bauen, fanden auf den Baustellen den Tod. In Katar verrichten sogenannte Migrationsarbeiter die Mehrheit der Arbeit, welche die Infrastruktur für die WM sichert. Oft unter falschen Versprechungen wurden so Millionen von Arbeiterinnen und Arbeiter ins Land gelockt und müssen sich dort unter härtesten und unmenschlichen Bedingungen beim Bau von Stadien, Straßen und U‑Bahnstrecken verdingen. Laut Amnesty International sind bis zu 70 Prozent der Todesfälle bei Bauarbeiten bis heute nicht aufgeklärt. Eine Möglichkeit das Land wieder zu verlassen gibt es für die meisten Arbeitenden dort sowieso nicht, da ihnen es entweder der ökonomische Zwang ihre Familien und sich selbst zu ernähren unmöglich macht oder ihnen die Ausreise von ihren „Arbeitgebern“ schlicht und einfach verunmöglicht wird.
Solche grausamen Bedingungen möchte sich wohl niemand zu lange vor Augen halten. Doch selbst aus dieser Tatsache wird nun nochmal eine Möglichkeit für Profit erkannt und genutzt. Damit sich die Zuseher der Spiele gar nicht erst zu lange in Katar aufhalten müssen, werden nun von eingingen Fluglinien der umliegenden Golfstaaten Shuttleflüge angeboten. Neben Quatar Airways bieten auch Flydubai, Oman Air, Kuwait Airways und Saudia Airlines an jedem Spieltag tausende Fans nach Katar einzufliegen und nach den Spielen wieder auszufliegen. So steigen für die umliegenden Staaten die Profitchancen, die aus dem Turnier in Katar erwachsen und Katar hat weniger Aufwand in der Unterbringung und Verwaltung der Gäste im ohnehin ungeeigneten Austragungsort. So sollen wirtschaftliche Beziehung zwischen Katar und den umliegenden Golfstaaten gestärkt und natürlich Profite gesteigert werden.
Die FIFA Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar ist ein weiterer grotesker Fall, der klar zeigt, wie nahe das Leid der ausgebeuteten Arbeitenden am Profit der Konzernbosse und Herrschenden liegt und den selbigen schafft.
Quellen: Aljazeera News/Amnesty