HomeFeuilletonSportGeldstrafe für Lionel Messi wegen Maradona-Gedenken

Geldstrafe für Lionel Messi wegen Maradona-Gedenken

Der gegenwärtig beste Fußballspieler der Welt wird vom spanischen Verband sanktioniert, weil der den besten aller Zeiten würdigte.

Barcelona. Eine absurde Geldstrafe von 780 Euro verhängte die Disziplinarkommission des spanischen Fußballverbandes am vergangenen Mittwoch gegen den FC Barcelona und Lionel Messi. Warum? Die kurze Antwort lautet: Weil die Kommission deppert ist. Etwas länger: Der sechsfache Weltfußballer Messi hatte es gewagt, im La Liga-Heimspiel gegen Osasuna Pamplona am letzten Sonntag nach seinem Treffer zum 4:0‑Endstand den kürzlich verstorbenen Diego Maradona zu würdigen. Messis argentinischer Landsmann – und ehemaliger Trainer in der Nationalmannschaft 2008 bis 2010 – hatte von 1982 bis 1984 ebenfalls für den FC Barcelona gespielt. Was war nun genau geschehen? Nach seinem – übrigens wunderbaren – Tor entledigte sich Messi seines Barça-Trikots und enthüllte darunter ein anderes Shirt, nämlich das schwarzrote des argentinischen Vereins Newell’s Old Boys, mit der Nummer 10 und Maradonas Namen.

„Hasta siempre, Diego!“ (Lionel Messi)

Der Klub aus dem traditionell politisch links geprägten Rosario verbindet die zwei besten Spieler aus Argentiniens Fußballgeschichte ebenfalls, denn beide legendären 10er haben für den Verein aus dem Geburtsort Che Guevaras gespielt: Messi ist selbst in der Stadt, 280 Kilometer nordwestlich von Buenos Aires, geboren und spielte in seiner Kindheit und frühen Jugend für die Newell’s Old Boys, ehe er im Alter von erst 13 Jahren nach Barcelona ging. Maradona absolvierte 1993 einige Partien für denselben Klub, wenngleich dies nicht gerade die Glanzzeit seiner Karriere darstellte. Für die Disziplinarkommission in Madrid war die ehrenvolle Aktion ein Affront: 600 Euro Strafe für Messi, 180 für den FC Barcelona – beide werden es finanziell verschmerzen. Die Regelhüter der spanischen Liga haben sich hingegen mit ihrer Engstirnigkeit ordentlich blamiert, während alle Welt zur selben Zeit des am 25. November verstorbenen Diego Maradona gedachte.

Quelle: ORF

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