Eisenstadt. Die SPÖ-Landesregierung hat angekündigt, dass das Joseph-Haydn-Konservatorium umgewandelt werden soll. Ab dem Schuljahr 2022/23 wird das international renommierte Konservatorium in eine private Musikhochschule verwandelt. Dazu soll bis 2021 eine gemeinnützige GmbH gegründet werden, welche das Konservatorium unter das Dach der Landesholding Burgenland bringen wird. Bis spätestens Anfang September 2021 soll die Akkreditierung der Musikhochschule als private Bildungseinrichtung beantragt werden.
Schwierige Bedingungen durch EU-Politik im Hochschulwesen
Damit soll der Weg frei gemacht werden, um Bachelor- und Masterprogramme anzubieten, die den Kriterien der sogenannten Bologna-Reform entsprechen. Dieser EU-Reformprozess verfolgt unter anderem das Ziel, die europäischen Hochschulen noch stärker nach den Bedürfnissen der kapitalistischen Unternehmensgruppen auszurichten, um die Hochschulen in Betriebe zu verwandeln, die in der Wissensproduktion und Lehre in starkem Wettbewerb zu anderen Hochschulen im In- und Ausland stehen. Soweit gibt es keine näheren Details zur Organisierung der Curricula, Kriterien für die Aufnahmebedingungen von Studierenden, mögliche Studiengebühren bzw. inwieweit externe Geldgeber aus wirtschaftlichen Segmenten eingebunden sein werden. Sicher ist aber, dass neben den sozial unverträglichen Rahmen für die Studierenden, die im Rahmen der Bologna-Reform sich europaweit verschärfen, insbesondere im Kunst- und Kulturbetrieb ein hoher Konkurrenzkampf um Sponsoring und Arbeitsplätzen herrscht.
Quelle: ORF