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Gletscherschmelze bedroht alpine Tierwelt

Die Artenvielfalt in den Alpengebieten ist in Gefahr: Erwärmung und Gletscherschwund zerstören Lebensräume in kalten Fließgewässern, wodurch die gesamte Nahrungskette zusammenbrechen könnte.

Innsbruck. Dass die alpine Gletscherschmelze negative Auswirkungen auf die Wasserversorgung, Land- und Energiewirtschaft, meteorologische Bedingungen und somit auf menschliche Lebensräume haben wird, ist hinlänglich bekannt. Eine neue Studie von Wissenschaftlern aus Österreich, Italien, der Schweiz und Großbritannien legt den Fokus nun auf eine andere Problematik: Der Gletscherschwund bedroht letztlich auch die tierische Artenvielfalt im alpinen Raum.

Hierbei geht es vor allem um Kaltwasserarten, die in Schmelzwasserbächen und ‑flüssen leben und auf eine Erwärmung im Zuge des Klimawandels sensibel reagieren. Aber auch die Wassermengen spielen eine Rolle: Im Zuge des Abschmelzens der Gletscher werden die von ihnen gespeisten Flüsse zunächst mehr Wasser führen, über Jahrzehnte hinweg werden die Flussläufe jedoch zunehmend trockener und schließlich gänzlich austrocknen. 

Zunächst werden v.a. kleine Wirbellose betroffen sein, wie z.B. Steinfliegen oder Plattwürmer, die unter den veränderten Bedingungen zu verschwinden drohen. Diese dienen jedoch als Nahrungsquelle für größere Tiere, darunter Fische, Amphibien, Vögel und Säugetiere. Somit ist klar, dass in einer „Kettenreaktion“ das gesamte alpine Ökosystem durcheinandergebracht und schlimmstenfalls zerstört werden könnte.

Die Studie weist darauf hin, dass es mehr Schutzzonen im Sinne zusätzlicher Naturschutzgebiete braucht, die dem direkten menschlichen Einfluss – etwa durch Verbauungen – entzogen werden. Im Großen ist es aber natürlich der Klimawandel, der die alpine Artenvielfalt bedroht. Die notwendigen Maßnahmen, darunter v.a. die CO2-Reduzierung, sind bekannt, werden aber nicht oder viel zu langsam umgesetzt.

Quelle: ORF

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