Der Historiker, Publizist und Kommunist Gerhard Oberkofler feiert heute seinen 80. Geburtstag.
Wien. Gerhard Oberkofler, studierte nach der Matura in Feldkirch im Jahr 1959 Geschichte und Kunstgeschichte an der Universität Innsbruck. Er kann auf ein erfülltes Leben mit einer sehr langen Liste an Publikationen und wissenschaftlichen Arbeiten zurückblicken. Im Jahr 1964 erlangte er mit einer Arbeit zur regionalen Bildungsgeschichte Vorarlbergs den Titel Dr. phil. Eine einschneidende Änderung in seinem Leben sollte der Wechsel nach Innsbruck im Jahr 1966 bringen, nachdem er 1965/66 am Wiener Institut für Österreichische Geschichtsforschung tätig war.
Er begann seine wissenschaftliche Laufbahn in Tirol 1966 als Assistent von Franz Huter, der es ihm ermöglicht hat, seine ersten wissenschaftlichen Arbeiten zu schreiben und ihn trotz unterschiedlicher politischer Haltungen nie „fallen gelassen hat“. 1968 übernahm Oberkofler eine Anstellung als wissenschaftlicher Beamter am Innsbrucker Universitätsarchiv, dessen ehrenamtliche Leitung Franz Huter übernommen hat. 1974 wurde Oberkofler Mitglied des beim BMfWuF neu eingerichteten Projektteams „Geschichte der Arbeiterbewegung“, 1978 erlangte er die Habilitation im Fachbereich „Neueste Österreichische Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der Wissenschaftsgeschichte“. 1983 wurde er zum a.o. Universitätsprofessor ernannt. Gleichzeitig leitete er für die darauffolgenden neunzehn Jahre das Innsbrucker Universitätsarchiv, bis er 2002 in den Ruhestand trat.
Zu seinen wichtigsten politischen und wissenschaftlichen Weggefährten zählte er Eduard Rabovsky, Thomas Schönfeld, Jürgen Kuczinski, Leopold Hornik, Hermann Klenner sowie H. und H. Hörz. Über einige von ihnen hat er auch Publikationen verfasst.
Politisch gehörte Oberkofler lange der KPÖ an, aus der er nach der Jahrtausendwende ausgetreten ist. Er war im Jahr 1993 einer der entscheidenden Initiatoren und Mitbegründer der „Alfred-Klahr-Gesellschaft“ und bis zum Jahr 2014 Vizepräsident.
Von 1976 bis 1993 war er im Herausgeberkreis der „Korrespondenz fortschrittlicher Hochschullehrer und Wissenschaftler – Fortschrittliche Wissenschaft“. Sein Ansehen in der internationalen fortschrittlichen und kommunistischen Wissenschaftlergemeinde wurde unter anderem durch seine Berufung in den wissenschaftlichen Beirat der Zeitschrift „Topos – Internationale Beiträge zur dialektischen Theorie“, die von Hans Heinz Holz und Domenico Losurdo herausgegeben wurde, deutlich.
Gerhard Oberkofler hat eine lange Liste an wissenschaftlichen Arbeiten, Publikationen und Büchern vorzuweisen. Die breite Vielfalt seiner Arbeiten, in denen sowohl die wissenschaftliche Redlichkeit eines „Arbeiters der Stirn“ als auch immer ein klarer
Klassenstandpunkt erkennbar war und ist, ist sehr beeindruckend.
Immer wieder bereichert er auch unsere Zeitung mit seinen Gastbeiträgen, worauf wir sehr stolz sind. Wir wünschen ihm noch viele, viele Jahre in Gesundheit und Schaffenskraft!
Redaktion der Zeitung der Arbeit
Eine Publikationsliste von Gerhard Oberkofler findet sich im Wikipedia-Eintrag über ihn.