In Tunesien startete ein Konvoi aus hunderten Fahrzeugen mit dem Ziel, Israels Blockade von Hilfsgütern an der ägyptisch-palästinensischen Grenze zu brechen und somit die Versorgung der im Gazastreifen leidenden Bevölkerung zu ermöglichen.
Am Montag, den 9. Juni 2025, startete der bereits lang geplante Al-Sumud-Konvoi (oder auch Maghreb-Konvoi der Resilienz) aus Tunis in Richtung des Gazastreifens. Etwa 1.500 Teilnehmer, hauptsächlich aus Tunesien, doch auch Algerien, Lybien, Mauritanien und Marokko, sind in mehreren hundert Fahrzeugen nun auf dem Weg, mit dem Ziel, Israels Blockade von Hilfsgütern in Rafah zu brechen, und somit eine Auslieferung der an der ägyptischen Grenze nach Gaza gelegenen Hilfsgüter zu ermöglichen. Das erklärte Wael Naouar, ein Sprecher des Konvois, in einer Pressekonferenz am Sonntag. Zusätzlich soll der Konvoi auch die Möglichkeit zur medizinischen Versorgung und Evakuierung von Verletzten dienen, und Ärztinnen und Ärzten sowie Journalistinnen und Journalisten den Eintritt in den Gazastreifen ermöglichen. Entlang der Route an der nordafrikanischen Küste soll es mehrere Treffpunkte geben, an denen weitere Teilnehmer hinzustoßen können.
Globaler Marsch nach Gaza
Der Konvoi koordiniert sich mit dem „Globalen Marsch nach Gaza“, welcher am 15. Juni 2025 stattfinden soll und an dem etwa 2.000 – 3.000 Personen von mehr als 150 politischen Organisationen und aus mehr als 50 Staaten teilnehmen möchten. Der Marsch verfolgt ebenfalls das Ziel, die Blockade am Rafah-Übergang zu brechen und Hilfsmittel nach Gaza zu transportieren.
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz warnte, dass, falls Ägypten den Marsch nicht aufhalten würde, es die israelische Armee tun würde. Laut Saif Abukeshek, einem Sprecher des Marsches verhörten und inhaftierten die ägyptischen Behörden bereits mehr als 200 Teilnehmer, welche für den Marsch nach Kairo gereist sind. Darunter seien neben Aktivistinnen und Aktivisten aus anderen nordafrikanischen Ländern wie Marokko und Algerien aber auch Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika, der Niederlande, Frankreichs, Spaniens, Griechenlands und Deutschlands. Die in Gewahrsam genommenen Personen würden oft ohne jegliche Erklärung für mehrere Stunden festgehalten, so Abukeshek.
Der Fortschritt des Konvois auf seiner Route kann in Echtzeit verfolgt werden.
Quelle: ATAP/Washington Post/Times of Israel