Mehrere Verletzte und sechs Tote resultierten aus einem Selbstmordattentat. Der Anschlag wird von allen Seiten verurteilt.
Kabul. Ein Terroranschlag wurde am Montag auf die russische Botschaft im Stadteil Darul Aman (Kabul) verübt. Nach Polizeiangaben wurden sechs Menschen dabei getötet, mehrere wurden verletzt. Bei den Toten handelt es sich um vier nicht näher definierte afghanische Zivilisten oder Zivilistinnen. Zwei weitere Opfer waren Mitarbeiter der russischen Botschaft, darunter möglicherweise ein Diplomat.
Der Selbstmordattentäter versuchte sich am Montag gegen 11:00 Uhr in der russischen Botschaft in die Luft zu sprengen. Er wurde von Sicherheitskräften der Botschaft verfolgt, doch bevor er sein Ziel erreichen konnte, kam es zur Explosion, die sechs Menschenleben mit sich riss. Dmitri Peskow, Leiter der Russischen Präsidialverwaltung, sprach von einem Terroranschlag, den es zu verurteilen gelte. Außenminister Lawrow versprach, Schutzmaßnahmen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Botschaften einzuleiten.
Auch die Vereinten Nationen übten Druck auf die afghanische Talibanregierung aus, die Sicherheit von Diplomatinnen und Diplomaten zu gewährleisten. Abdul Qahar Balkhi (Taliban), Sprecher des Außenministeriums Afghanistans, betonte ebenfalls die „engen Beziehungen“ zwischen Russland und Afghanistan. Er sprach davon, dass das Attentat die guten Beziehungen nicht überschatten soll:
„Wir werden nicht zulassen, dass solche negativen Aktionen schlechte Auswirkungen auf die Beziehungen unserer beider Länder haben“, sagte Abdul Qahar Balkhi. Über die Beweggründe des Attentäters wurde noch nichts bekanntgegeben. Mit dem Krieg gegen die Ukraine dürfte der Fall jedoch nicht zusammenhängen – eher damit, dass die Russische Föderation die neue Talibanregierung noch nicht offiziell anerkannt hat. Mehrere Anschläge der letzten Zeit in Afghanistan gehen überdies auf das Konto des Islamischen Staats (IS).
Quelle: Standard
