Bei einer Explosion in Moskau ist der russische General Fanil Sarvarov ums Leben gekommen. Die russischen Behörden ermitteln wegen Mordes und illegalen Sprengstoffhandels und machen ukrainische Geheimdienste verantwortlich. Der Vorfall verschärft die Spannungen im Ukrainekrieg weiter.
Moskau. Bei einem Autobombenanschlag in Moskau ist am gestrigen Morgen ein hochrangiger russischer Militär ums Leben gekommen. Fanil Sarvarov, Leiter der Abteilung für operative Ausbildung des russischen Generalstabs, erlag laut offiziellen Angaben seinen schweren Verletzungen. Die Explosion ereignete sich gegen 7 Uhr auf einem Parkplatz in der Jaseneva-Straße im Süden der russischen Hauptstadt.
Wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die Sprecherin des russischen Ermittlungskomitees, Svetlana Petrenko, berichtete, könnte das explodierte Fahrzeug Sarvarov selbst gehört haben. Die Ermittlungsbehörden haben ein Verfahren wegen Mordes sowie wegen illegalen Sprengstoffhandels eingeleitet. Augenzeugen werden befragt, zudem werten die Ermittler Aufnahmen von Überwachungskameras aus. Kurz vor dem tödlichen Anschlag war bereits eine weitere Explosion eines Fahrzeugs im Hof eines Wohnhauses im Süden Moskaus gemeldet worden.
Sarvarov war 56 Jahre alt und hatte im Mai 2024 von Präsident Wladimir Putin den Rang eines Generalleutnants erhalten. Nach Angaben aus Moskau richten sich die Vorwürfe im Zusammenhang mit dem Anschlag gegen die ukrainischen Geheimdienste. Eine Stellungnahme aus Kiew lag zunächst nicht vor.
Der Tod Sarvarovs reiht sich in eine Serie von Anschlägen und gezielten Tötungen ein, die seit Beginn des russisch-ukrainischen Kriegs die Russische Föderation erschüttert haben. In mehreren Fällen wurden ukrainische Stellen beschuldigt, militärische oder politisch exponierte Personen ins Visier genommen zu haben. Zu den bekanntesten Fällen zählen der Tod von Darja Dugina im August 2022, die Ermordung des Militärbloggers Maxim Fomin im April 2023 in Sankt Petersburg sowie der Anschlag auf Igor Kirillow, den Kommandeur der russischen ABC-Abwehrtruppen, im Dezember 2024. Letzterer war vom ukrainischen Sicherheitsdienst SBU für sich beansprucht worden.
Der Anschlag in Moskau fällt in eine Phase festgefahrener diplomatischer Bemühungen. Ein jüngstes Verhandlungswochenende in Florida blieb ohne Ergebnis, ein trilaterales Treffen zwischen Moskau, Kiew und Washington gilt nach russischen Angaben derzeit als ausgeschlossen. Zugleich gehen die Kämpfe an der Front weiter, insbesondere in der ukrainischen Region Sumy, die derzeit im Fokus der russischen Offensive steht. Der Tod des Generals dürfte die ohnehin angespannten Beziehungen zusätzlich belasten und die Aussichten auf eine baldige Waffenruhe weiter trüben.
Quelle: l‘Unità





















































































