Laut dem Magazin Politico gibt und gab es zahlreiche Beschwerden wegen diskriminierendem, erniedrigendem und sexistischen Verhalten im EU-Parlament, auch von EU-Abgeordneten.
Brüssel/Straßburg. Wie das Magazin Politico berichtet, gab es im EU-Parlament, wo die vielzitierten „europäischen Werte“ verteidigt werden, bis heute zahlreiche Beschwerden aufgrund von Mobbing und sexueller Belästigung. Vor allem neue und junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen unter Druck gesetzt und schlecht behandelt werden, auch durch lang gediente Abgeordnete. Aus Interviews mit dem Magazin geht hervor, dass es mehrere Beschwerden gibt und diese Praktiken System haben.
Kritisiert wird auch der Beschwerdeprozess innerhalb der parlamentarischen Struktur der EU. Aus dem Bericht geht hervor, dass der Beschwerdeprozess eine mehrstufige Tortur ist, die von Willkür und bürokratischer Verwirrung geprägt ist. In den meisten Fällen bleibt ein solcher Beschwerdeprozess zudem ohne Konsequenzen. Ironischerweise geht es den Opfern solcher Übergriffe ähnlich wie es den Völkern Europas mit der EU als gesamtes geht. Sie haben die Konsequenzen von Intransparenz und fehlenden demokratischen Einflussmöglichkeiten zu ertragen.
Täglich müssen die die arbeitenden Menschen in den EU-Staaten die Erfahrung machen, dass ihnen an der scheinbar großen Demokratie und Friedensprojekt die Teilnahme und Mitbestimmung verwehrt wird. Petitionen, Begehren und Bestrebung aus der Bevölkerung und die Bitte deren wahre Interessen durchzusetzen, verlaufen genauso im Sand wie die Beschwerden über Mobbing innerhalb des Parlaments. Bedauerlich, aber auch nicht überraschend. Die Europäische Union ist letztlich ein Bündnis des europäischen Monopol- und Finanzkapital zur besseren Durchsetzung der eigenen Interessen nach Innen und nach Außen. Im Mittelpunkt des Handelns der EU steht der Profit.
Quelle: Politico