Am Mittwoch traten die Arbeiter eines chilenischen Bergbauunternehmens in einen unbefristeten Streik, da der Staat die Schließung einer Gießerei ankündigte. Dass der Staat die Mienen schließen will, statt in eine Modernisierung zu investieren, lassen sich die Kolleginnen und Kollegen nicht gefallen.
Santiago. Die Arbeiter des staatlichen chilenischen Bergbauunternehmens Codelco – dem größten Kupferproduzenten der Welt – haben einen unbefristeten Streik begonnen. Sie protestieren gegen die Schließung einer Gießerei durch die Regierung, die diesen Schritt angekündigt hat, mit der Begründung, die Umweltverschmutzung einzudämmen.
Meldungen zufolge wurden seit Beginn des Streiks mindestens 18 Personen verhaftet. Die Arbeiter versammelten sich an sechs Bergwerksanlagen im ganzen Land, blockierten die Eingänge und setzten Reifen in Brand. Zu den Anlagen gehörte auch die Gießerei Ventanas, deren Schließung die Regierung letzte Woche angekündigt hatte, nachdem in der Gegend eine Reihe von Schwefeldioxidvergiftungen gemeldet worden waren.
Gewerkschaftsführer erklärten, der Streik habe Codelco insgesamt lahmgelegt, doch der Finanzminister Chiles, Mario Marcel, sagte, die Produktion sei lediglich „verändert“ worden, aber nicht stillgelegt.
Der Kupferarbeiterverband erklärte, der Streik werde Codelco – das etwa acht Prozent des weltweiten Kupfers und damit 10–15 Prozent des chilenischen BIP produziert – täglich 20 Millionen Dollar kosten.
Gewerkschaftsvertreter bezeichneten die Schließung der etwa 140 Kilometer westlich der Hauptstadt Santiago gelegenen Gießerei als „willkürlich“ und forderten die Regierung auf, 54 Millionen Dollar zu investieren, um die Anlage auf den neuesten Stand der Umweltstandards zu bringen. Umweltschutz muss nämlich nicht auf Kosten der Arbeiterklasse stattfinden.
Quelle: Al Jazeera News/France24